Amöbenruhr – Prävention
Zur Prävention der Amöbenruhr muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Genuss von kontaminationsverdächtigen Getränken und Speisen in Endemiegebieten.
- Verzehr von rohem Obst und Gemüse, das möglicherweise mit kontaminiertem Wasser gewaschen wurde.
- Allgemeine Hygienemaßnahmen
- Vermeidung von rohen Milch- und Eierspeisen wie Speiseeis, Pudding oder Mayonnaise.
- Gründliches Erhitzen von Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten (Kerntemperatur mindestens 60 °C).
- Verzicht auf Fruchtsäfte und Eiswürfel in Regionen mit unzureichenden Hygienestandards.
- Trinken nur aus original verschlossenen Flaschen.
- Wasser vor dem Trinken fünf Minuten abkochen, um Parasiten abzutöten.
- Verwendung von Mineralwasser zum Zähneputzen in Endemiegebieten.
- Hygienischer Umgang mit Lebensmitteln – gründliches Waschen und Schälen.
- Fäkal-orale Übertragung
- Sexualpraktiken mit fäkal-oralem Kontakt – Praktiken wie Anilingus (rimming) erhöhen das Risiko einer Übertragung von Entamoeba histolytica durch fäkal-orale Schmierinfektion.
- Schmierinfektionen im Haushalt – Der Kontakt mit kontaminierten Oberflächen, Toiletten oder Hygieneartikeln kann die Übertragung begünstigen, wenn keine ausreichende Handhygiene praktiziert wird.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung und Trinkwasserhygiene
- Vermeidung von kontaminierten Getränken und Speisen.
- Kochen und Abkochen von Lebensmitteln in Endemiegebieten.
- Nutzung von abgepacktem Wasser.
- Im Ausland sollten Hygienestandards beachtet werden:
- Verzicht auf rohe Milch- und Eierspeisen, wie Speiseeis, Pudding oder Mayonnaise.
- Durchgaren von Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten (Kerntemperatur mindestens 60 °C).
- Verzicht auf Fruchtsäfte und Eiswürfel.
- Trinken nur aus original verschlossenen Flaschen.
- Wasser vor dem Trinken fünf Minuten abkochen.
- Verwendung von Mineralwasser zum Zähneputzen in Endemiegebieten.
- Händehygiene
- Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife.
- Verwendung von Desinfektionsmitteln, wenn Händewaschen nicht möglich ist.
- Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln
- Gründliches Waschen von Obst und Gemüse.
- Durchgaren von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten.
- Aufklärung und Beratung
- Reisevorbereitung mit Informationen zu Hygienestandards in Endemiegebieten.
- Schulung zu Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln.
- Verhaltensregel:
- "Cook it, boil it, peel it or forget it!"
- Hygienische Maßnahmen bei Erkrankung
- Verwendung eigener Handtücher.
- Kinder sollten während einer Durchfallerkrankung keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen.
- Verzicht auf Schwimmbadbesuche bis zu zwei Wochen nach dem letzten Durchfall.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Amöbenruhr zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um schwere Verläufe zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Wässriger oder blutiger Durchfall.
- Bauchschmerzen, Fieber, Gewichtsverlust.
- Labordiagnostik:
- Mikroskopische Untersuchung von Stuhlproben zum Nachweis von Amöben.
- PCR-Tests zur Identifikation von Entamoeba histolytica.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Medikamentöse Therapie:
- Metronidazol zur Behandlung von invasiver Amöbenruhr.
- Paromomycin zur Eliminierung der Amöben im Darm.
- Rehydrationstherapie:
- Orale Rehydratationslösungen (ORS) zur Vermeidung von Dehydratation (Austrocknung).
- Medikamentöse Therapie:
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Amöbenruhr zielt darauf ab, Folgekomplikationen und Rückfälle zu vermeiden.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf mögliche Komplikationen wie Leberabszesse (Eiterhöhle in Leber).
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen nach der Behandlung.
- Rehabilitation und Aufklärung
- Ernährungsberatung zur Unterstützung der Genesung.
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen zur Vermeidung erneuter Infektionen.
Primäre und sekundäre Prävention für Säuglinge und Kleinkinder
- Stillen (Muttermilch)
- Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen (s. o.) inkl. Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln im Rahmen der Zubereitung, Darreichung und dem Verzehr der Nahrung
- Nach dem Windelwechsel Hände waschen (Eltern)