Lymphödem – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Lymphödem hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Lymphödem und werden oft zuerst bemerkt:

  • Teigige Schwellung der Haut/Unterhaut: Typische Schwellung, die sich weich und teigig anfühlt; besonders in den Beinen oder Armen
  • Positives Kaposi-Stemmer-Zeichen: Wenn die Haut an den Zehen oder Fingern nicht abgehoben werden kann, deutet dies auf ein Lymphödem hin. (= klinisches Zeichen für das Vorliegen eines Lymphödems).
    Beachte: Ein negatives Kaposi-Stemmer-Zeichen schließt ein Lymphödem nicht aus!
  • Trockene, juckende Haut: Häufig tritt Juckreiz auf, besonders in den geschwollenen Bereichen.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Lymphödems:

  • Bewegungseinschränkung: Die Schwellung kann die Beweglichkeit beeinträchtigen, besonders in fortgeschrittenen Stadien (bei etwa 40-60 % der Betroffenen)
  • Verhärtungen und Fibrosen: Chronische Lymphödeme können zu einer Verhärtung des Gewebes führen, was mit zusätzlichen Beschwerden wie Druckempfindlichkeit und eingeschränkter Beweglichkeit einhergeht (bei etwa 30 % der Patienten mit lang bestehendem Lymphödem)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schmerzen oder Spannungsgefühl: Treten vor allem in fortgeschrittenen Stadien auf, wenn das Lymphödem die Haut stark spannt oder bei zusätzlichen Entzündungen (bei etwa 20-40 % der Betroffenen)
  • Erysipel (bakterielle Hautinfektion): Kann zur Rötung, Wärme und stärkeren Schmerzen führen und benötigt dringende Behandlung (in etwa 10-15 % der Fälle)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit und Schweregefühl in den Gliedmaßen: Ein häufiges, unspezifisches Symptom bei Lymphödem (in etwa 50-70 % der Fälle, oft abhängig von der Schwellungsstärke)

Das primäre Lymphödem betrifft in der Regel beide Beine, das sekundäre dagegen je nach genauer Ursache nur eine Extremität.

Weitere Hinweise

  • Schmerzen und Missempfindungen (Taubheit und Kribbeln [„pins and needles“]) in den unteren Extremitäten bei Frauen mit gynäkologischen Tumoren können einem manifesten Lymphödem vorausgehen. Dabei handelte es sich um Frauen, die aufgrund eines Ovarial-, Endometrium-, Cervix- oder Vulvakarzinoms operiert worden sind [1].

Literatur

  1. Plinsinga M L et al.: Mild symptoms matter: Results from a prospective, longitudinal study on the relationship between symptoms, lymphedema and health-related outcomes post-gynecological cancer. Gynecol Oncol 2024:191:158−164; https://doi.org/10.1016/j.ygyno.20214.10.01