Kardiogener Schock – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Kontinuierliches Monitoring der Vitalparameter:
- Blutdruck (RR): Blutdruckmessung*/ggf. invasive Blutdruckmessung* [wichtigste Symptoms des IkS – jedoch nicht obligat – Hypotonie (niedriger Blutdruck) < 90 mmHg systolisch für mindestens 30 Minuten, in Verbindung mit Zeichen der Organminderperfusion (Organminderdurchblutung): kalte Extremitäten, Oligurie (verminderte Urinproduktion mit einer Tageshöchstmenge von 500 ml), psychische Veränderungen wie Agitation (krankhafte Unruhe)]
- Puls/Herzfrequenz (HF)
- Atemfrequenz (AF)
- Sauerstoffsättigung (SpO2) im Blut (Pulsoxymetrie; Messung der Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes sowie der Pulsfrequenz)
- Herzzeitvolumen-Messung (Fluss-Monitoring)*
- Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels)* [Nachweis von STEMI/ST segment elevation myocardial infarction; in seltenen Fällen: NSTEMI – keine ST-Streckenhebungen]
- Echokardiographie (Echo; Herzultraschall): transthorakale (mittels Schallkopf "durch den Brustkorb") und – in Abhängigkeit von der Fragestellung – transösophageale ("durch die Speiseröhre") Echokardiographie
- Verdacht auf strukturelle Herzerkrankung
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche) – zur Unterscheidung einer systolischen von einer diastolischen Funktionsstörung
- Erkennen eines Rechtsherzversagens als mögliche Ursache eines akuten Kreislaufversagens
- Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) – zur Basisdiagnostik
*Infarktbedingter kardiogener Schock (IkS)
Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen
- Computertomographie des Schädels (Schädel-CT, craniale CT bzw. cCT) – bei Verdacht auf Beteiligung (Mitverletzung) des Gehirns
- Arterielle Pulskonturanalyse ‒ Methode zum Monitoring der Hämodynamik bei intensivpflichtigen Patienten
- Gastroskopie (Magenspiegelung) und Koloskopie (Darmspiegelung) – bei Verdacht auf gastrointestinale Blutung (GIB; Magen-Darm-Blutung)
- Sidestream-darkfield-Mikroskopie (abgekürzt SDF, zu deutsch: Seitenstrom-Dunkelfeld-Bildgebung; Verfahren zur Untersuchung der Mikrozirkulation) – frühzeitige Erfassung von Mikrozirkulationsstörungen bei kritisch kranken Patienten [Surrogatparameter der Mikrozirkulation sind Urinproduktion und Lactat im Serum (Hyperlaktatämie: sensitiver Marker für Gewebehypoxie/Minderversorgung des Körpers oder einzelner Körperabschnitte mit Sauerstoff)]