Kinderlähmung (Poliomyelitis) - Symptome – Beschwerden

Mehr als 90 % der Polioinfektionen verlaufen asymptomatisch.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Poliomyelitis (Kinderlähmung) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine abortive Poliomyelitis und werden oft zuerst bemerkt:

Fieber: Oft begleitet von einem allgemeinen Krankheitsgefühl (ca. 100 %)
Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen): Treten häufig in Verbindung mit dem Fieber auf (ca. 50-60 %)
Halsschmerzen: Häufig in Verbindung mit anderen grippeähnlichen Symptomen (ca. 30-50 %)
Myalgie (Muskelschmerzen): Können besonders in den Gliedmaßen auftreten (ca. 30-50 %)
Cephalgie (Kopfschmerzen): Gehen oft mit dem Fieber und allgemeinen Krankheitsgefühl einher (ca. 30-50 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der abortiven Poliomyelitis:

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

Milde gastrointestinale Symptome: Leichte Magenbeschwerden oder Durchfall, die in Verbindung mit der Infektion auftreten können (ca. 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

Die Symptome bessern sich meist nach wenigen Tagen.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine nichtparalytische Poliomyelitis und werden oft zuerst bemerkt:

Fieber (ca. 100 %)
Meningismus (schmerzhafte Nackensteifigkeit): Besonders bei Bewegung; weist auf eine Reizung der Hirnhäute hin (ca. 50-70 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der nichtparalytischen Poliomyelitis:

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

Schwäche in den Extremitäten: Kann durch die Entzündung der Nerven verursacht werden (ca. 20-30 %)
Kopfschmerzen: Gehen mit dem Fieber und der Nackensteifigkeit einher (ca. 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine paralytische Poliomyelitis und werden oft zuerst bemerkt:

Lähmungen: Diese treten plötzlich auf und können verschiedene Formen annehmen:
- Spinale Lähmungen: Schlaffe Lähmungen der Arme oder Beine, oft nur einseitig (ca. 80-90 %)
- Bulbopontine Lähmungen: Lähmungen der Gesichtsmuskulatur oder anderer Hirnnerven, die zu Schluck- und Atemstörungen führen können (ca. 20-30 %)
- Enzephalitische Lähmungen: Anzeichen einer Gehirnentzündung wie Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen oder epileptische Anfälle (ca. 10-20 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der paralytischen Poliomyelitis:

Rückenschmerzen: Können oft in die Beine ausstrahlen (ca. 70-80 %)
Nackenschmerzen: Oft ein Zeichen der Nervenwurzelbeteiligung (ca. 60-70 %)
Myalgie (Muskelschmerzen): Oft in Verbindung mit Schwäche oder Lähmung (ca. 50-60 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

Sensibilitätsstörungen: Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den betroffenen Extremitäten, die durch Nervenschädigungen verursacht werden (ca. 20-30 %)
Atembeschwerden: Bei Beteiligung der Atemmuskulatur können Atemprobleme oder Atemnot auftreten (ca. 10-20 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

Kinderlähmung (Poliomyelitis) – Symptome – Beschwerden