Epiduralhämatom (EDH) – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
Um das Leben des Patienten zu retten, ist ein notfallmäßiger neurochirurgischer Eingriff erforderlich:
- Senkung des Hirndrucks und Hämatomevakuation (Ausräumung des Hämatoms/Bluterguss) (siehe "Operative Therapie")
Bis dahin gilt es:
- Vitalfunktionen sichern und stabilisieren
- Folgeerkrankungen und Komplikationen, z. B. ein posttraumatisches Hirnödem, vermeiden
- ggf. Normalisierung der Blutgerinnung
Therapieempfehlungen
- Präoperative Hirndrucksenkung:
- Oberkörperhochlagerung (10-30°)
- Osmotherapie mit einer 20 %igen Mannitol-Lösung (100-150 ml in 10-15 Minuten)
- Zur Normalisierung der Blutgerinnung:
- Gefrorenes Frischplasma (engl.: fresh frozen Plasma, kurz FFP) – ein aus menschlichem Spenderblut gewonnenes Blutprodukt, das die flüssigen und gelösten Bestandteile des Blutes enthält; die Zellen des Blutes (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) sind dabei durch Zentrifugieren weitgehend entfernt wurden; Cave: Es sollte nicht ohne klinisch manifeste Blutungsneigung eingesetzt werden!
- Vitamin K
- rekombinanter Faktor VIIa
- Eine niedrig dosierte (75-300 mg/Tag) Dauermedikation mit Acetylsalicylsäure (ASS; Thrombozytenaggregationshemmer), wie sie im Rahmen der Primär- und Sekundärprävention von vaskulären Ereignissen verordnet wird, erhöht nicht das Risiko intrakranieller Blutungen [1].
Literatur
- Cea Soriano L, Gaist D, Soriano-Gabarró M, Bromley S, García Rodríguez LA: Low-dose aspirin and risk of intracranial bleeds: An observational study in UK general practice. Neurology 2017; 89: 2280-7