AV-Knoten-Reentrytachykardie – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine AV-Knoten-Reentrytachykardie (AVNRT) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine AV-Knoten-Reentrytachykardie (AVNRT) und werden oft zuerst bemerkt:

  • Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute): Plötzliches, regelmäßiges und meist schnelles Herzrasen mit einer Herzfrequenz von 160-250 Schlägen pro Minute ist das charakteristischste Symptom.
  • Synkope (kurzzeitige Bewusstlosigkeit): Durch die verringerte Blutzufuhr zum Gehirn können Ohnmachtsanfälle auftreten, was etwa 20-30 % der Patienten betrifft.
  • Palpitationen (Herzstolpern): Geht häufig mit Angstgefühlen einher
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Insbesondere bei länger andauernder Tachykardie
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck): Ist bei einigen Patienten zu beobachten, was zu Schwindel oder Schwäche führen kann
  • Polyurie (Harnflut): Nach einer Episode von Tachykardie kommt es bei vielen Patienten zu einer vermehrten Harnausscheidung, die durch die vermehrte Ausschüttung von atrialem natriuretischem Peptid (ANP) verursacht wird.
  • Dyspnoe (Atemnot): Kann bei starken Herzrasen auftreten, insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Herzproblemen
  • Vertigo (Schwindel): Tritt bei einigen Patienten während oder nach einer Tachykardie-Episode auf

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein: Nach einer Tachykardie-Episode berichten einige Patienten von Schwäche und Müdigkeit.

Weitere Hinweise

  • Paroxysmale Herzrhythmusstörung, die durch einen plötzlichen Beginn und Ende der Episoden (On-off-Phänomen) gekennzeichnet ist.
  • "frog sign", d. h. Jugularvenenpulsationen, die vom Patienten als Pulsationen im Halsbereich empfunden werden. Dabei kontrahieren die Vorhöfe gleichzeitig mit den Ventrikeln (wg. synchroner atrialer und ventrikulärer Aktivierung).
  • Im Regelfall Terminierbarkeit der Episoden durch vagale Manöver (z. B. forcierte Ausatmen gegen die verschlossene Mund- und Nasenöffnung bei gleichzeitigem Einsatz der Bauchpresse). Dieses führt zur Erhöhung des Vagotonus mit Änderung der Leitungseigenschaften im AV-Knoten.