Hepatitis E – Prävention
Die Hepatitis-E-Impfung ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme (in Europa derzeit nicht verfügbar).
Zur Prävention der Hepatitis E muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Trinken kontaminierten Wassers
- Besonders in Endemiegebieten besteht ein hohes Risiko durch verunreinigtes Trinkwasser.
- Verzehr kontaminierter Lebensmittel
- Vor allem unzureichend gegartes oder rohes Schweinefleisch, Wild und Schalentiere.
- Das Virus kann durch Erhitzen auf über 70 °C über mehr als 20 Minuten inaktiviert werden.
- Hunde und Katzen
- Diese Haustiere können als Überträger des Virus in Betracht kommen.
Medikamente
- Bluttransfusionen
- Seit dem 1. Januar 2020 werden alle Blutprodukte in Europa auf eine Kontamination mit dem HEV untersucht.
Weitere Risikofaktoren
- Vertikale Infektion
- Perinatale Übertragung: Infektion des Kindes während der Geburt durch die Mutter.
- Organtransplantation
- Übertragung des Virus durch kontaminierte Organe bei Transplantationen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Impfung
- In einigen asiatischen Ländern ist eine Hepatitis-E-Impfung verfügbar, jedoch derzeit nicht in Europa zugelassen.
- Hygienemaßnahmen im Endemiegebiet
- Nur ausreichend gegarte Fleischprodukte konsumieren (mindestens 70 °C über mehr als 20 Minuten).
- Auf Trinkwasserdesinfektion achten.
- Hygiene bei der Verarbeitung und Zubereitung von Fleisch
- Vor allem bei Wildschweinfleisch sollte auf sorgfältige Hygiene geachtet werden.
- Nach Tierkontakten sollten die Hände gründlich gereinigt werden.
- Vermeidung von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch
- Nur gut durchgebratenes oder gegartes Fleisch konsumieren.
- Beschränkung von Tätigkeiten in Gemeinschaftseinrichtungen
- Personen mit akuter Hepatitis E dürfen nicht in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, Küchen oder in Lebensmittelbetrieben arbeiten.
- Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen dürfen nicht besucht werden.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Hepatitis E zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Müdigkeit, Übelkeit, Gelbsucht, dunkler Urin, Bauchschmerzen und erhöhte Leberenzyme.
- Labordiagnostik:
- Nachweis von Anti-HEV-IgM- und IgG-Antikörpern im Blut.
- PCR zum Nachweis des Virusgenoms.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Symptomatische Behandlung:
- Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Dehydratation.
- Ribavirin-Therapie:
- In schweren Fällen oder bei chronischer Infektion kann eine Behandlung mit Ribavirin erwogen werden.
- Symptomatische Behandlung:
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Hepatitis E zielt darauf ab, Folgekomplikationen und Langzeitschäden zu minimieren.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung der Leberfunktion zur Vermeidung von Leberzirrhose.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei chronischen Verläufen.
- Rehabilitation
- Aufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer überstandenen Infektion.
- Unterstützung bei der Wiederherstellung der Lebensqualität durch psychologische Begleitung.