Aneurysma – Prävention

Zur Prävention des Aneurysma muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Aneurysma der hirnversorgenden Gefäße

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Alkoholabusus – Chronischer Alkoholkonsum kann das Risiko für die Bildung intrakranieller Aneurysmen erhöhen.
  • Nikotinabusus – Rauchen ist ein signifikanter Risikofaktor für intrakranielle Aneurysmen und deren Ruptur.
    • Der Anteil der Raucherinnen mit intrakraniellen Aneurysmen ist rund viermal so hoch wie bei Frauen ohne Aneurysmen [2].

Präventionsfaktoren

  • Genetische Faktoren:
    • Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen:
      • Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
        • SNP: rs10757278 in einer intergenischen Region
          • Allel-Konstellation: AA (0,77-fach)
  • Medikamente: Möglicherweise bremst eine Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS; täglich mindestens 81 mg) das Wachstum intrakranieller Aneurysmen (Hirnaneurysmen) [1].
  • Regelmäßige Bildgebung:
    • Bei familiärer Häufung oder anderen Risikofaktoren sollten regelmäßig bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden, um Aneurysmen frühzeitig zu erkennen.

Thorakales Aortenaneurysma

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Nikotinabusus – Rauchen erhöht das Risiko für die Bildung und Ruptur thorakaler Aneurysmen.
  • Drogenkonsum
    • Kokain
  • Bluthochdruck (Hypertonie) – Ein unzureichend kontrollierter Bluthochdruck begünstigt die Entstehung und das Wachstum thorakaler Aneurysmen.

Präventionsfaktoren

  • Blutdruckkontrolle:
    • Angemessene antihypertensive Therapie (z. B. ACE-Hemmer oder Betablocker) zur Senkung des Wandstresses.
  • Früherkennung:
    • Regelmäßige Bildgebung bei Patienten mit familiärer Belastung oder Syndromen wie dem Marfan-Syndrom.
  • Verzicht auf Rauchen:
    • Einstellen des Rauchens reduziert das Risiko für das Wachstum thorakaler Aneurysmen.

Abdominelles Aortenaneurysma

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Nikotinabusus – Besonders ältere männliche Raucher oder Ex-Raucher haben ein erhöhtes Risiko.
  • Bewegungsmangel – Fehlende körperliche Aktivität kann die Progression kardiovaskulärer Risikofaktoren fördern.

Beachte: Allen Männern über 65 Jahre wird in Deutschland ein Bauchaortenaneurysma-Screening (BAA-Screnning) empfohlen. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) des BAA liegt bei jährlich 1,5 %.  Die Mortalität (Sterberate) des rupturierten Bauchaortenaneurysmas (BAA) ist hoch, sie liegt bei bis zu 80 %.

Präventionsfaktoren

  • Genetische Faktoren:
    • Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen:
      • Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
        • SNP: rs10757278 in einer intergenischen Region [zerebrales Aneurysma und abdominales Aortenaneurysma]
          • Allel-Konstellation: AA (0,77-fach)
  • Screening:
    • In Deutschland wird allen Männern über 65 Jahre ein Bauchaortenaneurysma-Screening (BAA-Screening) empfohlen.
    • Die Prävalenz des Bauchaortenaneurysmas beträgt jährlich 1,5 %, mit einer Mortalität von bis zu 80 % bei Ruptur.
  • Blutdruck- und Cholesterinsenkung:
    • Antihypertensive Therapie und Statine zur Senkung von Wandstresses und inflammatorischen Prozessen.
  • Regelmäßige Bewegung:
    • Moderate körperliche Aktivität kann die allgemeine vaskuläre Gesundheit fördern.

Literatur

  1. Zanaty M et al.: Aspirin associated with decreased rate of intracranial aneurysm growth. Jornal of Neurosurgery October 29, 2019 doi: https://doi.org/10.3171/2019.6.JNS191273
  2. Ogilvy CS et al.: Cigarette smoking and risk of intracranial aneurysms in middle-aged women J Neurol Neurosurg Psychiatry . 2020 Jul 28;jnnp-2020-323753. doi: 10.1136/jnnp-2020-323753.