Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Ösophagusvarizen sind die Folge einer portalen Hypertension (Pfortaderhochdruck: Druckerhöhung in der Pfortader > 12 mmHg), wie sie häufig im Rahmen einer Leberzirrhose (Leberschrumpfung) vorkommt.
Die Pfortader (Vena portae) sammelt das Blut aus den Venen der unpaaren Abdominalorgane (Gastrointestinaltrakt/Magen-Darm-Trakt und Milz) und führt es der Leber zu. Dort erfolgt u. a. die Elimination von Giftstoffen, die zu einem Großteil in der Leber metabolisiert (verstoffwechselt) werden. Durch die fortgeschrittene Lebererkrankung ist der Blutfluss durch die Leber stark beeinträchtigt, wodurch es zu einer portalen Stauung (Blutrückstau in den Pfortaderkreislauf) und einer dadurch bedingten portalen Hypertension kommt. Es entstehen portokavale Anastomosen (Umgehungskreisläufe zwischen portalem und kavalem Venensystem), wovon eine zum Ösophagus (Speiseröhre) führt. Kollateralen (Nebenäste) von Venen, die sich unter anderem im unteren Bereich des Ösophagus befinden, werden zum Druckausgleich vermehrt durchblutet. Sie dilatieren (weiten sich aus) und es bilden sich Ösophagusvarizen.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (Frau: > 40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag)

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Alkoholabusus (Alkoholabhängigkeit)
  • Leberzirrhose (Leberschrumpfung)
  • Rechtsherzinsuffizienz (Rechtsherzschwäche)
  • Thrombose im Bereich der Milzvene (Vena splenica), der Vena cava interior (untere Hohlvene) oder der Pfortader (Vena portae)
  • Tumor im Bereich der Milzvene, der Vena cava interior oder der Pfortader
  • Virushepatitis