Windpocken (Varizellen) – Prävention

Die Varizellen-Impfung (Windpocken-Impfung) als Kombinationsimpfung Mumps-Masern-Röteln-Varizellen (simultane Gabe von Varizellen-Impfstoff und MMR-Impfstoff; im Kindesalter) ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme.

Zur Prävention der Varizellen (Windpocken) muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden. 

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Kontakt zu erkrankten Personen in der Phase der Ansteckung – Diese beginnt jedoch schon wenige Tage vor Auftreten des Hautausschlags und endet circa eine Woche nach dem Auftreten der letzten Hauterscheinungen.
  • Ungenügende Hygiene – Erhöht das Risiko der Übertragung.

Beachte: Juckendes Exanthem (Hautausschlag) mit Papeln (Knötchen), Bläschen und Krusten, die in verschiedenen Entwicklungsstadien stehen (Sternenhimmel); tritt meist zuerst im Gesicht und am Körperstamm auf, später dann am ganzen Körper inklusive der Schleimhäute.

Postexpositionsprophylaxe (PEP)

Unter einer Postexpositionsprophylaxe versteht man die Versorgung mit Medikamenten zur Vermeidung einer Erkrankung bei Personen, die gegen eine bestimmte Krankheit nicht durch Impfung geschützt sind, dieser aber ausgesetzt waren. Siehe dazu unter "Medikamentöse Therapie".

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention der Varizellen müssen allgemeine Schutzmaßnahmen gefördert werden.

  • Impfung
    • Varizellen-Impfung – Die Varizellen-Impfung als Kombinationsimpfung Mumps-Masern-Röteln-Varizellen (simultane Gabe von Varizellen-Impfstoff und MMR-Impfstoff; im Kindesalter) ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme.
    • Postexpositionsprophylaxe (PEP) – Bei nicht geimpften Personen nach Kontakt mit einem Infizierten kann eine sofortige Impfung das Risiko einer Erkrankung senken.
  • Hygienemaßnahmen
    • Regelmäßiges Händewaschen – Besonders nach Kontakt mit infizierten Personen.
    • Reinigung von Oberflächen und Gegenständen – Zur Reduktion der Übertragungsgefahr.
  • Aufklärung und Verhaltensanpassung
    • Vermeidung von Kontakt zu infizierten Personen – Besonders wichtig für immungeschwächte Personen und Schwangere.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen von Varizellen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf typische Hauterscheinungen und Begleitsymptome wie Fieber.
    • Labordiagnostik
      • PCR-Test – Hochsensitive Methode zum direkten Nachweis von Varizellen-DNA.
      • Serologie (IgM, IgG) – Nachweis einer akuten Infektion oder einer durchgemachten Erkrankung.
      • Viruskultur – In bestimmten Fällen zur Bestätigung des Erregers.
  • Antivirale Therapie – Frühzeitige Gabe von antiviralen Medikamenten wie Aciclovir oder Valaciclovir zur Reduktion der Krankheitsdauer und Komplikationen.
  • Schmerzkontrolle – Einsatz von Analgetika zur Linderung akuter Schmerzen und Juckreiz.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederkehrende Infektionen und mögliche Komplikationen langfristig zu minimieren.

  • Langzeittherapie bei Folgeerkrankungen
    • Behandlung von Komplikationen – Therapie bei bakteriellen Superinfektionen der Haut und neurologischen Komplikationen wie Meningitis oder Enzephalitis.
    • Immunmodulation – In besonderen Fällen zur Stärkung der Abwehrmechanismen bei immungeschwächten Patienten.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Physiotherapie – Bei bleibenden neurologischen Symptomen.
    • Ernährungsberatung – Förderung eines starken Immunsystems zur Unterstützung der Genesung.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.