Atrioventrikulärer Block – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels) – zeigt die Erregungsleitung des Herzens an
    • [AV-Block 1. Grades:  PQ-Zeit > 0,20 Sekunden (200 ms)
    • AV-Block 2. Grades
      • Wenckebach-Typ (Typ I): [Progressive Verlängerung der PQ-Zeit bis zum Ausfall einer Erregungsüberleitung; oft klinisch asymptomatisch oder mit milder Bradykardie.Typische Herzfrequenzen liegen:
        • 40-60 Schläge pro Minute (bpm) bei Patienten in Ruhe.
        • Bei jüngeren oder körperlich aktiven Patienten kann die Frequenz im höheren Bereich dieser Spanne liegen.
      • Mobitz-Typ (Typ II): [Plötzlicher und regelmäßiger Ausfall einzelner QRS-Komplexe ohne vorherige PQ-Verlängerung; erhöhtes Risiko für Progression zu einem AV-Block 3. Grades; häufig symptomatisch mit Schwindel oder Synkopen.
    • AV-Block 3. Grades: Vollständiger Ausfall der Überleitung zwischen Vorhof und Ventrikel. Das Herz schlägt unabhängig in einem atrialen Rhythmus (P-Wellen) und einem ventrikulären Ersatzrhythmus. Die resultierende Bradykardie kann Schwindel, Synkopen oder Herzstillstand verursachen]

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Belastungs-EKG (Elektrokardiogramm bei Belastung, das heißt unter körperlicher Aktivität/Belastungsergometrie) – Erfassung von belastungsinduzierten Herzrhythmusstörungen und von Anomalien des Herzfrequenzanstiegs, z. B. beim Sick-Sinus-Syndrom
  • Echokardiographie (Echo; Herzultraschall) ‒ bei Verdacht auf strukturelle Herzerkrankungen
  • Langzeit-EKG – über 24 Stunden angelegtes EKG zur genaueren Beurteilung der Herzfunktion innerhalb des Tages