Oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Thrombophlebitis (oberflächliche Venenentzündung) hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Thrombophlebitis (oberflächliche Venenentzündung) und werden oft zuerst bemerkt:
- Entzündungszeichen (Erythem (Hautrötung) und Schmerz*): Tritt bei etwa 80-90 % der Patienten auf, meist als erstes Symptom
- Schwellung: Bei etwa 70-80 % der Betroffenen vorhanden
- Druckempfindlicher Strang im Venenverlauf: Wird von etwa 60-70 % der Patienten beschrieben
- Verhärtung: In 60-70 % der Fälle ist die betroffene Vene als verhärteter Strang tastbar.
- Hauptsymptom (primäre Symptome)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Fieber: Tritt bei etwa 10-20 % der Patienten auf, besonders bei ausgeprägter Entzündung oder Komplikationen
*Schmerzhaftigkeit eines oberflächlichen Venensegments
Beachte
- Patienten klagen ggf. auch über lang anhaltenden "Muskelkater".
- Oberflächliche Venenthrombosen werden heutzutage dem Spektrum der venösen Thromboembolien hinzugerechnet. Das klinische Bild zeigt meist nicht das tatsächliche Ausmaß der Erkrankung und damit auch nicht das Komplikationsrisiko.
Weitere Hinweise
- Überprüfung aller venöser Zugänge bei Patienten mit unklarem Fieber!
- Nach dem Abklingen des akuten Stadiums zeigen sich Hyperpigmentierungen und zu tasten sind derbe, teils knotige Stränge sind im Verlauf der Vene.
- Penile Thrombophlebitis (peniler Morbus Mondor): führt gelegentlich bei Männern zu schmerzhaften Erektionen.
Die Erkrankung ist meist selbstlimitierend ("ohne äußere Einflüsse endend"); unterstützend sind Antikoagulantien (Blutverdünner; topisches Heparin) geeignet. Falls eine ausgeprägte Thrombose (vollständiger oder teilweiser Verschluss eines Gefäßes) vorliegt, sollte eine Thrombektomie (operative Entfernung des Thrombus/Blutgerinnsel) erwogen werden.