Botulismus – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Botulismus hinweisen:

Nach dem Zeitpunkt des Auftretens

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Botulismus und werden oft zuerst bemerkt:

  • Lähmungserscheinungen: Beginnen zuerst in den Armen und Beinen; betreffen fast alle Patienten im fortgeschrittenen Stadium
  • Dysphagie (Schluckstörungen): Bei etwa 70-90 % der Betroffenen
  • Verschwommenes Sehen und Diplopie (Doppeltsehen): Bei etwa 70-80 % der Patienten; häufig das erste Anzeichen für Botulismus
  • Sprechschwierigkeiten: Probleme beim Sprechen bis hin zur vollständigen Sprachlosigkeit; treten bei etwa 60-80 % der Patienten auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Botulismus:

  • Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall) oder Obstipation (Verstopfung): Diese Symptome treten meist innerhalb von 12-36 Stunden nach dem Verzehr von kontaminiertem Essen auf und betreffen etwa 50-60 % der Patienten.
  • Photophobie (Lichtscheu): Bei etwa 40-50 % der Patienten
  • Nachlassende Speichel- und Schweißsekretion: Betrifft etwa 60-70 % der Patienten

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Kreislaufstörungen: Herz-Kreislauf-Probleme, wie niedriger Blutdruck und Kollaps, treten bei etwa 30-40 % der Patienten auf.
  • Ileus (Darmverschluss): Verursacht durch die Lähmung der Darmmuskulatur; tritt bei etwa 40-50 % der Betroffenen auf
  • Atemlähmung: In schweren Fällen; bei etwa 50-60 % der Patienten mit fortgeschrittenem Botulismus; sofortige Behandlung erforderlich!

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit und Schwäche: Allgemeine Erschöpfung kann bei Botulismus auftreten, insbesondere im späteren Verlauf der Erkrankung.

Säuglingsbotulismus

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Säuglingsbotulismus und werden oft zuerst bemerkt:

  • Obstipation: Das erste Symptom bei Säuglingsbotulismus ist oft eine Verstopfung, die bei etwa 70-90 % der betroffenen Säuglinge auftritt.
  • Dysphagie (Schluckstörungen): Frühes Symptom, das bei etwa 50-80 % der betroffenen Säuglinge auftritt
  • Nahrungsverweigerung: Viele Säuglinge verweigern plötzlich die Nahrungsaufnahme, was bei etwa 50-70 % der Betroffenen beobachtet wird.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Säuglingsbotulismus:

  • Muskuläre Schwäche: Eines der wichtigsten Merkmale, das bei fast allen Säuglingen auftritt. Dies zeigt sich in schlaffer Körperhaltung und einer verminderten Bewegungsaktivität.
  • Ptosis (Herabhängen des oberen Augenlids): Tritt bei etwa 30-50 % der Säuglinge auf
  • Atemstörungen: Können bei etwa 20-40 % der Säuglinge auftreten und sind oft ein Zeichen für eine fortgeschrittene Erkrankung

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Unruhe: Eine ungewöhnliche Unruhe oder Reizbarkeit kann bei etwa 40-60 % der betroffenen Säuglinge auftreten, oft im Zusammenhang mit der Nahrungsverweigerung und Verstopfung.
  • Schwacher Saugreiz: Kann ein weiteres Anzeichen sein, das häufig bei betroffenen Säuglingen beobachtet wird

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Schwäche und Müdigkeit: Allgemeine Erschöpfung und geringe Aktivität sind häufige Symptome, die im Verlauf der Erkrankung zunehmen.