Hepatitis E – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch Hepatitis E mit bedingt sein können:
Blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)
- Aplastische Anämie – Form der Anämie (Blutarmut), die durch eine Panzytopenie (Synonym: Trizytopenie; Verminderung aller drei Zellreihen im Blut; Stammzellerkrankung) und eine gleichzeitig vorliegende Hypoplasie (Funktionseinschränkung) des Knochenmarks gekennzeichnet ist
- Hämolytische Anämie – Formen der Anämie (Blutarmut), die durch einen gesteigerten Abbau bzw. Zerfall (Hämolyse) der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) gekennzeichnet sind und der durch eine Mehrproduktion im roten Knochenmark nicht mehr ausgeglichen werden kann
- Kryoglobulinämie – chronisch rezidivierende Immunkomplexvaskulitiden (Immunerkrankung der Gefäße), die durch den Nachweis abnormaler, kältepräzipitierender Serumproteine (Kälte-Antikörper) gekennzeichnet sind
- Thrombozytopenie – liegt vor, wenn die Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut weniger als 150.000/μl (150 x 109/l) beträgt
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Hashimoto-Thyreoiditis – Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt.
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- Chronische Hepatitis E ‒ bei Leber-, Nierentransplantierten und bei HIV-Infizierten beschrieben
Kreislaufsystem (I00-I99)
- Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)
- Akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) – HEV-Infektion mit dem Genotyp 1 in Südostasien
- Akutes Leberversagen ‒ vor allem bei Schwangeren, Personen mit chronischen Lebererkrankungen und Immunsupprimierten
- Akut-auf-chronisches Leberversagen (ACLF) – vor allem bei Patienten mit vorbestehender chronischer Lebererkrankung
- Leberzirrhose ‒ bindegewebiger Umbau der Leber, der zur Funktionseinschränkung führt
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Arthritis (Gelenkentzündung)
- Myositis – entzündliche Erkrankung der Skelettmuskulatur
Nervensystem (G00-G99)
- Fazialisparese – Parese (Lähmung) von Muskeln, die durch den Nervus facialis innerviert werden, folglich ist ein Teil der Gesichtsmuskulatur gelähmt
- Guillain-Barré-Syndrom (GBS; Synonyme: Idiopathische Polyradikuloneuritis, Landry-Guillain-Barré-Strohl-Syndrom); zwei Verlaufsformen: akute inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie bzw. chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (Erkrankung des peripheren Nervensystems); idiopathische Polyneuritis (Erkrankungen mehrerer Nerven) der spinalen Nervenwurzeln und peripheren Nerven mit aufsteigenden Lähmungen und Schmerzen; tritt meist nach Infektionen auf.
- Meningoenzephalitis – kombinierte Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und der Hirnhäute (Meningitis)
- Mononeuritis multiplex – sensorische Störungen und Schwächen in der Verteilung von ≥ 2 betroffen peripheren Nerven
- Neuralgische Schulteramyotrophie (Synonyme: engl. Parsonage-Turner-Syndrom) – Entzündung des Plexus brachialis (Armnervengeflechte) durch Immunkomplexe
- Periphere Neuropathie – Schädigung der peripheren Nerven und
- Vestibuläre Neuritis – Entzündung der zum Gleichgewichtsorgan zählenden Nerven
Urogenitalsystem (N00-N99)
- Membranöse Glomerulonephritis (MGN) – bei Erwachsenen die häufigste Ursache eines nephrotischen Syndroms; macht 20-30 % aller Glomerulonephritiden aus; kann primär oder sekundär (als Folge anderer Erkrankungen) auftreten
- Membranoproliferative Glomerulonephritis (MPGN) – in 50 % mit einem nephrotischen Syndrom einhergehend
- Mesangiale IgA-Glomerulonephritis (IgA-Nephropathie, Immunglobulin-A-Nephritis (IgAN)) – geht mit der Ablagerung von Immunglobulin A (Ig A) im Mesangium (Zwischengewebe) der Glomeruli (Nierenkörperchen) einher