Vorhofflimmern – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Vermeidung von thromboembolischen Komplikationen (berücksichtigen Sie dazu CHA2DS2-VA-Score***; HAS-BLED-Score; s. u.) sowie
- Konversion ("Umkehr") in den Sinusrhythmus** oder milde Frequenzkontrolle
*Die aktuelle Leitlinie verlangt nicht mehr eine Abschätzung des Blutungsrisikos mittels HAS-BLED-Score [34].
Hinweis: Der DOAC-Score zur Einschätzung des Blutungsrisikos von Vorhofflimmernpatienten unter DOAK-Therapie hat einer europäischen Kohorte nicht besser abgeschnitten als der HHAS-BLED-Score [72].
**Eine frühe Rhythmuskontrolltherapie mit Antiarrhythmika und/oder Katheterablation reduzierte eine Kombination aus kardiovaskulärem Tod, Schlaganfall und Krankenhausaufenthalt wegen Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder des akuten Koronarsyndroms bei 2.789 Patienten mit frühem Vorhofflimmern und kardiovaskulären Risikofaktoren im Vergleich zur üblichen Behandlung über einen Zeitraum von 5 Jahren Nachbeobachtungszeit [54].
Die Resultate von rhythmuskontrollierender versus frequenzkontrollierender Therapie von Vorhofflimmern war nur bei einem Beginn im ersten Jahr nach der Diagnose festzustellen – und zwar zugunsten der Rhythmuskontrolle [57].
*** Die Streichung von „Sc“ (Sc steht für: Sex category) [ESC Guidelines 2024]
Therapieempfehlungen
In den ESC-Leitlinien 2024 wurde ein in AF-CARE benanntes Konzept, das zentrale Behandlungspfade im Management von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern vereint, neu aufgenommen:
- C für „Comorbidity and risk factor management“
- A für „Avoidance of stroke and thromboembolism
- R für „Reduction of symptoms by rate and rhythm control“ und
- E für „Evaluation and dynamic reassessment“.
Weitere Empfehlungen
- Vorhofflimmeranfälle, die meist innerhalb von 48 Stunden in den Sinusrhythmus konvertieren, bedürfen keiner präventiven Therapie.
- Medikamentöse Kardioversion (Einsatz von Medikamenten bei VHF, um dieses wieder in den Sinusrhythmus (normaler Herzrhythmus) zu überführen):
- Bei Patienten mit nicht strukturell vorgeschädigtem Herzen werden zur medikamentösen Kardioversion (siehe dort) Antiarrhythmika der Klasse 1 eingesetzt (z. B. Flecainid oder Propafenon).
- Amiodaron (wirkt nicht negativ inotrop): bei Patienten mit strukturell vorgeschädigtem Herzen und eingeschränkter linksventrikulären Funktion
- Eine "Pill-in-the-pocket"-Therapie ist sinnvoll bei sporadischen Anfällen von VHF (max. 3-mal/Monat) bei Patienten ohne schwere Herzerkrankung.
- Antikoagulation:
- Unabhängig vom CHA2DS2-VASc-Score wird für jede pharmakologische und/oder elektrische Kardioversion von Vorhofflimmern/Vorhofflattern eine anschließende effektive Antikoagulation für wenigstens 4 Wochen empfohlen (IB)
Davon kann ausgenommen werden: Eine medikamentöse Kardioversion mittels medikamentöser antiarrhythmischer Therapie als „Pill-in-the-pocket“-Therapie bei Patienten mit niedrigem CHA2DS2-VASc-Score. - Eine Kardioversion kann nach 3‑wöchiger effektiver oraler Antikoagulation oder nach Ausschluss kardialer Thromben mittels TEE (IB) sowohl unter Heparin als auch unter einem NOAK durchgeführt werden (IIaB); siehe dazu auch die ENSURE-AF-Studie [37].
- Die Indikation zu einer dauerhaften Antikoagulation nach Kardioversion richtet sich nach dem CHA2DS2-VASc-Score (IB).
- Unabhängig vom CHA2DS2-VASc-Score wird für jede pharmakologische und/oder elektrische Kardioversion von Vorhofflimmern/Vorhofflattern eine anschließende effektive Antikoagulation für wenigstens 4 Wochen empfohlen (IB)
- Elektrische Kardioversion (s. u. dem gleichnamigen Thema)
- Symptomatische Therapie zur Homöostase von Kalium und Magnesium (zur Stabilisierung des Membranpotentials des Myokards) – s. u. "Kalium und Magnesium"
- Zur Beeinflussung der Vorhoffunktion eignen sich bei Patienten mit Herzinsuffizienz und arterieller Hypertonie ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten (Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1-Antagonisten, AT1-Rezeptorantagonisten, AT1-Blocker, Angiotensin-Rezeptorblocker, „Sartane“) [siehe unter Herzinsuffizienz/medikamentöse Therapie/Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern (VHF)].
- Frequenzregulierende Therapie [34]:
- Nach den aktuellen ESC-Leitlinien wird eine Ruheherzfrequenz von < 110 Schlägen/min gefordert (ehemals 60-80 Schläge/min), wenn dabei keine Symptome vorhanden sind.
- Einer dänischen Registerstudie zufolge sollte die Ruheherzfrequenz < 100 Schläge pro Minute betragen, da ab einer Herzfrequenz von 100 Schläge pro Minute bereits ein erhöhtes Risiko besteht, innerhalb des nächsten Jahres eine Herzinsuffizienz-Diagnose zu erhalten bzw. zu sterben [65].
- Vom Einsatz von Antiarrhythmika zur alleinigen Frequenzregulation bei permanentem Vorhofflimmern wird ausdrücklich abgeraten (IIIA).
- Bei Nichtansprechen der medikamentösen Therapie und persistierenden Beschwerden sollte eine Atrioventrikular (AV)-Knoten-Ablation mit Schrittmacherversorgung erwogen werden (IIaB).
- Nach den aktuellen ESC-Leitlinien wird eine Ruheherzfrequenz von < 110 Schlägen/min gefordert (ehemals 60-80 Schläge/min), wenn dabei keine Symptome vorhanden sind.
- Rhythmuskontrolle [34]:
- Die Wahl des Antiarrhythmikums richtet sich neben der Vorhofflimmerlast unverändert nach Vorhandensein und Ausmaß einer strukturellen Herzerkrankung, vorhandenen Komorbiditäten und dem Patientenwunsch (IA)
- Ziel einer rhythmuserhaltenden Behandlung ist allein die Symptomverbesserung der Patienten (IB)
- Dronedaron, Flecainid, Propafenon oder Sotalol werden bei normaler LV-Funktion gleichwertig empfohlen (IA)
- Bei stabiler KHK und fehlender Herzinsuffizienz wird Dronedaron empfohlen (IA).
- Amiodaron wird bei Herzinsuffizienz empfohlen (IB).
- Zur Prophylaxe von Vorhofflimmern sollten bei Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter LVEF Betablocker erwogen werden (IIaB)
- Beachte: Bei einem QT-Intervall > 0,5 s werden Antiarrhythmika nicht empfohlen (III).
- Eine antithrombotische Therapie zur Verhinderung thromboembolischer Komplikationen wird für alle Patienten mit VHF empfohlen, außer für Patienten mit Niedrigrisikokonstellation (CHA 2DS 2-VASc-Score: 0 bzw. 1 bei Männern bzw. Frauen) oder alleiniges Vorhofflimmern (lone atrial fibrillation) ohne Risikofaktoren; s. u. CHA2DS2-VASc-Score).
- Siehe auch unter "Weitere Therapie" (Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patienten mit Vorhofflimmern erhöht die Chance auf einen Sinusrhythmus um das Sechsfache! [18])
Wirkstoffe (Hauptindikation) zur Frequenzkontrolle (frequenzregulierende Medikamente)
Milde Frequenzkontrolle (Herzfrequenz < 110 Schläge pro Minute im EKG) ist häufig ausreichend, um die VHF-bedingten Symptome zu verbessern (Klasse IIa, Level B).
Eine Post-hoc-Analyse der ARISTOTLE-Studie spricht sich für eine strikte frequenzregulierende Therapie aus: Jeder Anstieg der Herzfrequenz um 10 bpm ist mit einem um 4 % höheren Mortalitätsrisiko (Sterberisiko) und einem um 6 % höheren Risiko für eine stationäre Aufnahme wegen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) verknüpft [66].
VHF-Patienten mit [ESC Guidelines 2020]:
- linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF) ≥ 40 %: Betablocker oder Calciumkanalblocker (Diltiazem oder Verapamil) sind die erste Wahl (Klasse I, Level B)
- linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF < 40 %: Betablocker und/oder Digoxin (Klasse I, Level B)
Frequenzkontrolle – Akuttherapie; modifiziert nach [22]
Wirkstoffgruppe | Wirkstoffe |
Betablocker (Klasse II-Antiarrhythmika) |
Atenolol |
Bisoprolol | |
Carvedilol | |
Esmolol | |
Metoprolol | |
Propranolol | |
Calciumkanalblocker (Klasse IV-Antiarrhythmika) |
Diltiazem |
Verapamil | |
Klasse III-Antiarrhythmika | Amiodaron |
Dronedaron | |
Herzglykoside | Digoxin |
Digitoxin |
*Bei unregelmäßigen Breitkomplextachykardien besteht eine Kontraindikation für Verapamil, Digitalis und Adenosin wg. Verzögerung der Überleitung am AV-Knoten. Dieses kann bei Vorhofflimmern mit aberrierender Überleitung (WPW-Syndrom) zum Kammerflimmern führen!
- Beachte: Nur Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Auswurffraktion und regelmäßigem Sinusrhythmus haben durch die Einnahme eines Betablockers ein reduziertes Mortalitätsrisiko [46].
- Betablocker eignen sich nicht als Standardtherapie, um die Prognose von Patienten zu verbessern, die gleichzeitig unter Vorhofflimmern (VHF) und einer Herzinsuffizienz und leiden (hochwertige Metaanalyse) [10].
- Es wird diskutiert, dass eine Therapie mit Digoxin bei Vorhofflimmern das Mortalitätsrisiko erhöhen könnte [9]; Experten raten Digitalisglykoside nur noch sehr zurückhaltend einzusetzen.
- ARISTOTLE-Studie (Patienten mit VHF und frequenzregulierender Therapie mittels Digoxin): Patienten mit Digoxin-Serumkonzentrationen im Bereich über 1,2 ng/ml hatten im Vergleich zu Patienten ohne Digoxin-Therapie ein signifikant um 56 % höheres Mortalitätsrisiko (p = 0,001) [38].
- RATE-AF-Studie: Vergleich einer medikamentösen Behandlung mit Bisoprolol und eine solche mit Digoxin bei 160 im Mittel 76-jährigen Patienten mit permanentem Vorhofflimmern: Die Herzfrequenz sank im Drittel rund 100 Schläge pro Minute auf im Mittel rund 75 pro Minute ab; auf der mEHRA-Skala, was die Symptome angeht, ging es bei den Patienten unter Digoxin-Therapie zu mindestens eine Stufe nach oben: nach 12 Monaten war der Anteil der Patienten, die sich um mindestens zwei mEHRA-Klassen verbesserten bei Digoxin-Therapie annähernd 70 % und bei Bisoprolol-Therapie nur knapp 30 %. Digoxin war auch bei praktisch allen klinischen Ereignissen (kardiovaskulärer Ereignisse, ungeplante Klinikeinweisung, Tod) im Vorteil [55].
Fazit: Digoxin sollte bei Patienten älteren Patienten mit permanentem Vorhofflimmern, bei denen eine Frequenzkontrolle angestrebt wird, als Mittel der ersten Wahl angesehen werden.
Wirkstoffe (Hauptindikation) zur Frequenzkontrolle (frequenzregulierende Medikamente)
Frequenzkontrolle – Dauertherapie; modifiziert nach [22])
Wirkstoffgruppe | Wirkstoffe |
Betablocker Klasse II-Antiarrhythmika) |
Metoprolol |
Propranolol | |
Weitere | |
Calciumkanalblocker/ |
Diltiazem |
Verapamil | |
Klasse III-Antiarrhythmika | Amiodaron |
Dronedaron | |
Herzglykoside | Digoxin |
Wegen Frequenzkontrolle:
- Zielvorgabe bei Patienten mit hoher Herzfrequenz ist eine Ruhefrequenz von unter 110 Schlägen pro Minute; Studiendaten zeigen, dass die Senkung auf < 110 Schläge pro Minute bei den meisten Patienten ausreichend ist und mit weniger Komplikationen einhergeht [23]
- Ein Herzschrittmacher kann erforderlich werden, wenn die Herzfrequenz bei Vorhofflimmern zu langsam ist.
- Bei Patienten mit Vorhofflimmern in Kombination mit einer linksventrikulären systolischen Dysfunktion (LVSD) ist die Rhythmuskontrolle durch Katheterablation der Frequenzkontrolle überlegen [40]. Der absolute Zuwachs bei der linksventrikulären Ejektionsfraktion betrug:
- Auswurffraktion in der Ablationsgruppe
- 18,3 Prozentpunkte verbessert gegenüber 4,4 Prozentpunkten unter Frequenzkontrolle
- 58 % der Patienten in der Ablationsgruppe wiesen eine Verbesserung von mind. 50 % auf (Gruppe der frequenzkontrollierten Patienten nur 9 %)
- Patienten, die keine ventrikuläre Fibrose aufwiesen:
- 22,3 Prozentpunkte, verglichen mit 11,6 Prozentpunkten unter Frequenzkontrolle.
- 73 % der Patienten erreichten einen normalen Auswurfwert (Kontrollgruppe 21 %)
- Auswurffraktion in der Ablationsgruppe
- Beachte: Nur Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Auswurffraktion und regelmäßigem Sinusrhythmus haben durch die Einnahme eines Betablockers ein reduziertes Mortalitätsrisiko [46].
- Nicht permanentes VHF: Behandlung mit Calciumkanalblockern führen seltener zu Bradykardien als unter Betablockern [70]
Wirkstoffe (Hauptindikation) zur Rhythmuskontrolle (rhythmuserhaltende Therapie mit Antiarrthythmika)/medikamentöse antiarrhythmische Rezidivprophylaxe
Rhythmuskontrolle durch Antiarrthythmika/Kardioversion; modifiziert nach [22])
Wirkstoffklasse | Wirkstoffe | EKG-Warnzeichen |
Klasse Ic-Antiarrhythmika | Flecainid | QRS-Dauer nimmt unter Therapie zu |
Propafenon |
QRS-Dauer nimmt unter Therapie zu |
|
Klasse III-Antiarrhythmika | Amiodaron |
QT-Zeit > 500 ms |
Dronedaron | QT-Zeit > 500 ms | |
D-L-Sotalol | QT-Zeit > 500 ms |
Wirkstoffe (Hauptindikation) zur Aufrechterhaltung des Sinusrhythmus nach Kardioversion
Wirkstoffklasse | Wirkstoffe | Begleiterkrankungen | Besonderheiten |
Klasse Ic-Antiarrhythmika | Flecainid | Keine Begleiterkrankungen sowie Hypertonie |
Nicht indiziert bei:
|
Propafenon | Keine Begleiterkrankungen sowie Hypertonie |
|
|
Klasse III-Antiarrhythmika | Amiodaron | Keine Begleiterkrankungen sowie Hypertonie, Linksherzhypertrophie, KHK, Herzinsuffizienz |
|
Dronedaron | Keine Begleiterkrankungen sowie Linksherzinsuffizienz, KHK, Herzinsuffizienz NYHA I / II |
|
|
D-L-Sotalol | Keine Begleiterkrankungen sowie Hypertonie |
|
- Beachte: Antiarrhythmika der Klasse-1C-Antiarrhythmika gehen im Vergleich zur Behandlung mit Antiarrhythmika der Klasse-III bei Patienten mit neu diagnostiziertem Vorhofflimmern mit einer niedrigeren Rate an Klinikeinweisungen und kardiovaskulären Ereignissen einher [49]. Hinweis: Randomisierte Studien sind abzuwarten.
Amiodaron sollte erst verordnet werden, wenn andere Substanzen keinen Erfolg bringen. Es gilt jedoch weiterhin als potenteste Therapie des Vorhofflimmerns.
Mineralstoffe
Magnesium und Kalium (in Kombination)
Wirkstoff | Dosierung | Besonderheiten |
Magnesium | 10-20-(30) mmol pro Tag (entspricht circa 240-480-(720) mg Magnesium) Zufuhr bevorzugt als Magnesiumcitrat |
Einnahme mind. 2 Stunden zeitversetzt zur Nahrungsaufnahme |
Kalium | 40 mmol pro Tag (entspricht circa 1.600 mg Kalium) Zufuhr bevorzugt als Kaliumcitrat |
- Wirkung: Zur Aufrechterhaltung der elektrischen Stabilität der Herzfunktion ist stets eine positive Kalium- und Magnesiumbilanz notwendig.
Magnesium wirkt als physiologischer Calciumantagonist. Er verdrängt kompetitiv an der Zellmembran Calciumionen von den Rezeptoren und Bindungsstellen, kontrolliert damit den Einstrom von Calcium in die Zellen und wirkt so einer Calciumüberladung entgegen. Neben dem Calcium-Antagonismus hemmt Magnesium die Herzmuskelerregung, durch die Herzrhythmusstörungen (z. B. Torsade-de-pointes-Tachykardien; Kammertachykardien; Vorhofflimmern und -flattern; multifokale atriale Tachykardien) verhindert oder beseitigt werden können.
Des Weiteren ist Magnesium als Cofaktor der Natrium-Kalium-ATPase in der Lage, die Aufnahme von Kalium in die Zelle zu fördern. Bzgl. der Herzfunktion ergänzen sich beide Mineralstoffe.
Beachte: Eine Hypomagnesiämie (Magnesiummangel) erhöht die Durchlässigkeit von Kalium durch die K+-Kanäle, was zu einem ungleichen Verhältnis zwischen extra- und intrazellulärem Kalium führt und negative Auswirkungen auf das Herzmuskelaktionspotential hat [13]. Der Ausgleich eines Kaliumdefizites macht somit eine gleichzeitige Magnesiumzufuhr erforderlich. Magnesium verschließt dann die K+-Kanäle und gewährleistet so ausreichend hohe intrazelluläre Kaliumkonzentrationen. - Indikationen:
- ventrikuläre Extrasystolen (Extraschläge aus der Herzkammer) bei fehlender oder stabiler kardialer Grunderkrankung
- Prävention und Therapie von supraventrikulären Extrasystolen (SVES; Extraschläge aus dem Vorhof)
- Prävention von Vorhofflimmern
- Dosierung: Zusätzliche Zufuhr zur Ernährung
- Magnesium sollte relativ hoch dosiert werden (s. u.: Dosierung) und über einen längeren Zeitraum, ggf. auch auf Dauer, zugeführt werden.
- Dosen über 300 mg Magnesium auf Einnahmen morgens und abends aufteilen.
- Obergrenze der Zufuhr ist erreicht, wenn der Stuhl dünn, aber zugleich noch geformt ist.
- 4-6-(8) Wochen nach Therapiebeginn sind im Regelfall die Magnesiumspeicher gefüllt – danach erfolgt eine Dosisreduktion:
Als mittlere Tagesdosis gelten 0,2 mmol (entsprechend ca. 5 mg Magnesium) pro kg Körpergewicht (KG). Diese Dosis kann bei schweren Magnesiummangelzuständen unbedenklich auf 0,4 mmol (entsprechend ca. 10 mg Magnesium) pro kg KG erhöht werden.
- Kontraindikationen
- Magnesiumtherapie: schwere Nierenfunktionsstörungen; Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) mit Anurie (Versagen der Urinausscheidung) und Exsikkose (Austrocknung durch Abnahme des Körperwassers); Störungen der Erregungsleitung im Herzen (AV-Block); Myasthenia gravis (seltene neurologische Autoimmunerkrankung mit charakteristischen Symptomen wie einer abnormen belastungsabhängigen und schmerzlosen Muskelschwäche); Veranlagung zu Harnwegsinfektionen mit Bildung von Magnesium-Ammoniumphosphat-Steinen
- Kaliumtherapie: Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss); schwere Niereninsuffizienz (Oligurie); Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika; Nebenniereninsuffizienz, unbehandelter Morbus Addison (primäre Nebennierenrindeninsuffizienz); schwere Dehydratation (Flüssigkeitsmangel)
- Nebenwirkungen (bei Überdosierung von Magnesium): Diarrhoe (Durchfall), Meteorismus (Blähbauch)
Hinweis: Ein weicher und geformter Stuhl gilt noch nicht als Zeichen einer Überdosierung. - Der Kalium-Serumspiegel sollte hoch normal um 4,4 mmol/l (entspricht 17,2 mg/dl) und der Magnesium-Serumspiegel um 0,9 mmol/l (entspricht 2,2 mg/dl) liegen.
Differenzierung der verschiedenen Klassen der Antiarrhythmika (nach Vaughan Williams)
Klasse | Wirkstoffe | Wirkmechanismus |
Ia | Ajmalin Chinidin Disopyramid Prajmalin |
Hemmung des schnellen Natriumeinstroms in die Zelle und langsame Reaktivierung |
Ib | Aprindin Lidocain Phenytoin Tocainid |
Hemmung des schnellen Natriumeinstroms und schnelle Reaktivierung → Leitungsverbesserung (durch Verkürzung des Aktionspotentials) |
Ic | Flecainid Lorcainid Propafenon |
Hemmung des schnellen Natriumeinstroms und langsame Reaktivierung → Leitungsverzögerung |
II | Atenolol Bisoprolol Metoprolol Propranolol |
Kompetitive Hemmung der ß-Rezeptoren → Erregbarkeit ↓ |
III | Amiodaron (Dronedaron) Sotalol |
Hemmung des Kaliumausstroms → Aktionspotential ↑ |
IV | Diltiazem Verapamil |
Hemmung des Calciumausstroms → Leitungsverzögerung |
Nicht- Klassifiziert |
Adenosin | Hemmung der Erregungsüberleitung |
(Dronedaron) | Multikanalblocker | |
Magnesium | Calciumantagonist |
Antikoagulation (Hemmung der Blutgerinnung) bei Vorhofflimmern/atriale Hochfrequenzepisoden von Schrittmachern oder Defibrillatoren
- Bei Vorhofflimmern < 48 h nur initiale Heparingabe (PTT* > 1,5-2 x verlängert) vor Kardioversion nötig [TEE (transösophageale Echokardiographie) kann verzichtet werden, aber wird empfohlen (Klasse-I-Empfehlung)]. Bei Patienten mit erhöhtem Thromboembolierisiko (siehe CHADS2-Score) sollte erst nach dreiwöchiger effektiver Antikoagulation/Hemmung der Blutgerinnung (Klasse-I-Empfehlung) die Kardioversion erfolgen!
- Bei Vorhofflimmern > 48 h mind. 3 Wochen Antikoagulation mit Phenprocoumon (INR 2-3) nötig (bei Ausschluss von Thromben im TEE (transösophageale Echokardiographie) nicht nötig)
- Nach erfolgreicher Kardioversion 4 Wochen Antikoagulation mit Phenprocoumon (INR 2-3) nötig
- Bei detektierten atrialen Hochfrequenzepisoden (> 5-6 min und > 180/min) von Schrittmachern oder Defibrillatoren wird eine weiterführende EKG-Diagnostik empfohlen; sollte es sich im Schrittmacherelektrogramm bei der atrialen Hochfrequenzepisode eindeutig um Vorhofflimmern handeln, sollte in Abhängigkeit vom CHA 2DS 2-VASc-Score eine orale Antikoagulation erfolgen [34].
- Langzeitkoagulation: je nach Apoplexrisiko (siehe: CHA2DS2-VASc-Score (Weiterentwicklung des CHADS2-Scores; die aktuelle Leitlinie verlangt nicht mehr eine Abschätzung des Blutungsrisikos mittels HAS-Bled-Score [34].
Legende: *Partielle Thromboplastinzeit
Langzeitantikoagulation
Therapieziel
- Vermeidung von thrombombolischen Komplikationen (s. a. dazu unten unter CHA2DS2-VASc-Score).
Cave! Die Einteilung von VHF in paroxysmale, persistierende oder permanente Form (siehe dazu unter Einleitung) hat keinen Einfluss auf die Indikation zur Antikoagulation (wg. ähnlichen Apoplexrisikos/Schlaganfallrisikos der unterschiedlichen Formen).
Therapieempfehlungen
- Eine antithrombotische Therapie zur Verhinderung thromboembolischer Komplikationen wird für alle Patienten mit VHF empfohlen, außer für Patienten mit niedrigem Risiko (Alter < 65 Jahre oder alleiniges VHF) oder mit Kontraindikationen/Gegenanzeigen (siehe unter CHA2DS2-VASc-Score; HAS-Bled-Score – die aktuelle Leitlinie verlangt nicht mehr eine Abschätzung des Blutungsrisikos mittels HAS-Bled-Score [34].):
- Empfehlungen zur NOAK-Therapie gemäß ESC Guidelines 2020:
- Patienten mit niedrigem Schlaganfallrisiko (CHA2DS2-VASc-Score von 0 bei Männern und 1 bei Frauen: s. u.) bedürfen keiner oralen Antikoagulation (OAK). Sie sollten allerdings nach vier bis sechs Monaten erneut daraufhin nachkontrolliert werden, ob ihr Risikostatus gleich geblieben ist oder nicht.
- Bei Männern mit einem Score-Wert von 1 und Frauen mit einem Score-Wert von 2 sollte eine OAK in Betracht gezogen werden (Klasse IIa-Empfehlung).
- Bei Werten ≥ 2 (Männer) und ≥ 3 (Frauen) wird sich mit dem höchsten Empfehlungsgrad (Klasse IA) für die OAK ausgesprochen.
- In den aktuellen Leitlinien werden als First-line-Therapie zur Schlaganfall-Prophylaxe die direkten oralen Antikoagulantien (DOAC oder NOAC) Apixaban, Dabigatran, Edoxaban und Rivaroxaban empfohlen [34]. In einem "focused update" der Leitlinien zum Management bei Vorhofflimmern wird dieses nun auch den US-Ärzten nahegelegt. Ausnahmen:
- hohes Risiko für eine gastrointestinale Blutung: hier sollte ein VKA oder Apixaban gegenüber Dabigatran (150 mg 2 x/Tag) Rivaroxaban (20 mg 1 x/Tag) oder Edoxaban (6 mg 1 x/Tag) bevorzugt werden (IIaB).
- bei mittelgradiger bis schwerer Mitralklappenstenose oder mechanischen Herzklappen: hier sollten K-Antagonisten (VKA) eingesetzt werden.
- Kontraindikation (Gegenanzeige) bei Vorhofflimmern für eine lang dauernde orale Antikoagulation (z. B. bei vorangehender relevanter Blutung unter Antikoagulation): hier kann die Implantation eines LAA ("left atrial appendage“)-Okkluders; interventioneller Vorhofohrverschluss) erwogen werden (IIbB)
- Bei Ablehnung jeglicher OAK-Therapie, sollte eine OAK-Therapie im Sinne einer Plättchenhemmung erwogen werden:
- Kombinationstherapie aus: Acetylsalicylsäure (ASS) + Clopidogrel
- ASS (weniger wirksam)
- Beachte: Die Plättchenhemmer sind in den aktuellen Leitlinien zur Schlaganfall-Prophylaxe gestrichen worden [34]
- Empfehlungen zur NOAK-Therapie gemäß ESC Guidelines 2020:
Weitere Hinweise
- In einer prospektiven Registerstudie waren direkte orale Antikoagulantien (DOAK) im Vergleich mit indirekt wirkenden Vitamin-K-Antagonisten (VKA) bei einem Hochrisikokollektiv von Patienten mit Vorhofflimmern und etablierten LA-Thromben (LA: left atrial) in der Thrombolyse (VKA: 18 % versus DOAK: 50-60 %) wirkungsvoller [19].
- In einer prospektiven Analyse der FDA wurden die Daten von etwa 134.000 Patienten mit VHF im Alter über 65 Jahre ausgewertet (37.500 Patientenjahre unter Behandlung). Die Inzidenz ischämischer Schlaganfälle nahm unter Dabigatran um 20 % gegenüber Warfarin ab. Die Häufigkeit von intrazerebralen Blutungen (ICB) sank unter dem DOAK (NOAK) um 66 %, die Mortalität um 14 % [20].
- Eine dänische Registerstudie mit 34.000 VHF-Patienten spiegelte die Ergebnisse der RE-LY-Studie wider: Bei VKA-naiven-Patienten wurde das Risiko für Blutungen jeglicher Art unter Dabigatran 110 mg um 28 % und unter 150 mg um 32 % im Vergleich zu Warfarin reduziert [21].
- In einer landesweiten dänischen Kohortenstudien wurden die Daten von 61.678 Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern, die mit direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) oder mit indirekt wirkenden Vitamin-K-Antagonisten (VKA) behandelt wurden, ausgewertet. Dabei waren 57 % der Patienten auf VKA und 43 % auf DOAK (21 % auf Dabigatran, 12 % auf Rivaroxaban und 10 % auf Apixaban) eingestellt.
In Bezug auf die Prophylaxe ischämischer Schlaganfälle waren die DOAK vergleichbar mit den VKA. Bei gemeinsamer Auswertung der ischämischen Apoplexe und systemischen Embolien gab einzig bei Rivaroxaban mit einer 12-Monats-Inzidenz von 3,0 % einen signifikanten Vorteil gegenüber VKA (3,3 %; HR 0,83, 95 %-KI 0,69–0,99).
In den Sicherheitsendpunkten (intrazerebrale Blutung (ICB; Hirnblutung), Major-Blutungen und gastrointestinale Blutungen/Magen-Darm-Blutung) waren Apixaban und Dabigatran gegenüber VKA im Vorteil: Blutungen traten bei jährlich 3, 3 % der Apixaban-Patienten und 2,4 % der Dabigatran-Patienten auf, jeweils signifikant weniger als bei VKA (5, 0 %).
Intrazerebrale Blutung (ICB) waren ebenso bei allen drei DOAK seltener als bei der VKA-Therapie.
Für den Endpunkt Tod (= tödliche Blutungsereignisse, tödliche Apoplexe und andere Todesereignisse) gab es für Dabigatran und Apixaban mit jährlichen Raten von 2,7 bzw. 5,2 % signifikante Vorteile gegenüber VKA (8,5 %). Rivaroxaban war mit einer jährlichen Rate von 7,7 % signifikant schlechter als die beiden erst genannten DOAKs [33]. - Sekundäres VHF: Bei neu aufgetretenem, paroxysmalen Vorhofflimmern infolge einer Sepsis, Lungenerkrankung oder eines akuten Koronarsyndroms bietet die Gabe von direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) – selbst bei einem entsprechend erhöhtem CHA2DS2-VASc-Score – in den darauffolgenden drei Jahren keinen Schutz vor Apoplexen (Odds Ratio, OR: ACS: 1,22; Lungenerkrankungen: 0,97; Sepsis: 1,98) [41].
- Bei Patienten mit rheumatischem Fieber, das eine häufige Ursache eines valvulären Vorhofflimmerns ist, ist Marcumar oder Warfarin die bessere Wahl: Bei Patienten mit rheumatischer Herzkrankheit assoziiertem Vorhofflimmern führte die Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) zu einer geringeren Rate kardiovaskulärer Ereignisse oder Tod als die Rivaroxaban-Therapie, ohne dass es zu einer höheren Blutungsrate kam [62].
- Direkte orale Antikoagulantien (DOAK) im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten
- hier: Phenprocoumon (Marcumar); Vergleich auf Grundlage einer Datenanalyse von 837.430 GKV-Patienten [53]:
- Schlaganfallrisiko: Dabigatran (+ 93 %; HR 1,93 [KI 1,82-2,03]), Apixaban (+52 %; HR 1,52 [KI 1,46-1,58]), Rivaroxaban (+13 %; HR 1,13 [KI 1,10-1,17]) und Edoxaban (-12 %; HR 0,88 [KI 0,74-1,05]; p=0,16).
- Blutungsrisiko: Edoxaban (-71 %; HR 0,29 [KI 0,17-0,51]), Apixaban (-29 %; HR 0,71 [KI 0,70-0,73]), Dabigatran (-15 %; HR 0,85 [0,83-0,88]), Rivaroxaban (+3 %; HR 1,03; [KI 1,01-1,04]).
- hier: Warfarin (chiraler Wirkstoff aus der Gruppe der 4-Hydroxycumarine) Vergleich auf Grundlage von 380.000 VHF-Patienten [58]
- Inzidenz von Schlaganfällen oder systemischen Embolien lag unter Apixaban bei 1,5 je 100 Personenjahre, für Dabigatran bei 1,7/100, für Rivaroxaban bei 1,6/100 und für Warfarin bei 2,3/100.
- Starke Blutungen – überwiegend im Gastrointestinal-Bereich (Magen-Darm-Bereich) – traten mit einer Häufigkeit von 4,1/100 (Apixaban), 4,3/100 (Dabigatran), 6,4/100 (Rivaroxaban) und 7,0/100 (Warfarin) auf.
- hier: Phenprocoumon (Marcumar); Vergleich auf Grundlage einer Datenanalyse von 837.430 GKV-Patienten [53]:
- Direkte orale Antikoagulantien (DOAK) im Vergleich zur Thrombozytenaggregationshemmung: In einer Metaanalyse zeigten DOAK im Vergleich zur Thrombozytenaggregationshemmung kein signifikant höheres Risiko für intrakranielle Blutungen; das sichterste DOAK war Apixaban [73].
Warnhinweis
- Die Therapie mit nonsteroidalen Entzündungshemmern (NSAID) bei Patienten mit Vorhofflimmern gilt als unabhängiger Risikofaktor für schwere Blutungen und Thromboembolien [12]. Das bedeutet Verzicht auf NSAIDs und Verwendung von Analgetika wie z. B. Paracetamol.
- Das Absetzen von oralen Antikoagulantien (Therapieabbruch) erhöht das Risiko für ischämische Insulte 2- bis 3 -fach. Dieses ist unabhängig von der Dauer der oralen Antikoagulation und dem Zeitintervall seit dem Absetzen [56].
Score zur Abschätzung des Schlaganfallrisikos (Patienten mit klinischem Vorhofflimmern)
CHA2DS2-VASc-Score (Weiterentwicklung des CHADS2-Score) | ||
Bei Vorliegen von … | … ergibt sich | |
C (congestive heart failure) | Strukturelle Herzerkrankung, die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) verursacht (kongestive Herzinsuffizienz; linksventrikuläre Dysfunktion); hypertrophe Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung mit verdickter Wand der linken Herzkammer) | 1 Punkt |
H (hypertension) | Arterielle Hypertonie/Bluthochdruck (auch behandelt) | 1 Punkt |
A2 (age) | Alter ≥ 75 Jahre | 2 Punkte |
D (diabetes) | Diabetes mellitus | 1 Punkt |
S2 (stroke) | Durchgemachter Apoplex (Schlaganfall) oder transitorische ischämische Attacke (TIA) |
2 Punkte |
V (vascular disease) | z. B. durchgemachter Myokardinfarkt (Herzinfarkt), pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit), aortale Plaques (krankhafte Ablagerungen in der Aorta/Hauptschlagader) | 1 Punkt |
A (age) | Alter 65-74 | 1 Punkt |
**Bei Frauen unter 65 Jahren ohne weitere Risikofaktoren stellt das weibliche Geschlecht keinen eigenständigen Risikofaktor dar (Score = 0 Punkte)
Bewertung:
- Wenn der Score Null (= 0) beträgt, also kein Risikofaktor für einen Apoplex (Schlaganfall) vorliegt, überwiegt das Risiko einer schweren Blutung und es sollte maximal eine Prophylaxe mit Acetylsalicylsäure (ASS, 100-300 mg/Tag) erfolgen.
- Bei Niedrigrisikokonstellation (CHA 2DS 2-VASc-Score: 0 bzw. 1 bei Männern bzw. Frauen) besteht keine Indikation für eine orale Antikoagulation oder eine Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern wie Acetylsalicylsäure (ASS; IIIB) [34].
Die aktuelle ESC Stellungnahme dazu ist: Eine OAK sollte erwogen werden, sofern der eine Score-Punkt nicht durch den Risikofaktor weibliches Geschlecht zustande kommt [51].
Die ESC weist darauf hin, dass das weibliche Geschlecht, für das im CHA2DS2-VASc-Score 1 Punkt vergeben wird, „nicht per se ein Risikofaktor ist, sondern für die Risikoabschätzung nur dann zählt, wenn ein weiterer Risikofaktor vorhanden ist“. Des Weiteren sollten NOAK den Vitamin-K-Antagonisten vorgezogen werden [51].
Weitere Empfehlungen gemäß aktuellen ESC Guidelines 2024:- CHA2DS2-VA -Score ≥ 2 wird nun bei beiden Geschlechtern als Indikator für ein erhöhtes Thromboembolie-Risiko bei der Entscheidung über den Beginn einer OAK empfohlen (I C).
- Bei einem Score ≥ 2 bei Männern und ≥ 3 bei Frauen sollte eine Langzeitkoagulation mit oralen Antikoagulantien (OAK) erfolgen (IA-Empfehlung) [34].
Hinweis: Eine abnormale P-Wellen-Achse erhöhte das Schlaganfallrisiko um 84 Prozent (HR 1,84; 95 % CI 1,33-2,55). Die Autoren schlagen vor dieses Ergebnis in einem modifizierten CHA2DS2-VASc-Score aufzunehmen: Der neue Score wird P2-CHA2DS2-VASc genannt [48].
Ein ABC-Score soll die Vorhersage des Apoplexrisikos verbessern: Age (Alter), Biomarkers, Clinical history [32]:
- Alter (44-90 Jahre)
- Die Biomarker:
- Troponin T (hier: Troponin T high sensitive (TroponinThs); Marker für Myokardschäden): 1-180 ng/l
- NT-proBNP (N-terminales Propeptid des B-Typ-Natriuretischen Peptids; Indikator für Myozytenstress): 25-5900 ng/l
- Clinical history (durchgemachter Apoplex oder transitorische ischämische Attacke (TIA) (Anzahl = 0 oder durchgemacht 5,5 Punkte)
- Aufgrund der Punktzahl sind Aussagen zum 1-Jahres- und 3-Jahres-Apoplexrisikos valider möglich als mittels des CHA2DS2VASc-Score (Konkordanz-Index (C-Index) von 0,68 versus 0,6)
- Siehe dazu unter: European Heart Journal, doi:10.1093/eurheartj/ehw054
Score zur Abschätzung des Blutungsrisikos*
HAS-BLED Score | ||
Bei Vorliegen von ... | ... ergibt sich | |
H | Arterielle Hypertension/Bluthochdruck (syst. > 160 mmHg) | 1 Punkt |
A | Pathol. Nieren- (Dialyse, Transplantation oder Kreatinin > 2,3 mg/dl) oder Leberfunktion (Leberzirrhose oder Bilirubin > 2,2 mg/dl und GPT/GOT/AP > 3-faches der Norm) | 1 oder 2 Punkte |
S | Apoplex | 1 Punkt |
B | Frühere Blutung/Blutungsneigung | 1 Punkt |
L | Labiler bzw. instabiler INR (< 60 % im Zielbereich) | 1 Punkt |
E | > 65 Jahre | 1 Punkt |
D | Drogen (gemeint sind: Thrombozytenaggregationshemmer oder NSAR/NSAID) oder Alkoholabusus (chronischer Alkoholkonsum) | 1 oder 2 Punkte |
*Die aktuelle Leitlinie verlangt nicht mehr eine Abschätzung des Blutungsrisikos mittels HAS-Bled-Score [34].
Bewertung:
- Wenn der Score 3 oder mehr Punkte beträgt, spricht dies für ein hohes Blutungsrisiko.
Hinweis: Der Nachweis von zerebrale Mikroblutungen (ZMB) mittels Magnetresonanztomographie (MRT), um Patienten zu identifizieren, die unter Antikoagulation nach TIA oder ischämischem Schlaganfall ein besonders hohes Risiko für Hirnblutungen haben (Hazard Ratio, HR 3,7)), verbessert die prognostische Genauigkeit des HAS-BLED-Scores im Hinblick auf Hirnblutungen [47].
Wirkstoffe (Hauptindikation)
Wirkstoffgruppe |
Wirkstoffe |
Thrombozytenaggregationshemmer | Acetylsalicylsäure (ASS) |
Clopidogrel | |
ASS + Clopidogrel | |
Cumarine (Vitamin K-Antagonisten, VKA) |
Phenprocoumon (INR 2-3) |
Neue orale Antikoagulantien (NOAK/NOAC; direkte orale Antikoagulantien, DOAK) First-Line-Therapie [34] |
Apixaban [2] |
Dabigatran | |
Edoxaban | |
Rivaroxaban |
Beachte: Patienten mit einem Antiphospholipid-Syndrom sollten nicht mit direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) behandelt werden [50]
Pharmakologische Eigenschaften NOAK/direkte orale Antikoagulantien (DOAKs)
Apixaban |
Dabigatran |
Edoxaban | Rivaroxaban |
|
Zielstruktur | Xa | Thrombin IIa | Xa | Xa |
Applikation | 2 TD | (1-) 2 TD | 1 TD | 1 (-2) TD |
Bioverfügbarkeit [%] | 66 | 7 | 50 | 80 |
Zeit bis Spitzenspiegel [h] | 3-3,5 | 1,5-3 | 1-3 | 2-4 |
Halbwertszeit [h] | 8-14 | 14-17 | 9-11 | 7-11 |
Elimination |
|
|
|
|
Bei Niereninsuffizienz |
kontraind. Kreatinin-Clearance: < 15 ml/min |
kontraind. Kreatinin-Clearance: < 30 ml/min | kontraind. Kreatinin-Clearance: < 30 ml/min | kontraind. Kreatinin-Clearance: < 15 ml/min |
Interaktion | CYP3A4 | starker P-GP-Inhibitor Rifampicin, Amiodaron, PP! |
CYP3A4 | CYP3A4-Inhibitor |
Dosierungen der NOAKs/direkten oralen Antikoagulantien (DOAKs) in Abhängigkeit von der Nierenfunktion bei VHF
Kreatinin-Clearance | Apixaban* | Dabigatran | Edoxaban** | Rivaroxaban |
> 80 ml/min | 2 x 5 mg | 2 x 150 mg | 1 x 60 mg | 1 x 20 mg |
50-80 ml/min | 2 x 5 mg | 2 x 150 mg | 1 x 60 mg | 1 x 20 mg |
30-49 ml/min | 2 x 5 mg | 2 x 150 mg | 1 x 30 mg | 1 x 15 mg |
< 30 ml/min | 2 x 2,5 mg | kontraindiziert | 1 x 30 mg | 1 x 15 mg |
15-29 ml/min | 2 x 2,5 mg | kontraindiziert | 1 x 30 mg | 1 x 15 mg |
< 15 ml/min | kontraindiziert | kontraindiziert | kontraindiziert | kontraindiziert |
Dialyse | kontraindiziert | kontraindiziert | kontraindiziert | kontraindiziert |
Legende
- *Apixaban: Alter ≥ 80 J; Körpergewicht ≤ 60 kg; Serum-Kreatinin ≥ 1,5 mg/dl: bei zwei positiven Kriterien 2 x 2,5 mg bzw. bei Kreatinin-Clearance 15-29 ml/min ebenfalls Dosisreduktion auf 2 x 2,5 mg
- **Edoxaban: Körpergewicht ≤ 60 kg ebenfalls Dosisreduktion auf 1 x 30 mg
Die DOAKs Dabigatran, Apixaban, Rivaroxaban und Edoxaban führten in einer reduzierten DOAK-Dosis in großen RCTs hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit bei Vorhofflimmern zu vergleichbaren Ergebnissen wie DOAKs in voller Dosierung [60].
Therapieempfehlungen zu DOAK bei Adipositas [45]:
- Körpergewicht ≤ 120 kg oder einem BMI ≤ 40 kg /m2 keine Dosisanpassungen
- BMI > 40 kg /m2 oder Körpergewicht > 120 kg sollten VKA (s. o.) zum Einsatz kommen oder Tal- und Peakspiegelmessungen der DOAK vorgenommen werden
- Falls Spiegelmessungen in die zu erwartenden Bereiche fallen, kann die jeweilige Dosierung belassen werden.
- Falls die Spiegelmessungen unterhalb der zu erwartenden Bereiche liegen, sollte eher ein VKA eingesetzt werden.
Antikoagulation nach intrazerebraler Blutung (Hirnblutung)
Wiederaufnahme der Antikoagulation 6 Wochen nach der Klinikentlassung zeigt einen klaren Schutz vor Apoplexe (Schlaganfälle), ohne dass gleichzeitig ein vermehrtes Auftreten der gefürchteten Hirnblutung beobachtet wird.
Eine Studie konnte den Nachweis erbringen, dass durch eine Antikoagulation die Mortalitätsrate (Sterberate) fast halbiert wird [25]:
- Nach einem Jahr: 27,3 % der Patienten ohne Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer (Plättchenhemmer) waren entweder gestorben oder hatten einen ischämischen Apoplex (Schlaganfall) oder eine systemische Thrombembolie (Blutgerinnsel in den Venen) erlitten.
- 25,7 % waren verstorben, mit alleiniger Thrombozytenaggregationshemmer-Therapie.
- 13,6 % waren verstorben, mit Antikoagulantien.
Antikoagulation nach gastrointestinale Blutung (GI-Blutung)
Nach einer GI-Blutung (Magen-Darm-blutung) wurden 30 % erneut antikoaguliert. Dabei profitierten im Bezug auf die Mortalität (Sterberate) die Patienten umso mehr von einer oralen Antikoagulation, je höher ihr Apoplexrisiko anfangs im CHA2DS2-VASC-Score eingeschätzt worden war [29].
Antikoagulation und Diabetes mellitus
NOAK versus Warfarin (Vitamin-K-Antagonist): Patienten unter DOAK haben weniger Diabeteskomplikationen und eine niedrigere Mortalität/Sterberate [59].
Antikoagulation/Bridging und Operation
Patienten mit VHF, die ihre orale Antikoagulation mit Warfarin wg. einer geplanten Operation unterbrechen mussten, hatten in einer Placebo-kontrollierten Studie keine Nachteile, wenn auf ein Bridging (zeitweise Überbrückung einer Langzeit-Antikoagulation durch ein anderes, besser steuerbares Medikament) mit niedermolekularen Heparinen verzichtet wurde. Die Inzidenz thromboembolischer Komplikationen betrug 0,3 % in der Bridging-Gruppe und 0,4 % in der Vergleichsgruppe. Der Unterschied war mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von minus 0,6 bis plus 0,8 Prozentpunkten statistisch nicht signifikant [24].
Die Autoren warnen davor, ihr Konzept auf Patienten mit mechanischem Herzklappenersatz anzuwenden. Hier ist ein Bridging unbedingt notwendig. Die Studie sollte ebenfalls nicht auf Patienten übertragen werden, die aus anderen Gründen, z. B. nach venösen Thromboembolien (VTE), eine VKA-Therapie erhalten.
Douketis et al. empfehlen für Vorhofflimmernpatienten unter NOAK-Dauertherapie ein simples Protokoll zum standardisierten perioperatives Gerinnungsmanagement, die sich einem geplanten operativen Eingriff unterziehen müssen [52]:
- Eingriffe mit niedrigem Blutungsrisiko: NOAK werden am Tag davor und am Tag danach weggelassen
- Eingriffe mit hohem Blutungsrisiko: Noak werden vorher und nachher je zwei Tage pausiert.
Ausnahme: Eine Therapie mit Dabigatran sollte bei einem Hochrisikoeingriff und einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min schon 4 Tage zuvor abgesetzt werden. Auf ein Heparin-Bridging und auf Gerinnungsmessungen wurde in der Studie verzichtet.
Blutungsraten: Schwere Blutungen bzw. arterielle Thromboembolien erlitten 1,35 % bzw. 0,16 % mit Apixaban, 0,90 % bzw. 0,60 % mit Dabigatran und 1,85 % bzw. 0,37 % mit Rivaroxaban.
Studienteilnehmer: 3.007
Siehe ggf. auch unter Leitlinie der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.) [L3].
Antikoagulation – VHF und Niereninsuffizienz
- Bei älteren nierenkranken Patienten, die aber nicht dialysepflichtig sind, mit Vorhofflimmern wurden unter Antikoagulation mehr Blutungen, mehr ischämische Schlaganfälle und eine geringere Mortalität beobachtet [43].
- AFNET 8 Studie: Die Studie zeigte, dass das nicht Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulans (NOAK) Apixaban bei dieser Patientengruppe genauso wirksam und sicher erscheint wie ein Vitamin-K-Antagonist (VKA) [63]:
- Der primäre Sicherheitsendpunkt (= Auftreten einer der folgenden Komplikationen: große Blutung, klinisch relevante sonstige Blutung oder Tod aus jeglicher Ursache) ereignete sich bei 22 Patienten (45,8 Prozent) der Apixaban-Gruppe und bei 25 Patienten (51,0 Prozent) der VKA-Gruppe.
- Der primäre Wirksamkeitsendpunkt (= ischämischer Schlaganfall, Tod jeglicher Ursache, Myokardinfarkt (Herzinfarkt), tiefe Venenthrombose (Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einer Vene) und/oder Lungenembolie) trat bei 10 Patienten (20,8 Prozent) der Apixaban-Gruppe und bei 15 Patienten (30,6 Prozent) der VKA-Gruppe ein.
- Gemäß einer Studie geht die Therapie mit direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) offenbar mit einem deutlich geringeren Risiko für progrediente (fortschreitende) Nierenschäden und akute Niereninsuffizienz einher als ein Vitamin-K-Antagonist (VKA) [64].
Antikoagulation und subklinisches VHF
- Antikoagulative Therapie mit Apixaban bei Patienten mit subklinischem Vorhofflimmer: Nur für Patienten mit einem CHA2DS2-Vasc-Score > 4 überwiegt der Nutzen von Apixaban in der Prävention von Insulten und Embolien die Nachteile durch die Gefahr starker Blutungen [71].
Antikoagulation – VHF und Stentinplantation
- Die PIONEER AF-PCI-Studie zeigte, dass es zwei Alternativen mit geringeren Blutungsrisiken, anstelle der klassischen Triple-Therapie mit Vitamin-K-Antagonist plus Clopidogrel plus ASS (Gruppe 1) [35]:
- Rivaroxaban (Faktor-Xa-Hemmer; 15 mg/d, mit Clopidogrel (75 mg/d) (Gruppe 2)
- Rivaroxaban (2 × 2,5 mg/d) mit Clopidogrel (75 mg/d) und ASS (75-100 mg/d) (Gruppe 3)
- RE-DUAL-Studie: Dabigatran (in beiden Dosierungen, d. h. 2 x 110 mg und 2 x 150 mg) und nur einem Thrombozytenaggregationshemmer (Plättchenhemmer; Clopidogrel oder Ticagrelor) → Halbierung schwerer Blutungsereignisse (15,4 % vs. 26,9 %, Hazard Ratio 0,52; p < 0,001 für Überlegenheit) + Inzidenz schwerwiegender thromboembolischer Ereignisse war bei der dualen Therapie nicht höher als bei der Triple-Therapie [42]
- Eine Metaanalyse zeigte, dass das Risiko für Blutungen (schwere oder leichtere Blutungen gemäß TIMI-Definition) in der Gruppe mit dualer antithrombotischer Therapie relativ um 47 % niedriger war als in der Gruppe mit klassischer Triple-Therapie (4,3 % vs. 9,0 %) [44].
Fazit: Die Dauer einer Triple-Therapie mit NOAK und zwei Plättchenhemmern sollte so kurz wie möglich festgelegt werden.
Antikoagulation – VHF und Koronare Herzkrankheit (KHK)
- Post-hoc-Analyse der randomisierten Open-Label-Studie AFIRE: Bei Personen mit Vorhofflimmern und stabiler Koronarer Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) ist eine Monotherapie mit Rivaroxaban mit einem niedrigeren Risiko für thrombotische Ereignisse und/oder Blutungen assoziiert als eine Kombination aus Rivaroxaban und einen Thrombozytenaggretationshemmer (Arzneimittel, die die Aktivierung und damit die Aggregation von Blutplättchen (Thrombozyten) verhindern) [61].
Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern
Patienten mit Vorhofflimmern, bei denen eine Herzinsuffizienz besteht, sollten unabhängig von der linksventrikulären Auswurffraktion mit einem SGLT2-Hemmer behandelt werden sollen (I A-Empfehlung) [Leitlinien: 2024 ESC]
Hypertrophe Kardiomyopathie und Vorhofflimmern
Für diese Patienten wird eine dauerhafte orale Antikoagulation empfohlen (IB) [34].
Perioperativem Vorhofflimmern nach Herzoperation
Für diese Patienten sollte unter Risikoabwägung eine dauerhafte Antikoagulation erwogen werden (IIaB) [34].
Absetzen von oralen Antikoagulantien und Schlaganfallraten
Unabhängig von der Dauer der oralen Antikoagulation und dem Zeitintervall seit dem Absetzen erhöht sich das Risiko für ischämische Insulte um das 2- bis 3-Fache nach dem Therapieabbruch [56].
Unterlegenheit von NOAK gegenüber VKA
Eine Unterlegenheit bzw. Nachteil von NOAK gegenüber VKA besteht bei [69]:
- Antiphospholipid-Syndrom
- Rheumatische Herzerkrankung mit VHF
Legende
- NOAK (Apixaban, Dabigatran, Edoxaban und Rivaroxaban)
- VKA (Vitamin-K-Antagonisten)
Varia
- Patienten, die sogenannte atriale Hochfrequenz-Episoden (AHRE) haben, aber noch kein im EKG dokumentiertes Vorhofflimmern aufweisen, profitieren klinisch nicht von einer oralen Antikoagulation. Jährliche Rate an Apoplexen (Schlaganfällen) war mit 1,1 % und (Antikoagulation) und 0,9 % (Kontrollen in beiden Gruppen relativ niedrig, allerdings war in der Antikoagulation-Gruppe das Risiko für schwerwiegende Blutungen verdoppelt [67].
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit von Herz und Gefäßen sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
- Mineralstoffe (Kalium, Magnesium)
- Spurenelemente (Chrom, Molybdän, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA); Omega-6-Fettsäure: Gamma-Linolensäure (GLA))
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Traubenkern- und Olivenpolyphenole)
- Weitere Vitalstoffe (Coenzym Q10 (CoQ10), Fruchtsäuren – Citrat (gebunden in Magnesiumcitrat und Kaliumcitrat))
*Omega-3-Säureethylester erhöhen das Risiko für Vorhofflimmern (VHF): > 1 g/Tag Anstieg des Risikos für Vorhofflimmern um bis zu 49 % [68].
Empfehlung: Statt Einnahme von Omega-3-Säureethylester lieber Omega-3-Fettsäuren in Form von Tri-acyl-glyceride (kurz Triglyceride) wie enthalten in Fischen.
Bei Vorliegen einer Insomnie (Schlafstörung) infolge von Vorhofflimmern s. u. Insomnie/Medikamentöse Therapie/Supplemente.
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Literatur
- Hart RG, et al.: Intracranial Hemorrhage in Atrial Fibrillation Patients During Anticoagulation With Warfarin or Dabigatran: The RE-LY Trial; Stroke published online April 5, 2012
- Connolly SJ et al.: Apixaban in patients with atrial fibrillation unsuitable for Vitamin K antagonist. N Engl J Med 2011; 364:806-17
- Ntaios G, Papavasileiou V, Diener HC, Makaritsis K, Michel P: Nonvitamin-K-antagonist oral anticoagulants in patients with atrial fibrillation and previous stroke or transient ischemic attack: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Stroke. 2012 Dec;43(12):3298-304. doi: 10.1161/STROKEAHA.112.673558. Epub 2012 Nov 13.
- Chatterjee S et al.: New Oral Anticoagulants and the Risk of Intracranial Hemorrhage. Traditional and Bayesian Meta-analysis and Mixed Treatment Comparison of Randomized Trials of New Oral Anticoagulants in Atrial Fibrillation. JAMA Neurol 2013; Epub. October 28, 2013, doi:10.1001/jamaneurol.2013.4021
- Larsen TB et al.: Bleeding Events among New Starters and Switchers to Dabigatran Compared with Warfarin: an Observational Study among Patients with Atrial Fibrillation. The American Journal of Medicine 2014, online 13. Februar; doi: 10.1016/j.amjmed.2014.01.031
- Davidson BL et al.: Bleeding Risk of Patients With Acute Venous Thromboembolism Taking Nonsteroidal Anti-Inflammatory Drugs or Aspirin. JAMA Intern Med 2014, online 14. April; doi: 10.1001/jamainternmed.2014.946
- Charlot M et al.: Proton-pump inhibitos are associated with increased cardiovascular risk dependent of clopidogrel use. Ann Intern Med 2010; 153: 378-86
- Angiolillo DJ et al.: Differential effects of omeprzole and pantoprazole on the pharmacodynamics and pharmacokinetics of clopidogrel in healthy subjets: Randomized, placebo-controlled, crossovercomparsion studies.Clin Pharmacol Ther 2010; doi:10.1038/clpt.2010.219.
- Turakhia MP, Santangeli P, Winkelmayer WC et al.: Increased Mortality Associated With Digoxin in Contemporary Patients With Atrial Fibrillation. Findings From the TREAT-AF Study. J Am Coll Cardiol 2014;64:660-668
- Kotecha D et al.: Efficacy of β blockers in patients with heart failure plus atrial fibrillation: an individual-patient data meta-analysis. The Lancet Volume 384, Issue 9961, 2014, 2235-2243
- Hernandez I et al.: Risk of Bleeding With Dabigatran in Atrial Fibrillation. JAMA Internal Medicine (2014; doi: 10.1001/jamainternmed.2014.5398
- Lamberts M et al.: Relation of Nonsteroidal Anti-inflammatory Drugs to Serious Bleeding and Thromboembolism Risk in Patients With Atrial Fibrillation Receiving Antithrombotic Therapy. Ann Intern Med 2014; 161: 690-698; doi: 10.7326/M13-1581
- Marktl W: Physiologie der Interaktion zwischen Kalium und Magnesium. J. Miner. Stoffwechs. 2003; 10: 5-7
- Andrade AA et al.: Clinical Benefit of American College of Chest Physicians versus European Society of Cardiology Guidelines for Stroke Prophylaxis in Atrial Fibrillation.J Gen Intern Med. 2015 Feb 10., doi: 10.1007/s11606-015-3201-1
- Chao TF et al.: Should Atrial Fibrillation Patients With 1 Additional Risk Factor of the CHA2DS2-VASc Score (Beyond Sex) Receive Oral Anticoagulation? J Am Coll Cardiol. 2015;65(7):635-42
- Bonten TN et al.: Time-Dependent Effects of Aspirin on Blood Pressure and Morning Platelet Reactivity: A Randomized Cross-Over Trial. Hypertension. 2015 Feb 17. doi: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.114.04980
- Washam JB et al.: Digoxin use in patients with atrial fibrillation and adverse cardiovascular outcomes: a retrospective analysis of the Rivaroxaban Once Daily Oral Direct Factor Xa Inhibition Compared with Vitamin K Antagonism for Prevention of Stroke and Embolism Trial in Atrial Fibrillation (ROCKET AF). doi: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(14)61836-5
- Pathak RK et al.: Long-Term Effect of Goal Directed Weight Management in an Atrial Fibrillation Cohort: A Long-term Follow-Up StudY (LEGACY Study). J Am Coll Cardiol 2015 Mar 16. doi: 10.1016/j.jacc.2015.03.002
- Lambers M: Treatment of Chronic LA-Thrombus formation – The CLOT registry (V1333), 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vom 8.-11. April 2015 in Mannheim
- Graham DJ et al.: Cardiovascular, Bleeding, and Mortality Risks in Elderly Medicare Patients Treated With Dabigatran or Warfarin for Nonvalvular Atrial Fibrillation. Circulation. 2015; 131: 157-164 Published online before print October 30, 2014, doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.114.012061
- Larsen TB et al.: Bleeding Events Among New Starters and Switchers to Dabigatran Compared with Warfarin in Atrial Fibrillation. doi: http://dx.doi.org/10.1016/j.amjmed.2014.01.031
- Camm AJ, Kirchhof P, Lip GY et al.: Guidelines for the management of atrial fibrillation: the task force for the management of atrial fibrillation of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Heart J 2010; 31:2369–2429
- Gelder IC van, Groenveld HF, Crijns HJ et al.: Lenient versus strict rate control in patients with atrial fibrillation. N Engl J Med 2010; 362:1363-1373
- Douketis JD et al.: Perioperative Bridging Anticoagulation in Patients with Atrial Fibrillation. June 22, 2015. doi: 10.1056/NEJMoa1501035
- Nielsen PB et al.: Restarting anticoagulant treatment after intracranial haemorrhage in patients with atrial fibrillation and the impact on recurrent stroke, mortality and bleeding: A nationwide cohort study. Circulation 2015; epub 9.6.15, doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.115.015735.
- Jun JH et al.: Association of Rivaroxaban Anticoagulation and Spontaneous Vitreous Hemorrhage. JAMA Ophthalmol. Published online June 25, 2015. doi:10.1001/jamaophthalmol.2015.2069
- Fromm C et al.: Diltiazem vs. metoprolol in the management of atrial fibrillation or flutter with rapid ventricular rate in the emergency department. The Journal of Emergency Medicine 2015; 49: 175-182
- Kirchhof P et al.: Short-term versus long-term antiarrhythmic drug treatment after cardioversion of atrial fibrillation (Flec-SL): a prospective, randomised, open-label, blinded endpoint assessment trial. Lancet 18.06.2012, doi:10.1016/S0140-6736(12)60570-4
- Staerk L et al.: Stroke and recurrent haemorrhage associated with antithrombotic treatment after gastrointestinal bleeding in patients with atrial fibrillation. BMJ 2015; 351: h5876
- Purrucker JC et al.: Early Clinical and Radiological Course, Management, and Outcome of Intracerebral Hemorrhage Related to New Oral Anticoagulants. JAMA Neurology 2015; epub 14.12.2015. doi:10.1001/jamaneurol.2015.3682.
- Camm AJ et al.: Guidelines for the management of atrial fibrillation. doi: http://dx.doi.org/10.1093/eurheartj/ehq278 2369-2429 First published online: 29 August 2010
- Hijazi Z et al.: The ABC (age, biomarkers, clinical history) stroke risk score: a biomarker-based risk score for predicting stroke in atrial fibrillation. Eur Heart J. 2016 May 21;37(20):1582-90. doi:10.1093/eurheartj/ehw054
- Larsen TB et al. Comparative effectivenes and safety of non-vitamin K antagonist oral anticoagulants and warfarin in patients with atrial fibrillation: propensity weighted nationwide cohort study. BMJ 2016;353:i3189 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.i3189
- 2016 ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation developed in collaboration with EACTS (European Association of Cardio-Thoracic Surgery, EACTS). doi: http://dx.doi.org/10.1093/eurheartj/ehw210 ehw210 First published online: 27 August 2016
- Gibson CM et al.: Recurrent Hospitalization Among Patients With Atrial Fibrillation Undergoing Intracoronary Stenting Treated With 2 Treatment Strategies of Rivaroxaban or a Dose-Adjusted Oral Vitamin K Antagonist Treatment Strategy. Circulation 2016; doi: 10.1161/Circulationaha.116.025783
- Rost NS, Giugliano RP, Ruff CT et al.: Outcomes with edoxaban versus warfarin in patients with previous cerebrovascular events: Findings from ENGAGE AF-TIMI 48 (Effective Anticoagulation With Factor Xa Next Generation in Atrial Fibrillation-Thrombolysis in Myocardial Infarction 48). Stroke 2016 Aug;47(8):2075-82. doi: 10.1161/STROKEAHA.116.013540. Epub 2016 Jul 7.
- Götte A, Merino JL, Ezekowitz MD et al.: Edoxaban versus enoxaparin – warfarin in patients undergoing cardioversion of atrial fibrillation (ENSURE-AF): a randomized, open-label, phase 3b trial. Lancet. Volume 388, No. 10055, p1995-2003, 22 October 2016 doi: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(16)31474-X
- Lopez R: ARISTOTLE: Digoxin and Mortality in Patients With Atrial Fibrillation With and Without Heart Failure: Does Serum Digoxin Concentration Matter? Late-Breaking Clinical Trials IV, Kongress des American College of Cardiology (ACC) 2017, 17.-19. März, Washington DC
- Nielsen PB, Skjøth F, Søgaard M et al.: Effectiveness and safety of reduced dose non-vitamin K antagonist oral anticoagulants and warfarin in patients with atrial fibrillation: propensity weighted nationwide cohort study. BMJ 2017; 356: j510
- Prabhu S et al.: Catheter Ablation Versus Medical Rate control in Atrial Fibrillation and Systolic Dysfunction (CAMERA-MRI). J Am Coll Cardiol 2017 Aug 22. pii: S0735-1097(17)39349-X. doi: 10.1016/j.jacc.2017.08.041.
- Quon MJ et al.: Anticoagulant Use and Risk of Ischemic Stroke and Bleeding in Patients With Secondary Atrial Fibrillation Associated With Acute Coronary Syndromes, Acute Pulmonary Disease, or Sepsis. JACC: Clinical Electrophysiology Available online 27 September 2017 In Press, Corrected Proof https://doi.org/10.1016/j.jacep.2017.08.003
- Cannon C et al.: Dual Antithrombotic Therapy with Dabigatran after PCI in Atrial Fibrillation. N Engl J Med. 2017, doi: 10.1056/NEJMoa1708454
- Kumar S et al.: Ischaemic stroke, haemorrhage, and mortality in older patients with chronic kidney disease newly started on anticoagulation for atrial fibrillation: a population based study from UK primary care. BMJ 2018; 360 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.k342 (Published 14 February 2018)
- Golwala HB et al.: Safety and efficacy of dual vs. triple antithrombotic therapy in patients with atrial fibrillation following percutaneous coronary intervention: a systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Eur Heart J 2018, online 13. April. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehy162
- Martin K et al.: Use of the direct oral anticoagulants in obese patients: guidance from the SSC of the ISTH. J Thromb Haemost. 2016 Jun;14(6):1308-13. doi: 10.1111/jth.13323. Epub 2016 Apr 27.
- Kotecha D et al.: Effect of age and sex on efficacy and tolerability of ß-blockers in patients with heart failure with reduced ejection fraction: individual patient data meta-analysis. BMJ 2016;353:i1855
- Wilson D et al.: Cerebral microbleeds and intracranial haemorrhage risk in patients anticoagulated for atrial fibrillation after acute ischaemic stroke or transient ischaemic attack (CROMIS-2). Lancet Neurol 2018; 17: 539-47 doi: https://doi.org/10.1016/S1474-4422(18)30145-5
- Maheshwari A et al.: Refining Prediction of Atrial Fibrillation-Related Stroke Using the P2-CHA2DS2-VASc Score: The Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC) Study and Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis (MESA). Originally published 2 Oct 2018 Circulation. 2018;0 doi/abs/10.1161/CIRCULATIONAHA.118.035411
- Kipp R et al.: Real-World Comparison of Classes IC and III Antiarrhythmic Drugs as an Initial Rhythm Control Strategy in Newly Diagnosed Atrial Fibrillation - From the TREAT-AF Study JACC: Clinical Electrophysiology 2018. doi: 10.1016/j.jacep.2018.08.025
- Rote-Hand-Brief zu Eliquis®, Pradaxa®, Lixiana®/Roteas® und Xarelto®: Die Anwendung bei Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom wird nicht empfohlen. BfArM 23.05.2019
- Sulzgruber P et al.: Oral Anticoagulation in patients with non-valvular atrial fibrillation and a CHA2DS2-VASc score of 1 – a current opinion of the European Society of Cardiology Working Group on Cardiovascular Pharmacotherapy and European
- Douketis JD et al.: Perioperative Management of Patients With Atrial Fibrillation Receiving a Direct Oral Anticoagulant. AMA Intern Med. Published online August 5, 2019. doi:10.1001/jamainternmed.2019.2431
- Paschke LM et al.: Comparing stroke prevention therapy of direct oral anticoagulants and vitamin K antagonists in patients with atrial fibrillation: a nationwide retrospective observational study. BMC Medicine 2020;18,254
- Kirchhof P et al.: for the EAST–AFNET 4 trial investigators. Early rhythm control therapy in patients with atrial fibrillation. New England Journal of Medicine. Epub 29 Aug 2020. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2019422
- Kotecha D: RATE-AF: Rate control Therapy Evaluation in permanent Atrial Fibrillation; vorgestellt bei der Late-Breaking Science in Atrial Fibrillation 1-Session am 29.08.2020 beim ESC Congress 2020 – The Digital Experience
- García Rodríguez LA et al.: Discontinuation of oral anticoagulation in atrial fibrillation and risk of ischaemic stroke. Heart 2020; https://doi.org/10.1136/heartjnl-2020-317887
- Kim D et al.: Treatment timing and the effects of rhythm control strategy in patients with atrial fibrillation: nationwide cohort study. BMJ 2021;373:n991; https://doi.org/10.1136/bmj.n991
- Lip GYH et al.: Oral Anticoagulants for Nonvalvular Atrial Fibrillation in Patients With High Risk of Gastrointestinal Bleeding. JAMA Netw Open. 2021;4(8):e2120064. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.20064
- Huang HK et al.: Diabetes-Related Complications and Mortality in Patients With Atrial Fibrillation Receiving Different http://docmedicus.docmedicus.local:8080/KldbData/user/loginOral Anticoagulants. Ann Intern Med 2022; https://doi.org/10.7326/M21-3498
- Bikdeli B et al.: Efficacy and Safety Considerations With Dose-Reduced Direct Oral Anticoagulants A Review JAMA Cardiol. Published online June 1, 2022. doi:10.1001/jamacardio.2022.1292
- Naito R et al.: Rivaroxaban Monotherapy vs Combination Therapy With Antiplatelets on Total Thrombotic and Bleeding Events in Atrial Fibrillation With Stable Coronary Artery Disease A Post Hoc Secondary Analysis of the AFIRE Trial JAMA Cardiol. Published online June 15, 2022. doi:10.1001/jamacardio.2022.1561
- Stuart J et al.: Rivaroxaban in Rheumatic Heart Disease–Associated Atrial Fibrillation N Engl J Med. August 28, 2022 doi: 10.1056/NEJMoa2209051
- Reinecke H et al.: A randomized controlled trial comparing apixaban to the vitamin K-antagonist phenprocoumon in patients on chronic hemodialysis – the AXADIA – AFNET 8 study. Circulation 06.11.2022. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.122.062779
- Trevisan M et al.: Cardiorenal Outcomes Among Patients With Atrial Fibrillation Treated With Oral Anticoagulants. American Journal of Kidney Diseases 2022 https://doi.org/10.1053/j.ajkd.2022.07.017
- Westergaard LM et al.: Ventricular rate in atrial fibrillation and the risk of heart failure and death. Europace 2023; https://doi.org/10.1093/europace/euad08
- Vinereanu D et al.: Heart Rate and Death and Hospitalization for Heart Failure in Patients with Persistent or Permanent Atrial Fibrillation: Insights from the ARISTOTLE Trial. Am Heart J 2023; https://doi.org/10.1016/j.ahj.2023.07.006
- Kirchhoff P et al.: Anticoagulation with Edoxaban in Patients with Atrial High-Rate Episodes N Engl J Med. Augugst 25, 2023 doi: 10.1056/NEJMoa2303062
- Rote-Hand-Brief zu Omega-3-Fettsäure-haltigen Arzneimitteln vom 16.11.2023
- Bejjani A et al.: When Direct Oral Anticoagulants Should Not Be Standard Treatment – JACC State-of-the-Art Review. J Am Coll Cardiol 2024;83:444-465. https://www.jacc.org/doi/abs/10.1016/j.jacc.2023.10.038.
- Koldenhof T, van Gelder IC, Crijns HJGM et al.: Rate Control in Atrial Fibrillation, Calcium Channel Blockers versus Beta-blockers. Heart 2023;109:1759-64.
- Healey JS et al.: Apixaban for Stroke Prevention in Subclinical Atrial Fibrillation. N Engl J Med 2024; 390:107–117; https://doi.org/10.1056/NEJMoa2310234
- Mei DA et al.: Performance of HAS-BLED and DOAC scores to predict major bleeding events in atrial fibrillation patients treated with direct oral anticoagulants: A report from a prospective European observational registry. Eur J Intern Med 2024; https://doi.org/10.1016/j.ejim.2024.06.022
- Coyle M et al.: Risk of Intracranial Hemorrhage Associated With Direct Oral Anticoagulation vs Antiplatelet Therapy A Systematic Review and Meta-Analysis JAMA Netw Open. 2024;7(12):e2449017. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.49017
Leitlinien
- Fuster V, Ryden LE, Cannom DS, Crijns HJ, Curtis AB, Ellenbogen KA et al.: ACC/AHA/ESC 2006 guidelines for the management of patients with atrial fibrillation – executive summary – A report of the American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on practice guidelines and the European Society of Cardiology Committee for Practice Guidelines (Writing Committee to Revise the 2001 Guidelines for the Management of Patients with Atrial Fibrillation). Developed in collaboration with the European Heart Rhythm Association and the Heart Rhythm Society. European Heart Journal 2006; 27(16):1979-2030
- Camm AJ, Kirchhof P, Lip GY et al.: Guidelines for the management of atrial fibrillation: the task force for the management of atrial fibrillation of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Heart J 2010; 31:2369–2429
- S1-Leitlinie: Neue orale Antikoagulantien. (AWMF-Registernummer: 053-031), September 2013
- S1-Leitlinie: Bridging. (AWMF-Registernummer: 053-027), September 2013 Kurzfassung Langfassung
- American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on Clinical Practice Guidelines and the Heart Rhythm Society: 2019 AHA/ACC/HRS Focused Update of the 2014 AHA/ACC/HRS Guideline for the Management of Patients With Atrial Fibrillation. AHA/ACC/HRS Januar 2019
- Leitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Orale Antikoagulation bei nicht valvulärem Vorhofflimmern. AkdÄ November 2019
- Gelder Van IC et al.: 2024 ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation developed in collaboration with the European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS): Developed by the task force for the management of atrial fibrillation of the European Society of Cardiology (ESC), with the special contribution of the European Heart Rhythm Association (EHRA) of the ESC. Endorsed by the European Stroke Organisation (ESO). European Heart Journal, ehaa176, 30 August 2024. doi.org/10.1093/eurheartj/ehaa612