Hepatitis A (Hepatitis epidemica) – Symptome – Beschwerden

Eine Hepatitis A verläuft vor allem bei Kindern häufig subklinisch oder asymptomatisch, d. h. ohne Symptome.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Hepatitis A hinweisen:

Prodromalstadium

Das Prodromalstadium ist eine Phase im Verlauf einer Krankheit, in der uncharakteristische Vorzeichen oder auch Frühsymptome auftreten.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Hepatitis A und werden oft zuerst bemerkt:

  • Abdominalbeschwerden (Bauchschmerzen): Schmerzen im Oberbauch, oft als Druckgefühl beschrieben; treten bei etwa 50-70 % der Betroffenen auf. Diese Beschwerden sind häufig eines der ersten Anzeichen der Erkrankung.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Prodromalstadiums bei Hepatitis A:

  • Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen): Bei etwa 60-80 % der Patienten treten diese Symptome auf, oft begleitet von Unwohlsein und verminderter Nahrungsaufnahme.
  • Durchfall: Etwa 30-50 % der Betroffenen leiden unter wässrigem Durchfall, der zu Flüssigkeitsverlust führen kann.
  • Anorexie (Appetitlosigkeit): Tritt bei etwa 60-70 % der Patienten auf

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Ein Gefühl von Schwäche, Müdigkeit und Abgeschlagenheit; tritt bei nahezu allen Betroffenen auf und ist typisch für die frühe Phase der Erkrankung.
  • Leichtes Fieber: Bei etwa 30-50 % der Patienten; meist unter 38,5 °C

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen

Ikterische Phase

Die ikterische Phase einer Hepatitis A-Infektion dauert wenige Tage bis mehrere Wochen an.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die ikterische Phase einer Hepatitis A und werden oft zuerst bemerkt:

  • Ikterus (Gelbsucht): Auffälligstes Symptom; tritt bei fast allen Betroffenen auf; wird durch eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut verursacht

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der ikterischen Phase bei Hepatitis A:

  • Dunkler Urin: Der Urin nimmt eine dunkelbraune Farbe an, ähnlich wie starker Tee. Dieses Symptom tritt bei etwa 90 % der Betroffenen auf und ist ein frühes Zeichen einer gestörten Leberfunktion
  • Heller, farbloser Stuhl: Der Stuhl wird hell, grau oder farblos, was auf eine reduzierte Ausscheidung von Gallenfarbstoffen hinweist; tritt bei etwa 70-80 % der Patienten auf
  • Hepatomegalie (Vergrößerung der Leber): Bei vielen Betroffenen (etwa 50-70 %) kann die Leber vergrößert und druckempfindlich sein, was zu einem Gefühl von Schwere oder Schmerzen im rechten Oberbauch führt.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hepatosplenomegalie (Vergrößerung der Leber und der Milz): Bei etwa 25 % der Patienten; kann zu einem Gefühl von Fülle oder Unwohlsein im linken Oberbauch führen
  • Pruritus (Juckreiz): Insbesondere bei einem hohen Bilirubinspiegel im Blut; tritt bei etwa 30-50 % der Patienten auf
  • Exantheme (Hautausschlag): Scarlatiniforme Exantheme (scharlachähnliche Hautausschläge) können bei etwa 10-20 % der Patienten auftreten.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein: Diese Symptome bleiben oft bestehen und können auch während der Erholungsphase anhalten.

Genesungsphase

Die Genesungsphase einer Hepatitis A-Infektion dauert in der Regel zwischen 2 und 4 Wochen.

Typische Merkmale der Genesungsphase:

  • Normalisierung der Symptome: Die meisten Betroffenen erleben eine deutliche Besserung ihres allgemeinen Befindens. Die Müdigkeit, das allgemeine Krankheitsgefühl und der Juckreiz klingen ab, und die Energie kehrt zurück.
  • Verbesserung der Leberfunktion: Die Leberwerte (Bilirubin, Transaminasen) im Blut normalisieren sich allmählich, was auf eine Erholung der Leber hinweist. Auch die Größe von Leber und Milz nimmt wieder ab.