Halsschlagaderverengung (extracranielle Carotisstenose) – Folgeerkrankungen

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine extracranielle Carotisstenose (Halsschlagaderverengung) mit bedingt sein können:

Herzkreislaufsystem (I00-I99)

  • Apoplex (Schlaganfall) ‒ das Risiko eines ipsilateralen ("auf derselben Körperhälfte) Apoplexes ist abhängig vom Stenosegrad; es liegt bei:
    • < 50%igen Stenose bei < 1 Prozent/Jahr
    • > 50%igen Stenose bei 1-5 Prozent/Jahr
  • Hirninfarkt (Synonyme: ischämischer Schlaganfall, zerebrale Ischämie, ischämischer Insult) – 10-20 % aller Hirninfarkte sind durch Läsionen der extracraniellen, hirnversorgenden Gefäße verursacht.
    Beachte: Das Risiko für ischämische Ereignisse durch asymptomatische Carotisstenosen hängt stark von der Beschaffenheit der Plaques (krankhafte Ablagerungen an den Gefäßwänden) ab: es ist bei vulnerablen Plaques* verdreifacht; Plaques vom Grad 4-5 nach AHA-Klassifikation: Risiko rund 28 -fach erhöht [1].
    *Form der atherosklerotischen Plaque, welche ein erhöhtes Risiko für Komplikationen wie Apoplexe oder Herzinfarkte aufweist.

Ohren – Warzenfortsatz (H60-H95)

  • Hörverlust – Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) der Halsschlagader im mittleren Lebensalter ist im höheren Alter mit einem schlechteren Hörvermögen assoziiert [2].

Literatur

  1. Kamtchum-Tatuene J et al.: Prevalence of High-Risk Plaques and Risk of Stroke in Patients With Asymptomatic Carotid Stenosis. A Meta-analysis. JAMA Neurol. Published online August 3, 2020. doi:10.1001/jamaneurol.2020.2658
  2. Garcia Morales EE et al.: Association of Carotid Atherosclerosis With Hearing Loss: A Cross-sectional Analysis of the Atherosclerosis Risk in Communities Study AMA Otolaryngol Head Neck Surg . 2023 Jan 19. doi: 10.1001/jamaoto.2022.4651