Postthrombotisches Syndrom – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Viel laufen und liegen, wenig sitzen und stehen
- Kaltes Abduschen der Beine sollte regelmäßig durchgeführt werden
- Wärme wie Sauna, Sonnenbaden und Thermalbäder führt zur Venenerweiterung und sollte daher gemieden werden
Maßnahmen beim Ulcus cruris venosum
- Reinigung des Ulkus
- Kompressionsverband
Medizinische Hilfsmittel
- Kompressionsstrümpfe (Goldstandard), diese gibt es in den folgenden verschiedenen Kompressionsstufen:
- Leichte Kompression
- Mittlere Kompression
- Kräftige Kompression
- Sehr kräftige Kompression
- Kompressionsstrümpfe müssen genau angepasst werden und sollten morgens immer vor dem Aufstehen angezogen werden, wenn die Beine nicht gestaut sind.
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen) für Kompressionsstrümpfe:
- Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine
- Dekompensierte Herzinsuffizienz (Herzschwäche mit Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) oder Luftnot (Dyspnoe), die bereits in Ruhe auftritt)
Impfungen
Bei einem Ulcus cruris venosum sollte immer auch der Tetanus-Impfschutz überprüft werden (chronische Wunden an den Beinen sind bekannte Eintrittspforten für Tetanusbakterien)
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Sportmedizin
- Leichtes Ausdauertraining (Cardiotraining)
- Die beste Vorbeugung vor Komplikationen ist eine Kräftigung der Beinmuskulatur. Dieses führt zur Förderung des Blutrückfluss im Venensystem und zur Prävention (Vorbeugung) von Entzündungen und Thrombosen an den Venenklappen
- Fußübungen helfen, eine Einschränkung der Sprunggelenksbeweglichkeit zu vermeiden
- Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
- Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)
- Intermittierende pneumatische Kompression (Synonyme: IPK; Apparative intermittierende Kompression; AIK) – therapeutisches Verfahren zur Kompressionsbehandlung von venösen und lymphatischen Erkrankungen
- Manuelle Lymphdrainage (ML) – spezielle Form der Massage, die zur Behandlung von Lymphödemen eingesetzt werden kann
- Physikalische Maßnahmen wie intermittierendes Hochlagern der Beine, Bewegung und Hydrotherapie (Wassertherapie) fördern die Abheilung.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Deutsche Gefäßliga e. V.
Mühlenstr. 21-25 50321 Brühl
Telefon: 0 22 32 / 74 - 412, E-Mail: info@deutsche-gefaessliga.de, Internet: www.deutsche-gefaessliga.de
Literatur
- Kahn SR et al. Compression stockings to prevent post-thrombotic syndrome: a randomised placebo-controlled trial. Lancet 2013, online 6. Dezember DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(13)61902-9