Wundstarrkrampf (Tetanus) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Tetanus (Wundstarrkrampf) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Tetanus und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schmerzhafte andauernde Muskelkrämpfe (tonische Muskelkrämpfe): Diese Krämpfe beginnen meist im Kieferbereich und äußern sich als sogenannte Kieferklemme (Trismus), bei der das Öffnen des Mundes stark eingeschränkt ist. Diese Muskelkrämpfe treten bei mehr als 90 % der Patienten auf und sind häufig eines der ersten Anzeichen der Erkrankung.
  • Zuckende Muskelkrämpfe (klonische Muskelkrämpfe): Diese treten bei etwa 60-80 % der Patienten auf und können durch äußere Reize wie Licht oder Geräusche verstärkt werden.
  • Muskelsteifigkeit (Rigidität): Bei fast allen Betroffenen (> 90 %) beginnt die Muskelsteifigkeit oft im Schulterbereich und breitet sich auf andere Körperregionen aus.
  • Verstärkung der Krämpfe durch äußere Reize: Geräusche, Licht oder Berührungen können die Muskelkrämpfe verstärken, was zu extremen Schmerzen führt.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Tetanus:

  • Störungen des autonomen Nervensystems: Tetanus kann das autonome Nervensystem beeinträchtigen, das wichtige Körperfunktionen steuert:
    • Hoher Blutdruck (Hypertonie) oder niedriger Blutdruck (Hypotonie): Treten bei 70-90 % der Patienten auf und können schwer kontrollierbar sein
    • Schneller Herzschlag (Tachykardie): Der Puls ist bei etwa 60-80 % der Patienten dauerhaft auf über 100 Schläge pro Minute erhöht.
    • Vermehrtes Schwitzen (Hyperhidrose): Tritt bei etwa 50-70 % der Patienten auf und kann sehr stark ausgeprägt sein
    • Langsamer Herzschlag (Bradykardie): Der Puls kann bei 60-80 % der Patienten unter 60 Schläge pro Minute sinken.
    • Schwindel: Bei etwa 40-60 % der Patienten kommt es zu Schwindelgefühlen.
    • Schlaflosigkeit: Schlafstörungen treten häufig auf, besonders aufgrund der Muskelkrämpfe und der nervösen Anspannung (bei etwa 40-60 % der Patienten).

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schwäche beim Trinken bei Säuglingen: Dies tritt bei nahezu 100 % der betroffenen Neugeborenen auf und kann ein frühes Anzeichen einer Tetanusinfektion bei Neugeborenen sein.
  • Atemnot (Dyspnoe): Bei etwa 30-50 % der Patienten führt die Versteifung der Atemmuskulatur zu Atembeschwerden.
  • Schluckstörungen (Dysphagie): In etwa 20-30 % der Fälle beeinträchtigt die Muskelsteifigkeit das Schlucken erheblich.
  • Fieber: Tritt bei etwa 10-20 % der Fälle auf und kann ein Zeichen für zusätzliche Infektionen oder eine stärkere Krankheitsaktivität sein.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein und Schwäche