Couperose

Eine Couperose ist eine anlagebedingte Teleangiektasie (Gefäßerweiterung) im Bereich des Gesichts.

Synonyme und ICD-10: Erythrosis facialis; ICD-10-GM L71.9: Rosazea, nicht näher bezeichnet)

Formen der Couperose

Couperose ist eine Vorstufe oder milde Form der Rosazea und kann in verschiedenen Ausprägungen vorkommen, die nach ihrem Schweregrad und Erscheinungsbild unterschieden werden:

  • Leichte Couperose
    • Beschreibung: Feine, kaum wahrnehmbare Gefäßerweiterungen, meist auf den Wangen oder der Nase. Die Haut erscheint leicht gerötet, besonders nach Temperaturwechseln oder dem Konsum von Alkohol.
    • Symptome: Vorübergehende Rötung, die allmählich in eine dauerhafte Röte übergehen kann.
  • Moderate Couperose
    • Beschreibung: Deutlichere und ausgedehntere Teleangiektasien (erweiterte Gefäße), die die Wangen, Nase und manchmal auch das Kinn betreffen. Die Rötung ist stärker ausgeprägt und dauerhaft sichtbar.
    • Symptome: Ständige Rötung, sichtbare erweiterte Äderchen, Empfindlichkeit der Haut.
  • Schwere Couperose
    • Beschreibung: Ausgeprägte Gefäßerweiterungen, die großflächig im Gesicht sichtbar sind. Die Haut kann zusätzlich verdickt erscheinen, und es kann zu Schwellungen und Entzündungen kommen.
    • Symptome: Starke Rötung, umfangreiche Teleangiektasien, mögliche Übergänge zu Rosazea mit Papeln und Pusteln.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere aufgrund von hormonellen Einflüssen, die das Bindegewebe schwächen können.

Häufigkeitsgipfel
: Die Erkrankung manifestiert sich typischerweise ab dem 30. Lebensjahr, häufig als Frühform der Rosazea.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Couperose tritt bei etwa 10 % der erwachsenen Bevölkerung in Nordeuropa auf. Helle Hauttypen (insbesondere keltischer Typ) sind stärker gefährdet.

Risikofaktoren
: Helle, empfindliche Haut, genetische Veranlagung, häufige Sonneneinstrahlung, extreme Temperaturwechsel, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie hormonelle Veränderungen.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Anfangsphase: Couperose beginnt oft mit vorübergehenden Rötungen (Flushing) im Gesicht, die durch Trigger wie Hitze, scharfes Essen, Alkohol oder Stress ausgelöst werden.
  • Progression: Mit der Zeit führen wiederholte Gefäßdilatationen (Gefäßerweiterungen) zu dauerhaften Teleangiektasien, die als feine rote Linien oder Flächen sichtbar sind. Ohne Behandlung kann die Couperose in eine Rosazea übergehen, die durch entzündliche Papeln (Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen)  gekennzeichnet ist.
  • Komplikationen: In fortgeschrittenen Fällen kann es zur Verdickung der Haut und zur Bildung von Rhinophym (knollige Verdickung der Nase) kommen, wenn die Couperose in eine schwere Rosazea übergeht.

Prognose

  • Kurzfristig: Bei leichter Couperose kann durch konsequente Hautpflege und Vermeidung von Triggern eine Verschlechterung vermieden werden.
  • Langfristig: Ohne Behandlung neigt Couperose dazu, sich zu verschlimmern und in eine Rosazea überzugehen, die schwerer zu behandeln ist. Die frühzeitige und kontinuierliche Therapie kann den Verlauf positiv beeinflussen und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
  • Therapiemöglichkeiten: Topische Behandlungen, Lasertherapie und Änderungen des Lebensstils (Vermeidung von Triggerfaktoren) sind die Hauptstrategien, um die Symptome zu kontrollieren und die Hautgesundheit zu erhalten.

Die Berücksichtigung der Form, des Verlaufs und der Prognose ist entscheidend für die frühzeitige Erkennung und wirksame Behandlung von Couperose, um das Risiko einer Progression zur Rosazea zu minimieren.

Symptome – Beschwerden

Die Venen schimmern rötlich-bläulich durch die Haut und bilden oft netzartige Erscheinungen.

Merkmale einer zu Couperose neigenden Haut sind Rötung, Trockenheit und Empfindlichkeit.
Eine Couperose als Frühform der Rosacea dagegen führt zum Stechen und Brennen der Haut.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Es ist nicht genau geklärt, wodurch die Couperose verursacht wird.

Es wird angenommen, dass ein ausgedünntes Bindegewebe beziehungsweise ein zu schwaches Bindegewebe in den Venen eine Ursache sein könnte. Bindegewebsschwächen sind oftmals genetisch bedingt.
Das Blut staut sich und es können sich schneller kleine Teleangiektasien (sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße) bilden. Wenn sich diese Gefäßerweiterungen in der Haut selbst befinden, werden sie im Gesicht als Couperose bezeichnet. Die störende bläuliche oder rötliche Färbung wird durch das gestaute Blut in den Venen erzeugt.

Weitere Ursachen sind übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum sowie intensive Sonnenbäder und starke Temperaturschwankungen.

Eine Couperose kann ein Vorstadium einer Rosacea darstellen. Zur "Rosacea" s. u. dem gleichnamigen Thema.

Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Vermeiden von
    • hautirritierenden Stoffen wie Seife oder Schälmittel!
    • scharfen oder alkoholhaltigen Gesichtscremes
    • Präparaten, die Kampfer, Menthol (monocyclischer Monoterpen-Alkohol), Natriumlaurylsulfat enthalten
    • Saunabesuchen
    • Sonne
    • starken Temperaturschwankungen
  • Verwendung seifenfreier Reinigungsmittel
  • Fettarme Gesicht-/Sonnencremes
  • Nicht zu heiß baden!
  • UVA-/UVB-Schutz (beim Sonnenbad)
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Alkoholrestriktion (Verzicht auf Alkohol)

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Die Lasertherapie (gepulster Farbstofflaser bzw. Neodym-YAG-Laser, Argonlaser, Kupferdampflaser, Kryptonlaser) kann zur Reduktion von Teleangiektasien (Gefäßerweiterungen) im Gesicht verwendet werden.