Hepatitis E – Symptome – Beschwerden

Die Infektion in Deutschland wird in den meisten Fälle von Hepatitis E durch den HEV-Genotyp 3 verursacht, die überwiegend asymptomatisch, d. h. ohne Symptome, verläuft.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Hepatitis E hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Hepatitis E und werden oft zuerst bemerkt:

  • Ikterus (Gelbsucht): Wird durch eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut verursacht (ca. 50-60 %)
  • Pruritus (Juckreiz): Geht mit dem Anstieg von Gallensäuren im Blut einher (ca. 30-40 %)
  • Oberbauchschmerzen: Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch, die oft durch eine vergrößerte Leber verursacht werden (ca. 30-50 %)
  • Exanthem (Hautausschlag): Nicht näher spezifizierter Hautausschlag, der gelegentlich in Verbindung mit der Infektion auftreten kann (ca. 10-20 %)
  • Dunkler Urin: Der Urin nimmt eine dunkle Farbe an, ähnlich wie dunkles Bier, was auf die Ausscheidung von Bilirubin zurückzuführen ist (ca. 40-60 %).
  • Heller Stuhl: Der Stuhl wird blass oder grau, was auf eine verminderte Ausscheidung von Gallenfarbstoffen hinweist (ca. 30-40 %).

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Müdigkeit*: Anhaltende Erschöpfung und Schwächegefühl (ca. 50-60 %)
  • Abgeschlagenheit*: Allgemeines Schwächegefühl und Antriebslosigkeit (ca. 50-60 %)
  • Fieber: Leicht erhöhte Körpertemperatur, oft mit Schüttelfrost begleitet (ca. 30-40 %)
  • Schüttelfrost: Zittern und Frösteln; oft als Zeichen einer begleitenden Entzündungsreaktion (ca. 20-30 %)
  • Anorexie (Appetitlosigkeit): Kann mit Übelkeit einhergehen (ca. 30-40 %)
  • Nausea (Übelkeit) und Erbrechen*: Häufige Begleiterscheinungen bei Hepatitis, die durch die Leberbeteiligung verursacht werden (ca. 30-40 %)
  • Diarrhoe (Durchfall): Können bei einigen Betroffenen auftreten (ca. 20-30 %)
  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Können durch die systemische Entzündungsreaktion bedingt sein (ca. 10-20 %)
  • Arthralgie (Gelenkschmerzen): Können bei einigen Patienten auftreten (ca. 10-20 %)
  • Myalgie (Muskelschmerzen)*: Können bei einigen Patienten auftreten (ca. 10-20 %)
  • Guillain-Barré-Syndrom (GBS): Seltene, schwerwiegende Erkrankung des Nervensystems mit Lähmungen und Schmerzen (< 1 %)
  • Glomerulonephritis: Entzündung der Nierenkörperchen, die zu Nierenproblemen führen kann (< 1 %)
  • Meningitis, Enzephalitis, Myopathie: Entzündungen des Gehirns, der Hirnhäute oder der Muskeln, die in sehr seltenen Fällen auftreten können (< 1 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeine Schwäche

*Unspezifische Krankheitszeichen, die den Hepatitis-typischeren Symptomen vorhergehen

Weitere Hinweise

  • 90-99 % der Infektionen verlaufen bei immunkompetenten Patienten klinisch inapparent (d. h. ohne Symptome) und heilen in der Regel folgenlos aus.
  • Falls die Infektion symptomatisch verläuft, kommt es nach circa zwei bis drei Wochen zur spontanen Besserung und Ausheilung.
  • Bei einer chronischen Hepatitis-E-Virus-Infektion sind nur leicht erhöhte Transaminasen nachweisbar.