Grießkörner (Milien)

Milien, umgangssprachlich auch als Grießkörner bezeichnet, sind kleine, weiße Zysten, die mit verhornter Hautsubstanz gefüllt sind. Diese Zysten liegen unter der Haut und haben keine offene Verbindung zur Hautoberfläche, was sie von Mitessern oder anderen Hautunreinheiten unterscheidet. Milien sind harmlose Hautveränderungen, werden jedoch oft als kosmetisches Problem wahrgenommen.

Synonyme und ICD-10: Hautgries; Hautmilien, Grieskörner; ICD-10-GM L72.0: Epidermalzyste

Milien sind harmlose Hautveränderungen. Sie werden allerdings häufig als kosmetisches Problem wahrgenommen.

Formen der Milien

  • Primäre Milien
    • Beschreibung: Diese Form tritt spontan auf und ist besonders häufig im Gesicht, insbesondere um die Augenpartie und auf den Wangen.
    • Betroffene Gruppen: Häufig bei Neugeborenen (neonatale Milien) und jungen Erwachsenen.
  • Sekundäre Milien
    • Beschreibung: Diese Milien entstehen als Folge von Hautverletzungen, Verbrennungen oder nach dermatologischen Behandlungen wie Lasertherapien oder Peelings. Sie können auch im Rahmen von chronischen Hauterkrankungen auftreten.
    • Lokalisation: Können überall am Körper auftreten, häufig in Verbindung mit Narbenbildung oder Hautirritationen.
  • Juvenile Milien
    • Beschreibung: Milien, die bei Jugendlichen auftreten, oft im Rahmen der Pubertät. Diese Form wird oft durch hormonelle Veränderungen begünstigt.
    • Lokalisation: Meist im Gesicht, aber auch an anderen Körperstellen möglich.
  • Milien bei Neugeborenen (neonatale Milien)
    • Beschreibung: Diese Form tritt bei etwa der Hälfte aller Neugeborenen auf, meist im Gesicht und auf dem Zahnfleisch.
    • Verlauf: Diese Milien verschwinden in der Regel von selbst innerhalb weniger Wochen oder Monate.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Milien treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern, was möglicherweise auf hormonelle Einflüsse und kosmetische Behandlungen zurückzuführen ist.

Häufigkeitsgipfel
: Besonders häufig bei Neugeborenen und jungen Erwachsenen. Die Prävalenz bei Neugeborenen liegt bei etwa 40-50 %, bei Erwachsenen sind genaue Prävalenzraten weniger gut dokumentiert.

Risikofaktoren
: Kosmetische Eingriffe, Hautverletzungen, chronische Hauterkrankungen, übermäßige Sonnenexposition und bestimmte genetische Faktoren können das Risiko für die Entwicklung von Milien erhöhen.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Primäre Milien: Treten spontan auf und verbleiben oft über längere Zeit, können sich jedoch auch von selbst zurückbilden.
  • Sekundäre Milien: Entwickeln sich nach Hautverletzungen oder dermatologischen Eingriffen. Diese Milien können ebenfalls spontan verschwinden, benötigen jedoch oft längere Zeit zur Rückbildung.
  • Milien bei Neugeborenen: Diese Form verschwindet in der Regel innerhalb der ersten Lebensmonate ohne Behandlung.

Prognose

  • Gutartig: Milien sind vollkommen harmlose Hautveränderungen. Sie verursachen keine Beschwerden und haben keinen Krankheitswert.
  • Kosmetische Behandlung: Für Betroffene, die Milien als kosmetisch störend empfinden, gibt es verschiedene schonende Entfernungsmethoden wie das mechanische Ausdrücken durch einen Dermatologen, Laserbehandlungen oder Peelings.
  • Spontane Rückbildung: Besonders bei Säuglingen und gelegentlich auch bei Erwachsenen können Milien spontan verschwinden. Bei sekundären Milien kann dieser Prozess jedoch länger dauern.
  • Wiederauftreten: Milien können nach der Entfernung wieder auftreten, insbesondere wenn die zugrunde liegenden Risikofaktoren weiterhin bestehen.

Symptome – Beschwerden

Milien sind kleine, nur etwa 1-3 Millimeter große Zysten, die als weiße Knötchen imponieren.
Sie liegen unter der Haut. Ihre Konsistenz ist weich.

Lokalisation: Die primären Milien findet man am häufigsten im Gesicht, speziell unter den Augen und an den Wangen. Sie können sowohl vereinzelt als auch in Gruppen auftreten.
Grieskörner können jedoch auch an anderen Körperstellen (inkl. Genitalbereich auftreten.
Sekundäre Milien treten bezüglich der Lokalisation in Abhängigkeit von der Primärläsion auf.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Primäre Milien entwickeln sich spontan aus der interfollikulären Epidermis, Follikeln des Vellushaar, auch Intermediär-Haar oder Zwischen-Haar genannt, oder aus Ausführungsgängen ekkriner Schweißdrüsen.

Sekundäre Milien entstehen durch Dermatosen (Hauterkrankungen), Verletzungen, Verbrennungen oder Schäden durch zu intensives Sonnenbaden.

Diagnose

Milien werden durch Blickdiagnose festgestellt.

Therapie

Die Entfernung bei Erwachsenen sollte so früh wie möglich erfolgen, da die Milien zunehmend fester werden.

Um die Milien zu entfernen, wird die Haut beispielsweise mit einer Kanüle eingeritzt und der Inhalt der Zyste herausgepresst. Das Öffnen kann auch mittels Laser erfolgen. Dazu werden der CO2-Laser oder der Erbium-Yag-Laser verwendet.

Alternativ kann ein Therapieversuch mit lokalen Retinoiden wie 0,05 % Tretinoin-Creme erfolgen.

In der Regel bleiben nach dem Entfernen der Grießkörner keine Narben zurück.