Tierbiss – Körperliche Untersuchung

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut
      • umliegendes Gewebes
      • benachbarter Knochen/Gelenke
        • Bisswunde, unterschiedlicher Spezies: 
          • Hund: Riss-Quetsch-Wunde
          • Katze: tiefe, punktförmige Verletzungen
          • Pferd: Quetschwunde
          • Schlange: zwei nadelkopfgroße Stichwunden]
        • Infektionszeichen: 
          • Zeichen einer Infektion treten meist erst nach 6 bis 8 (-24) Stunden auf. Typische Infektionszeichen sind Rötung (lat. rubor), Schwellung (lat. tumor), Überwärmung (lat. calor) und Schmerzen (lat. dolor) im Bereich der Bisswunde.
          • Lymphangitis (roter Streifen in der Haut); Cave (Achtung!): Gefahr der systemischen Ausbreitung
          • Sepsis (Blutvergiftung): Fieber mit Schüttelfrost, Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute), Tachypnoe (beschleunigte Atmung) und schwere Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes (s. u. Sepsis)
    • Palpation
      • umliegenden Gewebes
      • benachbarter Knochen/Gelenke und Untersuchung der Funktion

Weitere Hinweise

  • Fotodokumentation der Verletzung (soweit möglich) und Beurteilung der Schäden unter Lokalanästhesie/örtliche Betäubung (oder Vollnarkose). Dabei kann gleichzeitig ein Debridement durchgeführt werden (s. u. "Operative Therapie").