Sinusbradykardie – Operative Therapie

Das operative Einsetzen eines Herzschrittmachers (implantierbares Gerät zur Steuerung des Herzrhythmus) ist die Standardtherapie bei Bradykardie (langsamer Herzschlag), insbesondere bei symptomatischen Patienten.

Operatives Verfahren: Einsetzen eines Herzschrittmachers

  • Verfahren:
    • Implantation eines Schrittmachers in einer subkutanen Tasche unterhalb des Schlüsselbeins.
    • Einführung der Elektroden über die Vena subclavia (Schlüsselbeinvene) in die Herzkammern.
    • Verbindung der Elektroden mit dem Schrittmacher und Programmierung des Geräts.

Indikationen für die Schrittmacherimplantation

  1. Bradyarrhythmie (langsamer und unregelmäßiger Herzschlag):
    • Herzfrequenz unter 50 Schlägen pro Minute ohne erkennbaren Rhythmus.
  2. Herzinsuffizienz (Herzschwäche) mit bradykarden Herzrhythmusstörungen:
    • Bei Patienten mit Symptomen wie Schwindel, Ohnmacht (Synkopen) oder Müdigkeit, die durch die Bradykardie ausgelöst werden.
  3. Bradykarde Herzrhythmusstörungen nach einem Myokardinfarkt (Herzinfarkt):
    • Insbesondere bei Schädigung des Erregungsleitungssystems durch den Infarkt.
  4. Sick-Sinus-Syndrom (Erkrankung des Sinusknotens):
    • Langsame oder ausbleibende Impulse im Sinusknoten mit symptomatischen Pausen.
  5. AV-Block (atrioventrikulärer Block):
    • Verzögerung oder Blockierung der Überleitung von Impulsen zwischen Vorhöfen und Kammern. Besonders bei höhergradigen Formen (AV-Block II oder III).
  6. Karotissinussyndrom (überempfindlicher Karotissinusreflex):
    • Reflexbradykardie, die zu Ohnmachtsanfällen führt und medikamentös nicht beherrscht werden kann.
  7. Bradykardie bei Medikamentenunverträglichkeit:
    • Wenn Antiarrhythmika oder andere Medikamente nicht abgesetzt werden können und Bradykardien verursachen.

Nachsorge

  • Regelmäßige Schrittmacherkontrollen: Überprüfung der Batterieleistung und der Elektrodenfunktion.
  • Anpassung der Einstellungen: Optimierung der Stimulationsrate und der Erkennung von Herzrhythmen.