Windeldermatitis – Prävention
Zur Prävention der Windeldermatitis (Hautentzündung im Windelbereich) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Seltene Windelwechsel
- Zu seltener Wechsel der Windeln führt zu anhaltender Feuchtigkeit und Kontakt mit reizenden Substanzen wie Urin und Stuhl.
- Mangelnde Pflege
- Unsachgemäße Reinigung des Windelbereichs verstärkt die Anfälligkeit für Hautirritationen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hautpflege
- Gründliche Reinigung
- Nach jedem Stuhlgang mit milden, leicht sauren Reinigungsprodukten.
- Verwendung von Ölen oder ölhaltigen Einmaltüchern zur schonenden Entfernung von Stuhlresten.
- Vermeidung von irritierenden Substanzen
- Feuchttücher ohne Alkohol, Duftstoffe oder Konservierungsstoffe verwenden.
- Gründliche Reinigung
- Windelmanagement
- Regelmäßiger Windelwechsel
- Neugeborene: Alle 2 Stunden.
- Ältere Babys: Alle 3 bis 4 Stunden.
- Lufttrocknung
- Regelmäßige Phasen ohne Windel, damit die Haut „atmen“ kann.
- Regelmäßiger Windelwechsel
- Schutzmaßnahmen
- Hautschutzcreme
- Regelmäßige Anwendung von zinkhaltigen oder feuchtigkeitsspendenden Schutzcremes zur Vorbeugung von Irritationen.
- Hautschutzcreme
- Optimierung des Windelmanagements
- Häufige Wechsel und Vermeidung von Feuchtigkeit
- Verwendung von luftdurchlässigen Materialien, um die Haut trocken zu halten.
- Luftkontakt
- Babys regelmäßig ohne Windeln strampeln lassen, um die Haut trocken zu halten.
- Häufige Wechsel und Vermeidung von Feuchtigkeit
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention fokussiert sich auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung erster Anzeichen von Windeldermatitis.
- Früherkennung und Intervention
- Sofortige Behandlung von Rötungen oder leichten Hautreizungen mit speziellen Cremes oder Salben.
- Vermeidung von Verschlechterung
- Schnelle Anpassung der Pflege- und Reinigungsroutinen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu vermeiden und Rückfälle zu verhindern.
- Behandlung von Infektionen
- Einsatz von antimykotischen oder antibakteriellen Mitteln bei sekundären Infektionen (z. B. Candida).
- Langfristige Hautpflege
- Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der verwendeten Produkte.
Literatur
- Fölster-Holst R, Windeldermatitis – eine Zivilisationskrankheit. Die Hebamme 2017; 30: 1-7.
- Fölster-Holst R, Differential diagnoses of diaper dermatitis. Pediatr Dermatol. 2018; 35 Suppl 1:s10-s18. DOI: 10.1111/pde.13484 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/pde.13484