Gynatren-Impfung
Die Gynatren-Impfung ist eine Immuntherapie mit Lactobacillus-Stämme.
Die in dem Wirkstoff enthaltenen abgetöteten Bakterien regen die Antikörperbildung gegen aberrierende Vaginalkeime (abweichende Scheidenkeime) an und regenerieren so die gestörte Döderlein-Flora.
Als Döderlein-Bakterien bezeichnet man jene Milchsäurebakterien, die normalerweise die Vagina (Scheide) der Frau im gebärfähigen Alter besiedeln.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Patientinnen mit rezidivierender (wiederkehrender) spezifischer bakterieller Vaginitis (Scheidenentzündung) und Trichomoniasis (Trichomonaden-Infektion)
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Überempfindlichkeit (Allergie) gegen die in Gynatren enthaltenen Antigene und/oder Phenol
- Akute fieberhafte Krankheiten
- Aktive Tuberkulose
- Dekompensierte Herz- und Nierenerkrankungen
- schwere Störungen der Blutbildung (Autoimmunerkrankung und immunproliferative Erkrankungen)
Durchführung
- Grundimmunisierung: 3 Impfdosen (3 x 0,5 ml) im Abstand von jeweils zwei Wochen
- Auffrischungsimpfung (Boosterung) 6 bis 12 Monate nach der Grundimmunisierung
Beachte: Für die Auffrischung steht Booster-Gynatren zur Verfügung. - Die Impfung wird intramuskulär (meist in den M. deltoideus/Oberarmmuskel) injiziert.
Wirksamkeit
- Nach der Grundimmunisierung tritt ein Schutz von ca. einem Jahr ein.
- Nach der ersten Auffrischimpfung bietet die Impfung in der Regel für mindestens 2 Jahre einen ausreichenden Impfschutz; im Einzelfall länger
- Beachte: Bei Patienten unter Immunsuppression (Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems) und unter Radiatio (Strahlentherapie) kann es zu einer teilweisen oder völligen Herabsetzung der Wirkung vom Gynatren kommen.
Mögliche Nebenwirkungen/Impfreaktionen
- Rötung, Schwellung, Brennen um die Einstichstelle als lokale allergische Reaktion (häufig, d. h. mehr als 1 Behandelter von 10)
- Impfreaktionen (Allgemeinreaktionen) in Form von Abgeschlagenheit, grippeähnlichen Symptomen mit Gliederschmerzen, Fieber (bis 40 °C) und Schüttelfrost (häufig)
- Herz-Kreislaufbeschwerden bis zum Kreislaufkollaps sowie von Atembeschwerden (sehr seltene Fällen, d. h. einer bis 10 Behandelte von 10.000)
Ihr Nutzen
Die Impfung mit Gynatren kann bei Patientinnen mit den oben genannten Infektionen als Alternative zur Langzeittherapie mit Antibiotika erwogen werden.