Röteln (Rubella) – Symptome – Beschwerden
Circa 50 % der Rubella-Infektionen verlaufen bei Kindern asymptomatisch (d. h. ohne Symptome); bei Jugendlichen und Erwachsenen in > 30 % oligo- bzw. asymptomatisch (wenige oder keine klinischen Symptome).
Folgende Symptome und Beschwerden können auf Rubella (Röteln) hinweisen:
Postnatal erworbene Röteln
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Röteln und werden oft zuerst bemerkt:
- Kleinfleckiges makulöses oder makulopapulöses Exanthem (Hautausschlag): Beginnt im Gesicht und breitet sich über den Körper aus; bleibt für 1-3 Tage bestehen (80-90 %)
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Röteln:
- Lymphadenopathie (Lymphknotengrößerung): In 70-90 % der Fälle
- Postaurikulär ("nach dem Ohr kommend")
- Okzipital ("in Richtung Hinterhaupt“)
- Nuchal (“auf den Nacken bezogen“)
- Fieber (bis 38,5 °C) (30-50 %)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Konjunktivitis (Bindehautentzündung) (20-30 %)
- Rhinitis (Schnupfen) (10-20 %)
- Cephalgie (Kopfschmerzen) (10-20 %)
- Nausea (Übelkeit) (5-10 %)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Anorexie (Appetitlosigkeit) (10-20 %)
- Enanthem (Ausschlag) am weichen Gaumen (20-30 %)
Kongenital erworbene Röteln
Kongenital erworbene Röteln weisen auf eine Infektion hin, die während der Schwangerschaft übertragen wurde.
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf kongenital erworbene Röteln und werden oft zuerst bemerkt:
- Katarakt (Grauer Star): Linsentrübung des Auges (30-50 %)
- Vitien (Herzfehler): Angeborene Fehlbildungen des Herzens (20-25 %) wie:
- Persistierender (anhaltender) Ductus arteriosus (Verbindung zwischen der Aorta und der Lungenarterie, die sich normalerweise nach der Geburt wieder verschließt; ist dies nicht der Fall, kann es zu Kreislaufproblemen kommen)
- Pulmonale Stenose (Verengung der Pulmonalklappe oder des Ausflusstraktes der rechten Herzkammer)
- Schwerhörigkeit: Hörstörungen bis hin zur Taubheit (60 %)
Die Leitsymptome bilden das sogenannte "Gregg-Syndrom".
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von kongenital erworbenen Röteln:
- Mikrozephalus: Kleinwuchs des Kopfes, der oft mit neurologischen Defiziten einhergeht (20-30 %)
- Mentale Retardierung: Verzögerte geistige Entwicklung; variierend in Schwere (15-30 %)
- Weitere ophthalmologische (die Augen betreffende) Symptome: Glaukom (Grüner Star) (2-5 %), Retinopathie (Veränderungen der Netzhaut, die zu Sehstörungen führen)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Knochenfehlbildungen (10-20 %)
- Hämolytische Anämie (Blutarmut): Zerstörung der roten Blutkörperchen (15-30 %)
- Hepatitis (Leberentzündung)
- Hepatosplenomegalie: Vergrößerung von Leber und Milz (50 %)
- Ikterus: Gelbfärbung der Haut und Augen (60 %)
- Meningoenzephalitis: Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten (5-10 %)
- Pneumonie: Lungenentzündung (2-5 %)
- Autismus: Entwicklungsstörungen (2-3 %)
- Kryptorchismus (Hodenfehlstellungen): Fehlen oder Fehlpositionierung der Hoden (10-15 %)
- Diabetes mellitus: Erhöhtes Risiko im Verlauf
- Hernien: Leisten- oder Nabelbrüche (5-10 %)
- Myopie: Kurzsichtigkeit (5-10 %)
- Pubertas praecox: Vorzeitige Pubertät (3-5 %)
- Epilepsie: Krampfanfälle (2-5 %)
- Lähmungen: Motorische Einschränkungen (2-5 %)
- Schilddrüsenfehlfunktion: Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse (2-5 %)
- Thrombozytopenie: Mangel an Blutplättchen (15-30 %)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Anorexie: Mangelnder Appetit und allgemeine Schwäche
- Geringes Geburtsgewicht: Oft begleitend bei intrauteriner Wachstumsretardierung
- Leichte Arthralgien: Gelenkschmerzen