Supraventrikuläre Tachykardie – Prävention

Zur Prävention einer supraventrikulären Tachykardie (SVT) muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Ein Mangel an Magnesium und Kalium kann die elektrische Stabilität des Herzens beeinträchtigen und SVT begünstigen.
  • Genussmittelkonsum
    • Koffein (z. B. Kaffee, Energydrinks) – Hoher Konsum (über 400 mg/Tag) kann die Herzfrequenz und Erregungsleitung im Herzen erhöhen, was zu SVT führen kann.
    • Alkohol – Übermäßiger Konsum kann Arrhythmien einschließlich supraventrikulärer Tachykardien auslösen.
    • Tabak (Rauchen) – Nikotin stimuliert das sympathische Nervensystem und erhöht die Herzfrequenz, was das Risiko für SVT steigert.
  • Drogenkonsum
    • Cannabis (Haschisch und Marihuana) – Regelmäßiger Konsum erhöht das Risiko für supraventrikuläre Tachykardien um 42 % [1].
  • Körperliche Aktivität
    • Übermäßige körperliche Belastung – Intensives Training ohne adäquate Erholung kann das Risiko für SVT erhöhen, insbesondere bei Personen mit latenter Arrhythmieneigung.
  • Psycho-soziale Situation
    • Chronischer Stress und Angstzustände – Aktivierung des sympathischen Nervensystems kann die Entstehung von SVT fördern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention einer supraventrikulären Tachykardie (SVT) müssen präventive Maßnahmen zur Reduktion individueller Risikofaktoren umgesetzt werden.

  • Ernährung
    • Ausreichende Versorgung mit Magnesium und Kalium zur Stabilisierung der elektrischen Leitungsfunktion des Herzens.
    • Vermeidung von übermäßiger Natriumaufnahme, da sie die Herzfrequenz beeinflussen kann.
  • Genussmittelkonsum
    • Begrenzung des Koffeinkonsums auf maximal 400 mg/Tag (entspricht etwa 4 Tassen Kaffee).
    • Reduktion oder Vermeidung von Alkohol, insbesondere bei Personen mit bekannter Arrhythmieneigung.
    • Tabakentwöhnung, um die sympathische Aktivierung zu reduzieren und die Herzgesundheit zu fördern.
  • Lebensstil
    • Regelmäßige körperliche Aktivität in moderatem Umfang zur Förderung der kardiovaskulären Gesundheit.
    • Integration von Stressbewältigungstechniken wie Yoga oder Meditation zur Reduktion von chronischem Stress.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, die Häufigkeit und Schwere von SVT-Episoden zu verringern und zugrunde liegende Ursachen gezielt zu behandeln.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Langzeit-EKG (Holter-Monitoring) – Zur Identifikation von auslösenden Faktoren und Häufigkeit der SVT-Episoden.
    • Echokardiographie – Ausschluss struktureller Herzerkrankungen oder Herzklappenfehler.
    • Labordiagnostik – Bestimmung von Elektrolyten (Magnesium, Kalium) und Schilddrüsenhormonen zur Erkennung zugrunde liegender Störungen.
  • Medikamentöse Therapie
    • Betablocker – Zur Kontrolle der Herzfrequenz und Reduktion der Sympathikusaktivität bei symptomatischen Patienten.
    • Antiarrhythmika – Selektiver Einsatz bei schwer symptomatischen Patienten unter kardiologischer Aufsicht.
  • Lebensstilinterventionen
    • Reduktion von Koffein- und Alkoholkonsum.
    • Stressmanagement und körperliche Aktivität in moderatem Umfang.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die langfristige Betreuung von Patienten mit SVT und die Vermeidung von Folgekomplikationen.

  • Langzeitmanagement
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Kardiologen, um den Krankheitsverlauf zu überwachen.
    • Überprüfung und Anpassung der medikamentösen Therapie.
  • Invasive Therapieansätze
    • Katheterablation – Bei Patienten mit häufigen und symptomatischen SVT-Episoden als kurative Maßnahme.
  • Rehabilitation und psychosoziale Unterstützung
    • Förderung der körperlichen und psychischen Stabilität durch spezialisierte Rehabilitationsprogramme.
    • Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder individuelle psychologische Unterstützung zur Krankheitsbewältigung.

Literatur

  1. Harding B et al.: Self-reported marijuana use and cardiac arrhythmias (from the Multiethnic Study of Atherosclerosis). The American Journal of Cardiology 2022. https://doi.org/10.1016/j.amjcard.2022.05.004