Hepatitis B – Prävention

Die Hepatitis-B-Impfung ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme.

Zur Prävention der Hepatitis B muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden. 

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (Frau: > 40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag) – Hoher Alkoholkonsum schädigt die Leber und erhöht das Risiko von Hepatitis-Komplikationen.
  • Drogenkonsum (intravenös) – Gemeinsame Nutzung von Nadeln erhöht das Infektionsrisiko.
  • Gemeinsamer Gebrauch von Alltagsgegenständen – Nagelscheren, Rasierapparate und Zahnbürsten können bei unzureichender Reinigung zur Übertragung des Virus beitragen.
  • Ohrlochstechen, Piercings und Tätowierungen – Nutzung unsteriler Instrumente erhöht das Infektionsrisiko.
  • Sexuelle Übertragung
    • Promiskuität – Häufig wechselnde sexuelle Partner erhöhen das Infektionsrisiko.
    • Prostitution – Erhöht das Risiko für Hepatitis-B-Infektionen.
    • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) – Höheres Risiko für sexuell übertragbare Infektionen.
    • Sexuelle Kontakte im Urlaubsland – Häufig in Ländern mit hoher Prävalenz von Hepatitis B.
    • Ungeschützter Koitus (Geschlechtsverkehr) – Verzicht auf Kondome erhöht das Risiko einer Infektion.

Medikamente 

  • Blutprodukte – Nutzung von ungetesteten Blutprodukten birgt ein hohes Infektionsrisiko.

Weitere Risikofaktoren

  • Horizontale Infektion (nicht-sexuell) – Erregerübertragung von Wirt zu Wirt derselben Generation:
    • Beschäftigte im Gesundheitswesen – Höheres Risiko durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten.
    • Bewohner und Angestellte von Betreuungseinrichtungen – Häufung von Infektionsfällen.
    • Häftlinge – Erhöhtes Risiko durch enge Kontaktbedingungen.
  • Vertikale Infektion – Übertragung von der Mutter auf das Kind:
    • Perinatale Übertragung – Während der Geburt (Risiko: 90 %).
    • Postnatale Übertragung – Durch Muttermilch.

Postexpositionsprophylaxe (PEP)

Unter einer Postexpositionsprophylaxe versteht man die Versorgung mit Medikamenten zur Vermeidung einer Erkrankung bei Personen, die gegen eine bestimmte Krankheit nicht durch Impfung geschützt sind, dieser aber ausgesetzt waren. Siehe dazu unter "Medikamentöse Therapie".

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention der Hepatitis B muss auf eine Förderung allgemeiner Schutzmaßnahmen geachtet werden.

  • Impfung
    • Die Hepatitis-B-Impfung ist die effektivste präventive Maßnahme und sollte gemäß STIKO-Empfehlungen durchgeführt werden.
  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A und C, Zink und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure).
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen – Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko von Infektionen.
    • Moderater Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Leberfunktion.
  • Hygienegewohnheiten
    • Verbesserung der persönlichen Hygiene – Regelmäßiges Waschen der Hände und Vermeidung von gemeinsam genutzten persönlichen Gegenständen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Hepatitis B frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf Anzeichen wie Müdigkeit, Gelbsucht (Ikterus), Übelkeit und dunklen Urin.
    • Labordiagnostik
      • HBsAg (Hepatitis-B-Oberflächenantigen) – Marker für eine aktive Infektion.
      • Anti-HBs – Hinweis auf Immunität nach Impfung oder durchgemachte Infektion.
      • Anti-HBc – Hinweis auf eine frühere oder aktuelle Infektion.
  • Schutzmaßnahmen bei Verdacht
    • Isolierung infizierter Personen – Reduktion des Übertragungsrisikos in Gemeinschaftseinrichtungen.
    • Nachverfolgung von Kontaktpersonen – Identifikation und Betreuung von Personen, die mit einem Erkrankten in Kontakt waren.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Komplikationen – Behandlung von Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberkarzinom.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Ernährungsberatung – Förderung einer leberschonenden Ernährung zur Unterstützung der Genesung.
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.