Gefäßspinnen (Spider naevi)

Spider naevi – umgangssprachlich Gefäßspinnen genannt – sind Gefäßneubildungen, die durch eine netzartige Rötung mit einem Durchmesser von 0,2 bis 1,0 cm gekennzeichnet sind. Sie können einzeln oder in Gruppen auftreten und bestehen aus einem zentralen, roten punktartigen Gefäßknötchen, von dem kleine Gefäße spinnennetzartig nach außen ziehen.

Synonyme und ICD-10: Lebersternchen; Naevus araneus; Spider; Spider naevi; Spider naevus; Spider-Naevus; Spinnenangiom; Spinnennävus; Spinngewebsnaevus; Sternchenbangiom; englspider nevus, spider angioma; ICD-10-GM I78.1: Nävus, nichtneoplastisch: Spinnennävus [Spider-Nävus]

Formen der Spider naevi

  • Einzeln auftretende Spider naevi: Meist harmlos und nicht mit systemischen Erkrankungen assoziiert.
  • Multiple Spider naevi: Können Hinweis auf systemische Erkrankungen wie Lebererkrankungen oder Kollagenosen sein.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Häufigkeitsgipfel: Häufig bei Erwachsenen, insbesondere im Zusammenhang mit Lebererkrankungen oder hormonellen Veränderungen wie in der Schwangerschaft.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Genaue Zahlen variieren je nach zugrunde liegender Ursache und Bevölkerung.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Kindesalter: Häufig spontane Rückbildung.
  • Schwangerschaft: Rückbildung nach der Entbindung.
  • Chronische Lebererkrankungen: Persistenz und mögliche Zunahme der Spider naevi.
  • CREST-Syndrom: Bleibende Gefäßveränderungen.

Prognose

  • Harmlosigkeit: Einzeln auftretende Spider naevi sind in der Regel harmlos und bedürfen keiner Behandlung.
  • Systemische Erkrankungen: Bei multipler oder dichter Aussaat muss eine zugrunde liegende systemische Erkrankung ausgeschlossen werden.
  • Therapie: Koagulation mittels Diathermienadel oder Lasertherapie (gepulster Farbstofflaser, Argonlaser) kann kosmetisch störende Spider naevi entfernen.

Symptome – Beschwerden

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Spider naevi und werden oft zuerst bemerkt:

  • Teleangiektasie (Gefäßerweiterung): Ein kleines, sichtbares Gefäßnetz mit einem zentralen, erhabenen roten Punkt, von dem feine, radial ausstrahlende Kapillaren abgehen. Diese Gefäßerweiterung sieht aus wie ein "Spinnennetz", was zur Bezeichnung "Spider naevi" führt.
    • Lokalisation: Spider naevi treten bevorzugt am Kopf, Hals, an den Händen und am Thorax auf.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Kosmetische Beeinträchtigung: Die sichtbare Ausprägung der Spider naevi kann als kosmetisch störend empfunden werden. Schmerzen oder andere körperliche Beschwerden treten in der Regel nicht auf.
  • Leichte Empfindlichkeit: Manchmal berichten Betroffene über eine leichte Empfindlichkeit oder Wärme im Bereich der Spider naevi.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Unwohlsein: Einige Betroffene fühlen sich durch das Auftreten der Gefäßerweiterungen kosmetisch beeinträchtigt, was zu einem leichten Unwohlsein führen kann.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Spider naevi können bereits im Kindesalter auftreten. Ebenfalls werden sie bei Schwangeren beobachtet, wobei sie sich in der Regel nach der Entbindung wieder zurückbilden.

Menschen, die an einer chronischen Lebererkrankung oder Sklerodermie (chronische Bindegewebserkrankung) leiden, können ebenfalls Spider naevi entwickeln. Früher wurden die Gefäßspinnen aufgrund des Zusammenhanges mit Erkrankungen der Leber auch als „Lebersternchen“ bezeichnet.

Neben diesen Erkrankungen kommen Gefäßspinnen vermehrt beim CREST-Syndrom (Calcinosis cutis, Raynaud-Syndrom, Ösophagusmotilitätsstörung (Bewegungsstörung der Speiseröhre), Sklerodaktylie (Sklerose der Fingerhaut im Rahmen einer Sklerodermie), Teleangiektasien (sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße); Synonym: limitierte systemische Sklerodermie, lSSc), einer Kollagenose (Autoimmunerkrankung, die sich bei systemischem Befall vorwiegend an Bindegewebe und Blutgefäßen zeigt), vor.

Therapie

  • Bei großer Anzahl und dichter Aussaat von Spider naevi muss eine Erkrankung ausgeschlossen werden.
  • Diathermienadel: Koagulation (Verkochung) mit einer elektrischen Nadel
  • Lasertherapie: gepulster Farbstofflaser, Argonlaser