Lipödem – Prävention
Verhaltensbedingte Riskofaktoren
Obwohl eine spezifische Prävention des Lipödems bisher nicht möglich ist, können folgende verhaltensbedingte Risikofaktoren berücksichtigt werden:
- Ernährung
- Ungesunde Ernährung – Eine kalorienreiche, fett- und zuckerhaltige Ernährung kann Übergewicht fördern, was das Fortschreiten eines Lipödems erschwert.
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Ein Mangel an entzündungshemmenden Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) kann systemische Entzündungsprozesse begünstigen.
- Genussmittelkonsum
- Tabakkonsum (Rauchen) – Fördert entzündliche Prozesse und schädigt die Mikrozirkulation in den betroffenen Geweben.
- Übermäßiger Alkoholkonsum – Kann Flüssigkeitsretention und entzündliche Prozesse verstärken.
- Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – Reduziert die lymphatische und venöse Zirkulation und kann die Symptome eines Lipödems verschlimmern.
- Psycho-soziale Situation
- Stress – Chronischer Stress kann hormonelle Ungleichgewichte fördern, die die Lipödem-Symptome beeinflussen.
- Hormone und Medikamente
- Hormonelle Kontrazeptiva und Hormonersatztherapien – Können in einigen Fällen die Symptome eines Lipödems verschlimmern.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Zur Förderung der allgemeinen Lymph- und Gefäßgesundheit sowie zur Verlangsamung des Fortschreitens eines Lipödems können folgende Maßnahmen als unterstützende Prävention betrachtet werden:
- Regelmäßige Gewichtskontrolle – Zur Vermeidung von sekundärem Übergewicht, das die Symptomatik verstärken kann.
- Ausgewogene Ernährung – Eine entzündungshemmende Kost, reich an Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure), Antioxidantien, und ballaststoffreichen Lebensmitteln.
- Regelmäßige Bewegung – Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking fördern die Mikrozirkulation und reduzieren Ödeme.
- Kompressionstherapie – Das regelmäßige Tragen von Kompressionsstrümpfen kann die Symptome lindern und die lymphatische Zirkulation fördern.
- Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum – Zur Verbesserung der Gefäßgesundheit.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, das Fortschreiten des Lipödems zu verhindern und Komplikationen wie Lymphödeme oder psychosoziale Belastungen zu vermeiden:
- Früherkennung und Diagnose
- Regelmäßige Kontrolle durch Fachärzte bei ersten Anzeichen von Lipödem-Symptomen.
- Einsatz bildgebender Verfahren zur Differenzierung von Adipositas, Lymphödem und Lipödem.
- Therapeutische Maßnahmen
- Manuelle Lymphdrainage (MLD) – Zur Förderung der Lymphzirkulation und Reduktion von Schwellungen.
- Kompressionstherapie – Individuell angepasste Strümpfe zur Unterstützung der venösen und lymphatischen Zirkulation.
- Bewegungstherapie – Angepasste sportliche Aktivitäten wie Aquafitness oder Nordic Walking.
- Individuelle Beratung
- Ernährungsberatung – Zur Förderung einer entzündungshemmenden und ausgewogenen Ernährung.
- Psychosoziale Unterstützung – Beratung bei emotionaler Belastung durch die Erkrankung.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, langfristige Komplikationen und das Fortschreiten eines bestehenden Lipödems zu minimieren:
- Langzeittherapie
- Regelmäßige manuelle Lymphdrainage und konsequente Kompressionstherapie zur Reduktion von Schwellungen.
- Einsatz von intermittierender pneumatischer Kompression (IPK) bei ausgeprägten Symptomen.
- Rehabilitation und Nachsorge
- Bewegungstherapie unter Anleitung, z. B. physiotherapeutische Maßnahmen zur Förderung der Mobilität.
- Langfristige Kontrolle und Anpassung der Kompressionstherapie.
- Chirurgische Therapieansätze
- Liposuktion – Zur Entfernung von krankhaft veränderten Fettgeweben in fortgeschrittenen Fällen, um die Mobilität und Lebensqualität zu verbessern.
- Psychosoziale Unterstützung
- Austausch in Selbsthilfegruppen oder psychologische Beratung zur Verbesserung der Lebensqualität und emotionalen Stabilität.