Schuppen und Plaques – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können mit Schuppen bzw. Plaques auftreten:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Hautprobleme mit Schuppen oder Plaques und werden oft zuerst bemerkt:
- Hautschuppen: Trockene, kleine Schuppen auf der Haut sind häufig und treten bei etwa 50 % der Menschen auf, insbesondere bei trockener Haut.
- Plaques: Flächenhafte, verdickte Stellen auf der Haut, die größer als 1 cm sind und auf bestimmten Hauterkrankungen beruhen können. Diese treten oft bei Erkrankungen wie Psoriasis auf und betreffen 2-3 % der Bevölkerung.
- Hinweis: Ein pilzbedingter Ausschlag (mykotischer Ausschlag) zeigt oft eine asymmetrische Verteilung und einen schuppigen, erhöhten Rand.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Pruritus (Juckreiz): Etwa 60-70 % der Betroffenen leiden unter Juckreiz, besonders bei trockener Haut oder Pilzinfektionen.
- Erythem (Rötung): Schuppen und Plaques sind oft von einer Rötung (Erythem) umgeben, was auf eine Entzündungsreaktion hinweist. Erythem tritt häufig bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und seborrhoischem Ekzem auf und begleitet etwa 80 % der Fälle von schuppenden Hauterkrankungen.
- Brennen oder Stechen: Besonders wenn die Haut gereizt oder entzündet ist. Dies betrifft etwa 20-30 % der Patienten mit Schuppen oder Plaques, vor allem bei empfindlicher Haut oder bei Ekzemen.
- Verkrustung: Wenn Plaques stark gereizt sind oder aufgekratzt wurden, können sich auf der Oberfläche Krusten bilden, die durch getrocknetes Sekret entstehen. Verkrustung tritt vor allem bei chronischen Hauterkrankungen oder in Verbindung mit Infektionen auf und betrifft etwa 10-20 % der Patienten mit Plaques.
- Lichenifikation (Hautverdickung): Bei chronischem Juckreiz und ständigem Kratzen kann es zu einer Verdickung und Vergröberung der Hautstruktur (Lichenifikation) kommen. Diese Verdickung tritt oft bei langwierigen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis auf und betrifft etwa 20 % der Patienten mit chronischen Plaques.
- Rhagaden (Risse): In trockenen oder stark schuppenden Hautbereichen können sich Rhagaden bilden, insbesondere bei stark entzündlichen Plaques oder ekzematösen Hauterkrankungen. Diese Risse können besonders schmerzhaft sein und treten bei etwa 10-15 % der Patienten mit chronischen Hauterkrankungen auf.
Warnzeichen (red flags)
- Anamnestische Angaben:
- Kinder/Jugendliche + symmetrischer schuppender und mit Rhagaden (schmale, spaltförmige Einrisse der Haut) durchzogener Ausschlag + Lokalisation: Fußsohlen → denken an: Dermatitis plantaris sicca
- Alter (> 40. Lebensjahr) + einzelner schuppender Herd an Gesicht, Hand oder Bein, der langsam wächst → denken an: Morbus Bowen (Bowen-Krankheit)
- Gelenkprobleme (20-80 % der Fälle) + ggf. Nagelveränderungen (10-55 % der Fälle; Grübchen- bzw. Tüpfelnägel: stecknadelkopfgroße Einziehungen, mit Schuppen gefüllt; Ölflecke: gelbliche Verfärbungen) → denken an: Psoriasis (Schuppenflechte)
- Erythrodermie (Rötung der gesamten Haut wg. Entzündungsreaktionen und Gefäßerweiterung; Folge ist ein Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Proteinverlust) → Sofortige Krankenhausbehandlung erforderlich! (wg. Lebensgefahr)
- Rötung von Handflächen und Fußsohlen, ggf. auch hell- bis braunrotes, fleckiges Exanthem (Hautausschlag) am ganzen Körper, ohne Pruritus (Juckreiz) + Fieber + Halsschmerzen + Lymphadenopathie (Schwellung der Lymphknoten) + allgemeines Krankheitsgefühl → denken an: Syphilis (Sekundärstadium; Geschlechtskrankheit)