Bilharziose – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild [ggf. Anämie (Blutarmut)]
  • Differentialblutbild [Eosinophilie] 
  • Ferritin – bei Verdacht auf Eisenmangelanämie
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) 
  • Urinsediment (Urinuntersuchung) [Hämaturie (Blut im Urin)]
  • Stuhl- und Urinuntersuchung auf enteropathogene Keime, Pilze, Parasiten und Wurmeier [Beweisend ist der Nachweis der typischen Eier im Urin im Sediment oder nach Filtration oder im Stuhl (nach Anreicherung) unter Berücksichtigung der zirkadianen Eiausscheidung um die Mittagszeit]
  • Schleimhautbiopsien [Erregernachweis aus Schleimhautbiopsien aus Harnblase oder Darm]
  • Mikroskopische Untersuchung des dicken Tropfens und dünner Blutausstriche (Plasmodien-Direktnachweis) – Verdacht auf Malaria
  • Immunologische Methoden (können schon in der Präpatenzzeit (Zeitdauer von der Aufnahme der infektiösen Parasiten-Stadien bis zum Auftreten von ersten Geschlechtsprodukten (Eier, Larven u. a.) im Stuhl) einen diagnostischen Hinweis geben) – bei untypischen Lokalisationen einer Bilharziose [Nachweis spezifischer Antikörper mit ELISA, Kreuzreaktionen mit Antikörpern gegen andere Trematoden; beachte: Antikörperpersistenz nach Therapie]
  • Molekularbiologischer Nachweis (Nachweis von Schistosoma-DNA mittels PCR aus EDTA-Blut; ermöglicht bereits im frühen Krankheitsstadium eine zuverlässige Diagnose)
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C

Beachte: 

  • Zwischen Inokulation (Einbringen bzw. Übertragen) des Parasiten und beginnender Ei-Ausscheidung (Präpatenzzeit) liegen 4-5 Wochen.
  • Ratsam ist die Untersuchung mehrerer Proben.