Sommersprossen (Epheliden)

Epheliden (Epheliden: griech. ἔφηλις – Ephelis, im Plural Ephelides von gr. epi – ἐπί „bei“ und hēlios – ἥλιος), umgangssprachlich Sommersprossen genannt, sind stärker pigmentierte, kleine gelbliche und bräunliche Flecken auf der Haut. Sie treten besonders auf sonnenexponierten Hautarealen wie dem Gesicht oder den Armen auf.

Synonyme und ICD-10: Sommerflecken; in Österreich auch Gugerschecken/Gugaschecken oder Guckerschecken, in der Schweiz auch Märzen- oder Laubflecken; ICD-10-GM L81.2.: Epheliden

Formen der Epheliden

  • Typische Epheliden
    • Kleine, gelbliche bis bräunliche Flecken
    • Treten vor allem auf sonnenexponierten Hautarealen auf
    • Häufig bei Menschen mit hellem Hauttyp und rotblondem Haar
  • Unterschied zu Lentigines (Altersflecken):
    • Epheliden verblassen im Winter und werden im Sommer deutlicher
    • Lentigines bleiben das ganze Jahr über sichtbar

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel:
Am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen; die Anzahl der Epheliden nimmt oft mit dem Alter ab.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Besonders häufig bei Menschen mit rotblondem Haar und heller Haut.
Menschen mit rotblondem Haar weisen eine verstärkte Melaninsynthese auf und haben eine erhöhte Anzahl an Melanozyten (pigmentbildende Zellen).

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Saisonale Variabilität:
    • Epheliden verblassen meist im Winter und werden im Sommer deutlicher.
  • Lebenslange Präsenz:
    • Neue Epheliden können sich jederzeit bilden, besonders bei Sonnenexposition.

Prognose

  • Gutartig: Epheliden sind gutartig und stellen kein Gesundheitsrisiko dar.
  • Kosmetische Aspekte: Können kosmetisch störend sein, aber durch Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme kann die Bildung neuer Epheliden reduziert werden.

Differentialdiagnosen

  • Lentiginose – angeborene oder erworbene (multiple) Pigmentfleckbildungen an Haut und/oder Schleimhaut
  • Verrucae planae juveniles (plane juvenile Warzen; Flachwarzen)
  • Xeroderma pigmentosum (Synonyme: Melanosis lenticularis progressiva, auch Mondscheinkrankheit oder Lichtschrumpfhaut, kurz „XP“) – Genodermatose (Hautkrankheit, die auf einem genetischen Defekt beruht), die den Chromosomenbruchsyndromen zuzuordnen ist

Pathogenese und Ätiologie (Krankheitsentstehung und Ursachen)

  • Genetische Veranlagung: Entstehen durch angeborene Genvarianten im Melanocortin-1-Rezeptor, der auch für Haut- und Haarfarbe verantwortlich ist.
  • Hyperpigmentierung: Melanozyten produzieren vermehrt Melanin, das in den umliegenden Keratinozyten (hornbildende Zellen) gespeichert wird.

Therapie

Primäre Maßnahmen

  • UV-Schutz
    • Der wichtigste Schritt zur Vorbeugung und Behandlung von Epheliden ist der konsequente UV-Schutz. Dies beinhaltet die tägliche Anwendung von Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50+), das Tragen von schützender Kleidung und das Meiden der Sonne während der Spitzenstunden.

Sekundäre Maßnahmen

  • Chemical Peeling
      • Ein oberflächliches Chemical Peeling kann helfen, die Sichtbarkeit von Epheliden zu reduzieren. Diese Behandlung sollte von einem Dermatologen durchgeführt werden.
      • Nach einem Chemical Peeling ist strikte UV-Karenz erforderlich, um Pigmentverschiebungen und erneutes Auftreten der Epheliden zu verhindern. Die konsequente tägliche Anwendung von Lichtschutzfaktor 50+ ist zwingend notwendig.
  • Lasertherapie
      • Verschiedene Laserbehandlungen, wie der gepulste Farbstofflaser oder der Q-switched Nd 
      • , können gezielt die pigmentierten Zellen zerstören und somit die Epheliden reduzieren.
      • Mehrere Sitzungen sind häufig erforderlich, und auch nach der Lasertherapie ist konsequenter UV-Schutz essentiell, um erneutes Auftreten zu verhindern.
  • Kryotherapie
      • Die Anwendung von flüssigem Stickstoff zur gezielten Zerstörung der pigmentierten Zellen kann ebenfalls effektiv sein. Diese Methode sollte von einem erfahrenen Dermatologen durchgeführt werden.

Kosmetische Maßnahmen

  • Abdeckung
    • Epheliden können kosmetisch mit hydrophiler hautfarbener Abdeckpaste oder speziellen Camouflage-Produkten abgedeckt werden.
    • Make-up-Produkte mit integriertem UV-Schutz können zusätzlichen Schutz bieten.
  • Präventive Maßnahmen
    • Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung: Insbesondere zwischen 10:00 und 16:00 Uhr, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.
    • Nutzung von schützender Kleidung wie Hüte, langärmelige Hemden und Sonnenbrillen.
  • Langfristige Pflege
    • Regelmäßige dermatologische Kontrollen: Um das Auftreten neuer Epheliden zu überwachen und frühzeitig zu behandeln.
    • Überwachung auf mögliche Hautveränderungen oder -erkrankungen.