Bilharziose – Prävention
Zur Prävention der Bilharziose muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Baden in Binnengewässern
- Kontakt mit Süßwasserquellen in Endemiegebieten sollte vermieden werden, insbesondere in Flüssen, Seen und Teichen.
- Wassersportaktivitäten wie Schwimmen, Fischen oder Bootfahren in kontaminierten Gewässern erhöhen das Infektionsrisiko.
- Berufliche Exposition
- Menschen in bestimmten Berufen, wie Landwirte, Fischer und Bauarbeiter, die häufig mit kontaminiertem Wasser in Kontakt kommen, haben ein erhöhtes Risiko.
- Reiseverhalten
- Reisende in Endemiegebiete sollten besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um den Kontakt mit infizierten Gewässern zu vermeiden.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Vermeidung von Süßwasserkontakt
- Kein Baden oder Waten in Süßwasserquellen in betroffenen Gebieten.
- Verwendung von Schutzkleidung wie Gummistiefeln und Handschuhen bei unvermeidbarem Kontakt mit Süßwasser.
- Hygienemaßnahmen
- Trinkwasseraufbereitung:
- Abkochen des Wassers vor dem Trinken.
- Verwendung von Wasserfiltern zur Entfernung von Parasiten.
- Sanitäre Anlagen:
- Verbesserung der sanitären Infrastruktur in Endemiegebieten zur Verringerung der Kontamination von Wasserquellen.
- Trinkwasseraufbereitung:
- Bekämpfung der Zwischenwirte
- Schneckenbekämpfung:
- Einsatz von Molluskiziden zur Reduzierung der Populationen der Wasserschnecken, die als Zwischenwirte für die Bilharziose-Erreger dienen.
- Schneckenbekämpfung:
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Bilharziose zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und eine Chronifizierung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Fieber, Hautausschlag, Husten, Bauchschmerzen, Durchfall.
- Hämaturie (Blut im Urin) kann ein Anzeichen für eine Infektion der Harnblase sein.
- Labordiagnostik:
- Nachweis von Schistosoma-Eiern in Stuhl- oder Urinproben.
- Serologische Tests zur Identifikation spezifischer Antikörper gegen Schistosomen.
- Klinische Symptomatik:
- Behandlung von Infektionen
- Praziquantel ist das bevorzugte Medikament zur Behandlung der Bilharziose.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei gefährdeten Personen, insbesondere in Endemiegebieten.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Bilharziose zielt darauf ab, Komplikationen und Langzeitschäden zu minimieren.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf chronische Komplikationen wie Leberfibrose, Blasenkarzinome und neurologische Symptome.
- Ultraschalluntersuchungen zur Beurteilung von Organschäden.
- Rehabilitation und Unterstützung
- Physiotherapie zur Behandlung von motorischen Einschränkungen bei schweren Fällen.
- Ernährungsberatung zur Unterstützung der Genesung.
- Aufklärung und Schulung
- Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung über die Risiken und Präventionsmaßnahmen.
- Schulungen für medizinisches Personal zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Bilharziose.