Borkenflechte (Impetigo contagiosa)
– Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Eliminierung der Erreger
- Unterstützung der Abheilung
Therapieempfehlungen
- Verband (sollte zweimal täglich gewechselt werden): Härte mit Olivenöl abtupfen: Krusten beseitigen; Pusteln und Blasen mit Kanüle eröffnen
- Lokaltherapie (örtliche Therapie):
- 2 % Chinolinol-Salbe (ggf. auch: Polyvidon-Jod-Salbe) oder eine desinfizierende weiche Zinkpaste; lokale Antibiotika, z. B. Fusidinsäure (dreimal täglich über 7 bis 10 Tage; Standardtherapie) und als Reservetherapie Mupirocin (topisches Antibiotikum)
Hinweis: Sowohl Fusidinsäure als auch Mupirocin haben die Zulassung bei Nachweis von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA).
- Nachweis von Staphylococcus aureus (auch wenn es kein MRSA ist): zudem Nasensanierung mit topischem Antibiotikum: Mupirocin (dreimal täglich über 7 Tage) [Kontrolluntersuchung nach 3 bis 4 Wochen]
- Desinfizierende Bäder für Hände und Füße (z. B. Kaliumpermanganat, Chinosol 1:1.000 oder Polyvidon-Jod-Lösung)
- Die befallenen Hautpartien sollten mit einer Mullgaze abgedeckt werden. Soweit Hände betroffen sind, sollten diese durch einen Schlauchverband abgedeckt werden, sodass die Übertragung von Bakterien durch Kratzen der Finger (= Autoinokulation) vermieden wird.
- Systemische Therapie:
- Bei stärkerer Ausbreitung und bei Rezidiven (Wiederauftreten der Erkrankung) ist ggf. eine systemische Therapie erforderlich (siehe unter Staphylokokken/medikamentöse Therapie bzw. Streptokokken/medikamentöse Therapie).
- Bei systemischer Antibiose erfolgt die Lokalbehandlung ausschließlich mit Antiseptika/Desinfektionsmittel (z. B. Octenidin: 0ctenidindihydrochlorid 0,1 % in Basiscreme nach Deutschem Arzneimittel-Codex (DAC) ad 100,0 für die zweimal tägliche Anwendung)
- Behandlungsdauer: Die Behandlung erfolgt, bis die Krusten verschwunden sind.
- Siehe auch unter "Weitere Therapie".
Autoren:
Dr. med. Werner G. Gehring
Letzte Aktualisierung: 23.10.2021