Vorhofflattern – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Wiederherstellung eines normalen Sinusrhythmus
- Prävention eines Apoplexes (Schlaganfall)
Therapieempfehlungen
- Eine Therapie des Vorhofflatterns mittels Antiarrhythmika (Medikamente, die gegen Herzrhythmusstörungen wirken) wird nur bei nicht verfügbarer elektrischer Kardioversion (therapeutisches Verfahren der Kardiologie zur Wiederherstellung des Sinusrhythmus (regelmäßiger Herzrhythmus) bei einer vorhandenen Herzrhythmusstörung) bzw. als Versuch bei rezidivierendem (wiederkehrendem) Vorhofflattern durchgeführt.
Beachte: Vorhofflattern ist die einzige Rhythmusstörung, die man mit Antiarrhythmika verschlechtern kann! - Antikoagulation; da das thromboembolische Risiko nicht geringer ist als beim Vorhofflimmern (siehe dort), d. h. Patienten mit Vorhofflattern sollten hinsichtlich der Antikoagulation wie bei Vorhofflimmern behandelt werden.
- Entscheidung zur Therapie bei Vorhofflimmern und Vorhofflattern auf der Basis des CHA2DS2-VASc-Scores als klinisches Maß für das Risiko eines künftigen Schlaganfalls. Bei einem Score von 2 (Männer) und 3 (Frauen) oder höher wird eine Gerinnungshemmung (Klasse-1A-Empfehlung), bevorzugt mit Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien (NOAK), empfohlen.
- Siehe dazu unter "Weitere Hinweise" eine gegenteilige Meinung.
- Siehe auch unter "Weitere Therapie".
Weitere Hinweise
- Eine Beobachtungsstudie zum Thema "Vorhofflimmern versus Vorhofflattern" zeigte in einer Nachbeobachtungszeit von knapp drei Jahren, dass die jährliche Inzidenzrate für ischämische Schlaganfälle bei gleichem CHA2DS2-VASc-Score 3,08 % in der Vorhofflimmern-Gruppe, 1,45 % in der Vorhofflattern-Gruppe und 0,97 % in der Kontrollgruppe betrug. Der mittleren CHA2DS2-VASc-Score lag in der Kontrollgurppe bei 2,2, in der Vorhofflattern-Gruppe bei 3,0 und in der Vorhofflimmern-Gruppe bei 3,5. Die jährliche Inzidenzraten in Bezug auf Klinikeinweisungen wg. Herzinsuffizienz waren 3,39 % (Vorhofflimmern), 1,57 % (Vorhofflattern) und 0,32 % (Kontrollen); die Raten für die Gesamtmortalität betrugen 17,8 % versus 13,9 % versus 4,2 %. Eine weitere Analyse der Daten erklärt diese Unterschiede: ein CHA2DS2-VASc-Score von 2 in der Gruppe mit Vorhofflimmern entsprach dem Risiko von Patienten mit Vorhofflattern mit einem Score von 4, d. h. Patienten mit Vorhofflattern haben erst ab einem Score von 5 eine signifikante Risikoerhöhung für einen Apoplex [1].
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit von Herz und Gefäßen sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
- Mineralstoffe (Kalium, Magnesium)
- Spurenelemente (Chrom, Molybdän, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA); Omega-6-Fettsäure: Gamma-Linolensäure (GLA))
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Traubenkern- und Olivenpolyphenole)
- Weitere Vitalstoffe (Coenzym Q10 (CoQ10), Fruchtsäuren – Citrat (gebunden in Magnesiumcitrat und Kaliumcitrat))
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Literatur
- Lin Y et al.: Comparison of clinical outcomes among patients with atrial fibrillation or atrial flutter stratified by CHA2DS2-VASc score. JAMA Network Open 2018;1(4):e180941. doi:10.1001/jamanetworkopen.2018.0941