Verbrennungen – Prävention

Zur Prävention der Verbrennungen muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Feuer
    • Kontakt mit offenem Feuer oder Flammen.
  • Heiße Flüssigkeiten/Gase
    • Verbrühungen durch heiße Getränke, kochendes Wasser oder Dampf.
  • Heiße Körper/Gegenstände
    • Berührung von heißen Oberflächen, z. B. Herdplatten oder Bügeleisen.
  • Reibung
    • Verbrennungen durch Hautreibung bei hoher Geschwindigkeit (z. B. bei Verkehrsunfällen oder Sport).
  • Strahlung
    • Schäden durch UV-Strahlen (Sonnenbrand), Mikrowellen oder andere Strahlungsquellen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Häusliche Sicherheit
    • Brandschutzmaßnahmen
      • Verwendung von Rauchmeldern in Wohnräumen.
      • Feuerlöscher in leicht zugänglichen Bereichen bereithalten.
    • Vermeidung von offenen Flammen
      • Vorsicht im Umgang mit Kerzen, Kaminen und Gasherden.
      • Streichhölzer und Feuerzeuge außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
    • Sicherheit in der Küche
      • Topfgriffe nach innen drehen, um Umkippen zu vermeiden.
      • Kinder vom Kochbereich fernhalten.
  • Sonnenschutz
    • UV-Schutz
      • Verwendung von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF ≥ 30).
      • Tragen von Hut und UV-schützender Kleidung bei längerer Sonneneinstrahlung.
  • Persönliche Schutzmaßnahmen
    • Hitzeschutzkleidung
      • Verwendung von feuerfesten Handschuhen und Schutzkleidung bei Arbeiten mit heißen Materialien.
    • Kinder schützen
      • Aufsicht von Kindern in der Nähe von Wärmequellen oder heißen Flüssigkeiten.
    • Vermeidung von Risiken
      • Keine heißen Gegenstände oder Flüssigkeiten in der Nähe von instabilen Oberflächen platzieren.
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse
    • Schulungen
      • Kenntnis der grundlegenden Maßnahmen bei Verbrennungen (z. B. Kühlen mit lauwarmem Wasser).
      • Vermeidung von Hausmitteln wie Butter oder Eiswürfeln auf verbrannten Hautstellen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention fokussiert sich auf die frühzeitige Behandlung und Verhinderung von Komplikationen nach einer Verbrennung.

  • Früherkennung von Infektionen
    • Regelmäßige Kontrolle von Verbrennungswunden auf Anzeichen einer Infektion (z. B. Rötung, Schwellung).
  • Wundversorgung
    • Anwendung steriler Verbände und feuchter Wundauflagen zur Förderung der Heilung.
  • Medizinische Nachsorge
    • Frühzeitige Konsultation eines Arztes bei tieferen Verbrennungen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt auf die langfristige Rehabilitation und Vermeidung von Folgekomplikationen.

  • Narbenpflege
    • Regelmäßige Anwendung von Narbencremes oder Silikongelen zur Verbesserung der Hautelastizität.
  • Rehabilitation
    • Physio- und Ergotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit bei betroffenen Körperbereichen.
  • Psychologische Unterstützung
    • Beratung zur Bewältigung von psychischen Belastungen durch sichtbare Narben oder Traumata.
  • Langfristige Hautkontrolle
    • Regelmäßige dermatologische Überwachung, insbesondere bei großflächigen Verbrennungen.