Sinuatrialer Block – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Bei einem sinuatrialen Block handelt es sich um eine Blockierung der Erregungsleitung im Vorhof aufgrund einer Störung zwischen dem Sinusknoten und dem Vorhof.

Man kann drei Schweregrade des sinuatrialen Blocks unterscheiden:

  • SA-Block 1. Grades – Leitungsverzögerung der Erregung vom Sinusknoten zur Vorhofmuskulatur; nicht erkennbar im Elektrokardiogramm (EKG)
  • SA-Block 2. Grades – Intermittierende Leitungsunterbrechung (nicht jede Erregung wird weitergeleitet)
    • Typ 1 (Wenckebach-Periodik): Stetige Verlängerung der Überleitung, bis ein Herzschlag hin und wieder ganz ausfällt.
    • Typ 2 (Mobitz): Einzelne Herzschläge fallen auch hier komplett aus. Im EKG sind Herzpausen erkennbar.
  • SA-Block 3. Grades – Totale Leitungsunterbrechung, die Impulsübertragung zum Vorhofmyokard fehlt; Bei einem Herzgesunden übernimmt dann der AV-Knoten (elektrische Verbindung zwischen Vorhöfen und Kammern) die Erregungsbildung mit 40-50 Impulsen/Minute (Ersatzrhythmus). Im EKG ist ein sogenannter AV-Knoten-Rhythmus erkennbar. Ist das Herz vorgeschädigt, kann der Ersatzrhythmus des AV-Knoten fehlen, was u. U. zu einem längeren Herzstillstand mit sofortiger Bewusstlosigkeit führen kann.

Ätiologie (Ursachen)

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Koronare Herzkrankheit – Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) der Herzkranzgefäße
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
  • Sick-Sinus-Syndrom – Störungen in der Herzerregungsleitung durch Schäden am Sinusknoten

Medikamente

  • Überdosierung von Antiarrhythmika – Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen wie Ajmalin oder Lidocain
  • Überdosierung von Digitalisglykosiden – Medikamente wie Digoxin, die zur Stärkung der Herzkraft bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und bei Herzrhythmusstörungen verordnet werden