Plötzlicher Kindstod – Labordiagnostik

Laborparameter 2. Ordnung ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) 
  • Nüchternglucose (Nüchternblutzucker)
  • Blutgasanalyse (BGA)
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin
  • Blutkulturen, Abstriche aus Drainagen etc.

Weitere Hinweise

  • Butyrylcholinesterase (BChE), gemessen in getrockneten Blut einer Filterpapierkarte, das 2-3 Tage nach der Geburt entnommen wurde, war bei Babys, die später an plötzlichen Kindstod (sudden infant death syndrome (SIDS)) starben, niedriger als bei überlebenden Kontrollen und anderen Nicht-SIDS-Todesfällen. Die Autoren schlussfolgern, dass ein zuvor nicht identifiziertes cholinerges Defizit, identifizierbar durch abnormales BChE, bei der Geburt von SIDS-Babys vorhanden ist und eine messbare, spezifische Anfälligkeit vor ihrem Tod darstellt [1].
    Hinweis: BChE ist ein Enzym des cholinergen Systems, einem Hauptzweig des autonomen Systems, und kann ein Maß für die autonome (Dys-)Funktion liefern.

Literatur

  1. Harrington CT et al.: Butyrylcholinesterase is a potential biomarker for Sudden Infant Death Syndrome eBioMedicine 2022;80:104041 May 06, 2022 doi:https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2022.104041