Cor pulmonale – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels) – Veränderung des EKGs treten in der Regel spät auf oder fehlen bei einem Großteil der Patienten. Folgende Veränderung können bei Cor pulmonale auftreten:
- Rechtsherzhypertrophiezeichen (Zeichen der rechts Herzvergrößerung):
- Erhöhung der R-Zacke in den Ableitungen V1 und V2
- Erhöhung der S-Zacke in den Ableitungen V5 und V6 auf > 0, 7 mV
- Rechtsventrikuläre Repolarisationstörung:
- ST-Senkungen und T-Negativierungen in den Ableitung V1-V3
- Kriterien mit niedriger Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, durch das Verfahren auch als gesund erkannt werden):
- Rechtsschenkelblock mit einer Deformation des Kammerkomplexes in der Brustwandableitung V1, V2, und einem negativen T in V1 bis V3
- pyramidales P pulmonale (P-Welle ist verbreitert und erhöht) in der Extremitätenableitung III
- Rechtsherzhypertrophiezeichen (Zeichen der rechts Herzvergrößerung):
- Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen – Veränderungen zeigen sich auch hier erst sehr spät. Folgende Veränderungen können bei Cor pulmonale auftreten:
- Rechtsherzhypertrophie, das Herz füllt im seitlichem Bild den retrosternalen Raum
- Prominenter Pulmonalisbogen (Truncus pulmonalis)
- Erweiterte zentrale Lungenarterien, Kalibersprung zu den peripheren Arterien hin → peripher "helle Lunge"
- Echokardiographie (Echo; Herzultraschall) ‒ zur Messung der Trikuspidalinsuffizienz (Undichtigkeit, die zu einem Rückfluss des Blutes aus der rechten Herzkammer in den rechten Vorhof führt) und der sogenannten TAPSE (Abkürzung für: "tricuspid annular plane systolic excursion"); dadurch kann eine indirekte Abschätzung des systolischen pulmonal-arteriellen Drucks erfolgen; Messung der TAPSE erfolgt mittels M-Mode und beschreibt die longitudinale Auslenkung der Trikuspidalklappe während der Systole/Kontraktionsphase des Herzens (< 2 cm = pulmonale Hypertonie/Lungenhochdruck).
- Rechtsherzkatheteruntersuchung; mithilfe des Rechtsherzkatheters kann der rechtsventrikuläre Druck (Druck in der rechten Herzkammer) in Ruhe und unter Belastung bestimmt werden.
Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) – zur Basisdiagnostik
- Computertomographie des Thorax/Brustkorb (Thorax-CT) ‒ zur weiterführenden Diagnostik
- Perfusions-/Ventilationsszintigraphie
- Herzkatheteruntersuchung