Sinuatrialer Block – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels)

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Belastungs-EKG (Elektrokardiogramm bei Belastung, das heißt unter körperlicher Aktivität/Belastungsergometrie) – Erfassung von belastungsinduzierten Herzrhythmusstörungen und von Anomalien des Herzfrequenzanstiegs z. B. beim Sick-Sinus-Syndrom
  • Echokardiographie (Echo; Herzultraschall) ‒ bei Verdacht auf strukturelle Herzerkrankungen
  • Langzeit-EKG (über 24 Stunden angelegtes EKG) – zur genaueren Beurteilung der Herzfunktion innerhalb des Tages

 Sinuartrialer Block nach Schweregrad

Die Herzfrequenz zeigt beim sinuatrialen Block (SA-Block) je nach Schweregrad spezifische Veränderungen:

SA-Block 1. Grades

  • Korrelierende Herzfrequenz: In der Regel bleibt die Herzfrequenz unauffällig, da die Erregungsleitung zwar verzögert, aber nicht unterbrochen ist. Diese Form des SA-Blocks wird oft nur im EKG erkannt und ist klinisch meist asymptomatisch.
  • EKG-Befund: Keine spezifischen Pausen, aber möglicherweise subtile Veränderungen der P-Wellen oder der PP-Intervalle.

SA-Block 2. Grades

  • Wenckebach-Typ (Typ I)
    • Korrelierende Herzfrequenz: Es treten zunehmend längere Verzögerungen in der Erregungsleitung auf, bis schließlich eine Erregung ausfällt. Dies führt zu unregelmäßigen Pausen im Herzrhythmus. Die Herzfrequenz ist intermittierend reduziert.
    • EKG-Befund: Progressiv kürzere Intervalle zwischen P-Wellen (PP-Intervall), gefolgt von einer längeren Pause, bevor der Rhythmus wieder einsetzt.
  • Mobitz-Typ (Typ II)
    • Korrelierende Herzfrequenz: Plötzliche Ausfälle in der Erregungsleitung führen zu längeren Pausen, wodurch die Herzfrequenz deutlich reduziert ist. Typ II kann Symptome wie Schwindel oder Synkopen verursachen.
    • EKG-Befund: Regelmäßige PP-Intervalle, mit plötzlichem Ausfall einer Erregung (keine P-Welle).

SA-Block 3. Grades

  • Korrelierende Herzfrequenz: Da die Erregungsleitung vollständig blockiert ist, fällt die vom Sinusknoten generierte Frequenz aus. Die Herzfrequenz wird durch einen atrioventrikulären Ersatzrhythmus oder durch andere sekundäre Schrittmacherzentren übernommen. Dies führt zu einer sehr langsamen Herzfrequenz (Bradykardie), häufig < 50 Schläge pro Minute.
  • EKG-Befund: Vollständiges Fehlen der P-Wellen bei gleichzeitiger Bradykardie. Die elektrische Aktivität des Herzens wird durch sekundäre Erregungszentren bestimmt.