Subduralhämatom (SDH) – Prävention

Zur Prävention des Subduralhämatoms (SDH) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Alkoholabusus (Alkoholabhängigkeit) – Erhöht das Risiko für Stürze und Schädel-Hirn-Traumata, die sowohl chronische als auch akute SDHs begünstigen.
  • Körperliche Aktivität
    • Unzureichender Schutz bei Sturzgefahr – Fehlen von Sturzpräventionsmaßnahmen, insbesondere bei älteren Menschen, erhöht das Risiko für SDHs.
  • Psycho-soziale Situation
    • Unbehandelter Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen – Führt zu einer erhöhten Sturzgefahr.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Sturzprävention
    • Sturzgefahren minimieren – Rutschfeste Böden, Handläufe und Bewegungsübungen zur Verbesserung von Gleichgewicht und Kraft.
    • Hilfsmittel einsetzen – Nutzung von Gehstöcken oder Rollatoren bei eingeschränkter Mobilität.
  • Optimierung der Medikation
    • Antikoagulantien-Management – Regelmäßige INR-Kontrollen bei Patienten mit Vitamin-K-Antagonisten, Risikoevaluation bei Thrombozytenaggregationshemmern.
    • Blutdruckkontrolle – Regelmäßige Kontrolle und Behandlung von Hypertonie zur Minimierung des Risikos vaskulärer Schäden.
  • Schutzmaßnahmen
    • Kopfschutz – Insbesondere bei Risikosportarten oder Tätigkeiten mit erhöhter Sturzgefahr (z. B. Bauarbeiten, Radfahren).
    • Alkoholkonsum reduzieren – Minimierung der Sturzgefahr und Reduktion alkoholbedingter Koagulopathien.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erneute Blutungen oder Komplikationen nach einem SDH zu vermeiden.

  • Früherkennung
    • Bildgebung – Regelmäßige CT- oder MRT-Kontrollen bei Patienten mit anamnestischen Hinweisen auf SDHs, insbesondere bei persistierenden Kopfschmerzen oder neurologischen Defiziten.
    • Neurochirurgische Nachsorge – Regelmäßige Überwachung nach einer operativen Intervention.
  • Medikamentöse Anpassung
    • Reduktion oder Pausierung von Antikoagulantien – Bei bereits diagnostiziertem SDH sollte die Indikation für Blutverdünner streng überprüft werden.
    • Protonenpumpeninhibitoren (PPIs); Säureblocker – Schutz vor Magenblutungen bei Patienten mit Thrombozytenaggregationshemmern.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die langfristige Rehabilitation und die Verhinderung von Rezidiven oder weiteren Komplikationen.

  • Langzeittherapie
    • Kontrolle von Risikofaktoren – Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zur Überwachung des neurologischen Status und Optimierung der Begleitmedikation.
    • Neurorehabilitation – Förderung der Wiederherstellung kognitiver und motorischer Fähigkeiten nach einer SDH-Operation.
  • Patientenschulung
    • Erkennung von Warnsymptomen – Aufklärung über Anzeichen einer erneuten Blutung (z. B. plötzliche Kopfschmerzen, Verwirrtheit, neurologische Defizite).
    • Schulung zu Risikovermeidung – Beratung zu Lebensstilmodifikationen, wie Reduktion von Alkohol und Vermeidung von Stürzen.