Oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis) – Prävention
Zur Prävention der Thrombophlebitis (oberflächliche Venenentzündung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Einseitige Ernährung – Eine nährstoffarme und fettreiche Ernährung kann die Gefäßgesundheit beeinträchtigen und entzündliche Prozesse fördern.
- Unzureichende Flüssigkeitszufuhr – Kann die Blutzirkulation verlangsamen und das Risiko für venöse Stase (Blutstau) erhöhen.
- Mikronährstoffmangel – Ein Mangel an Vitamin C, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) kann die Stabilität der Venenwand reduzieren.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Führt zu Gefäßschädigung und erhöht die Thromboseneigung durch Veränderung der Blutzusammensetzung.
- Alkoholkonsum – Übermäßiger Konsum kann die Gefäße erweitern und das Risiko für venöse Dilatation erhöhen.
- Körperliche Aktivität
- Immobilität – Verlängerte Phasen von Inaktivität, z. B. langes Sitzen bei Reisen oder im Beruf, erhöhen die venöse Stase.
- Bewegungsmangel – Reduziert die Aktivität der Wadenmuskelpumpe, die für den venösen Rückfluss essenziell ist.
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress – Fördert hormonelle Veränderungen, die zu einer erhöhten Thromboseneigung führen können.
- Übergewicht (Adipositas)
- Erhöhter venöser Druck – Adipositas (BMI ≥ 30) erhöht die venöse Druckbelastung und fördert venöse Stauungszustände.
Medikamente
- Orale Kontrazeptiva (Antibabypille) – Erhöht die Gerinnungsneigung, besonders in Kombination mit Rauchen.
- Hormonersatztherapie (HET) – Steigert das Risiko einer oberflächlichen Venenentzündung, insbesondere bei längerer Anwendung.
Weitere Risikofaktoren
- Immobilisation – Bettlägerigkeit nach Operationen oder bei schweren Erkrankungen erhöht das Risiko für Thrombophlebitis.
- Schwangerschaft und Wochenbett – Physiologische Veränderungen der Gerinnung fördern das Risiko.
- Trauma und Verletzungen – Venenwandverletzungen, z. B. durch intravenöse Katheter, erhöhen das Risiko.
- Zustand nach Operationen – Besonders bei Eingriffen, die Immobilität zur Folge haben.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Die Prävention der Thrombophlebitis erfordert die Förderung eines gesunden Lebensstils sowie spezifische prophylaktische Maßnahmen.
- Ernährung
- Antioxidantienreiche Kost – Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten zur Förderung der Gefäßgesundheit.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Mindestens 1,5-2 Liter Wasser pro Tag zur Verbesserung der Blutzirkulation.
- Mikronährstoffe – Regelmäßige Zufuhr von Vitamin C, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) zur Stabilisierung der Venenwände.
- Genussmittelkonsum
- Verzicht auf Rauchen – Reduziert die Gefäßschädigung und senkt die Thromboseneigung.
- Moderater Alkoholkonsum – Begrenzung des Konsums zur Vermeidung von venösen Kreislaufproblemen.
- Körperliche Aktivität
- Regelmäßige Bewegung – Förderung des venösen Rückflusses durch Gehen, Radfahren oder Schwimmen.
- Venengymnastik – Übungen wie Fußkreisen oder Zehenstand fördern die Durchblutung.
- Kompressionstherapie
- Kompressionsstrümpfe – Insbesondere bei längerem Sitzen oder Stehen zur Unterstützung des venösen Rückflusses.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Komplikationen wie tiefe Venenthrombosen (TVT) zu vermeiden.
- Früherkennung
- Regelmäßige ärztliche Untersuchung – Notwendig bei Patienten mit bekannter chronisch-venöser Insuffizienz, Krampfadern (Varikose) oder wiederkehrenden Thrombophlebitiden.
- Ultraschalluntersuchung – Duplex-Sonographie zur frühzeitigen Erkennung tieferliegender thrombotischer Prozesse oder venöser Stenosen (Verengungen).
- Medikamentöse Therapie
- Lokale Behandlung – Anwendung entzündungshemmender Gels, wie Heparin- oder Diclofenac-Präparate, zur Linderung lokaler Schwellungen und Schmerzen.
- Systemische Antikoagulation – Indiziert bei erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose; Einsatz von niedermolekularem Heparin (NMH) oder direkten oralen Antikoagulantien (DOAK).
- Antiphlogistika – Kurzzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie Ibuprofen oder Diclofenac, zur Schmerzreduktion und Kontrolle der Entzündungsreaktion.
- Kompressionstherapie
- Kompressionsverbände oder -strümpfe – Fördern den venösen Rückfluss, verringern Schwellungen (Ödeme) und lindern Beschwerden durch verbesserte Durchblutung.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention umfasst Maßnahmen zur Vermeidung von Rückfällen und langfristigen Komplikationen wie einem postthrombotischen Syndrom (PTS).
- Langzeittherapie
- Antikoagulation – Langfristige Anwendung bei wiederholten Thrombosen oder persistierenden Risikofaktoren.
- Kompressionsstrümpfe – Dauerhafte Anwendung zur Vorbeugung von Rezidiven (Wiederauftreten der Erkrankung).
- Rehabilitation
- Bewegungstherapie – Regelmäßige Gehübungen und Physiotherapie zur Unterstützung der venösen Funktion.
- Ergotherapie – Anpassung von Alltagsaktivitäten zur Minimierung des Thromboserisikos.
- Langzeitbetreuung
- Kontrollen durch einen Venenspezialisten – Regelmäßige Nachsorge durch Phlebologen.
- Patientenschulung – Aufklärung zu Risikofaktoren und vorbeugenden Maßnahmen.
- Psychosoziale Unterstützung
- Selbsthilfegruppen – Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung.
- Psychologische Betreuung – Bei Belastungen durch chronische Beschwerden.