Verbrennungen – Operative Therapie
Handlungsempfehlung zur Behandlung von thermischen Verletzungen [1]:
Verbrennungen 2a:
- Konservative Okklusivverbände (Verband, bei dem die zu behandelnde Wundfläche mit einer impermeablen bzw. semipermeablen Kunststofffolie abgedeckt wird)
- Temporärer synthetischer/biologischer Hautersatz
Heilt in der Regel gut ab.
Verbrennungen Grad 2b:
- Chirurgisches Debridement (chirurgisch durchgeführte Reinigung einer Wunde, bei der abgestorbenes Gewebe und Beläge entfernt werden)/tangentiale Nekrosektomie (Abtragung von totem Gewebe)
- Temporärer synthetischer/biologischer Hautersatz
- Eigenhauttransplantation (Spalthaut, Meshgraft)
Verbrennungen Grad 3:
- Epifaziale Nekrektomie (Chirurgisches Debridement)
- Escharotomie (zickzackförmige Entlastungsschnitte der Haut) zur Prophylaxe von Kompartmentsyndrome (Zustand, bei dem in geschlossenem Haut- und Weichteilmantel ein erhöhter Gewebedruck zur Verminderung der Gewebedurchblutung führt) oder Atembehinderungen am Thorax (Brustkorb)
- Eigenhauttransplantation (Spalthaut, Meshgraft)/Dermisersatz
- Ggf. temporäre Deckung (VAC = vacuumassisted closure/ "negative pressure wound Therapy", NPWT; synthetischer/biologischer Hautersatz)
Verbrennungen Grad 4:
- Nekrosektomie,
- Aufwendige plastisch-chirurgische Defektdeckungen (Lappenplastiken) (häufig notwendig)
- ggf. Amputation
Literatur
- Daigeler A, Kapalschinski N, Lehnhardt M (2015) Therapie von Brandverletzungen. Chirurg 86(4):389-401
Leitlinien
- S2k-Leitlinie: Thermische Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung), Behandlung. (AWMF-Registernummer: 006-128), April 2015 Langfassung
- S2k-Leitlinie: Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. (AWMF-Registernummer: 044 - 001), Februar 2021 Langfassung