Plötzlicher Kindstod – Klassifikation

Die internationale Definition aus dem Jahr 1969 bezeichnet SIDS (sudden infant death syndrome) als den plötzlichen, unerwarteten Tod eines Säuglings, für den sich nach einer gründlichen Untersuchung, einschließlich Obduktion sowie Beurteilung von Todesumständen und Anamnese (Vorgeschichte), keine Erklärung findet [1, 2]. Diese Definition wurde 2004 weiter unterteilt [3]:

SIDS-Kategorie Beschreibung
Ia Fälle, bei denen "klassische" Zeichen des SIDS vorliegen und dokumentiert sind.
Ib Fälle, bei denen diese Faktoren zwar vorliegen, aber nicht vollständig dokumentiert sind.
II Fälle, bei denen das Kind im Alter < 3 Wochen oder > 9 Monaten verstirbt, ähnliche Todesfälle bei Geschwister(n), nahen Verwandten oder Kindern in Obhut derselben Person auftraten oder perinatale Vorkommnisse wie z. B. eine Frühgeburt, mechanisches Ersticken (d. h. Verlegung der Atemwege) oder ausgeprägte entzündliche Veränderungen vorliegen, die, für sich genommen, den Todeseintritt nicht hinreichend erklären
"nicht-klassifizierter plötzlicher Säuglingstod“" Fälle, welche die zuvor genannten Kriterien nicht erfüllen, oder bei denen keine Obduktion durchgeführt wurde, sollen nach dieser Empfehlung "unclassified sudden infant death" ("nicht-klassifizierter plötzlicher Säuglingstod“) genannt werden.

Literatur

  1. Bergman AB, Beckwith JB, Ray GC: Sudden infant death syndrome: proceedings of the second international conference on causes of sudden death in infants. University of Washington Press, Seattle London, S 17-18. 1970. doi: http://dx.doi.org/10.1016/S0022-3476(71)80083-5
  2. Poets CF: Apparent life-threatening events and sudden infant death on a monitor. Paediatr Respir Rev 4(Suppl 1):S397-400. Paediatr Respir Rev. 2004
  3. Krous HF, Beckwith JB, Byard RW et al.: Sudden infant death syndrome and unclassified sudden infant deaths: a definitional and diagnostic approach. Pediatrics 2004 Jul;114(1):234-8.