Pneumokokken – Prävention
Die Pneumokokken-Impfung ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme. Details zur Impfung s. u. "Pneumokokken-Impfung".
Zur Prävention einer Pneumokokkeninfektion muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Erhöht das Risiko von Atemwegsinfektionen und schwächt das Immunsystem.
- Psycho-soziale Situation
- Stress – Chronischer Stress beeinträchtigt die Immunabwehr und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen.
Weitere Risikofaktoren
- Medikamentöse Therapien
- Glucocorticoide wie Cortison – Langzeittherapie mit Glucocorticoiden schwächt die Immunabwehr.
- Umweltbelastung
- Luftverschmutzung – Erhöht das Risiko von Atemwegsinfektionen durch Schwächung der Lungenfunktion.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Impfungen
- Pneumokokken-Impfung – Die Grundimmunisierung gemäß STIKO-Empfehlung schützt vor schweren Pneumokokken-Erkrankungen.
- Influenza-Impfung – Verhindert Folgeinfektionen durch Pneumokokken nach einer Grippe.
- Hygienemaßnahmen
- Regelmäßiges Händewaschen und Desinfektion von Oberflächen.
- Vermeidung von Kontakt mit erkrankten Personen, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine Pneumokokkeninfektion frühzeitig zu erkennen und die Ausbreitung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptombeobachtung – Überwachung auf Symptome wie Fieber, Husten, Atemnot und Brustschmerzen.
- Labordiagnostik
- Blutkulturen – Zum Nachweis von Pneumokokken im Blut.
- Sputumkultur – Untersuchung von Auswurfproben auf Pneumokokken.
- Urin-Antigentest – Schnelltest zum Nachweis von Pneumokokken-Antigen im Urin.
- Röntgen-Thorax – Zur Beurteilung von Lungeninfiltraten bei Verdacht auf Pneumonie.
- Medikamentöse Maßnahmen
- Antibiotikatherapie bei Verdacht – Frühzeitige Gabe von Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen.
- Prophylaktische Behandlung von Kontaktpersonen – Antibiotische PEP bei engen Kontaktpersonen von Risikopatienten.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die Langzeitfolgen einer Pneumokokkeninfektion und deren Management.
- Langzeittherapie bei Folgeschäden
- Behandlung von Folgeerkrankungen wie chronischer Bronchitis und Lungenfibrose.
- Rehabilitation
- Physiotherapie zur Verbesserung der Lungenfunktion.
- Atemtherapie zur Unterstützung der Atmung.
- Psychosoziale Betreuung
- Psychologische Unterstützung zur Bewältigung emotionaler Belastungen durch schwere Infektionen.
- Regelmäßige Nachsorge
- Kontrolle durch Lungenfachärzte zur Überwachung von möglichen Spätfolgen.
- Überprüfung des Impfschutzes und Auffrischung der Pneumokokken-Impfung nach ärztlicher Empfehlung.