Röschenflechte (Pityriasis rosea) – Einleitung

Pityriasis rosea, umgangssprachlich als Röschenflechte bekannt, ist eine akute, selbstlimitierende (spontan abheilende) und nicht ansteckende entzündliche Hauterkrankung. Sie äußert sich durch schuppige, kleinförmige und gerötete Hautläsionen, die typischerweise symmetrisch am Rumpf und an den proximalen Extremitäten auftreten. Die Erkrankung heilt in der Regel ohne Intervention innerhalb von sechs bis acht Wochen ab.

Synonyme und ICD-10: Gibert-Krankheit; Röschenflechte (Pityriasis rosea); ICD-10-GM L42: Pityriasis rosea

Formen der Erkrankung

Pityriasis rosea tritt in verschiedenen klinischen Formen auf, die sich in Erscheinungsbild und Verlauf unterscheiden:

  • Klassische Pityriasis rosea: Die häufigste Form, beginnend mit einem einzelnen größeren schuppigen Herd (Primärmedaillon), gefolgt von einem generalisierten Ausschlag.
  • Inverse Pityriasis rosea: Diese Form manifestiert sich hauptsächlich in Hautfalten wie den Achselhöhlen, der Leistengegend oder unter der Brust.
  • Pityriasis rosea gigantea: Eine seltene Variante, bei der sehr große Läsionen auftreten.
  • Pityriasis rosea irritata: Eine Form, bei der mechanische Irritationen zu intensiverem Juckreiz und einer längeren Krankheitsdauer führen.
  • Pityriasis rosea vesicularis: Diese seltene Form zeigt vesikuläre Läsionen zusätzlich zu den typischen schuppigen Herden.

Ursachen

Die genaue Ursache der Pityriasis rosea ist unklar, jedoch wird eine virale Ätiologie, insbesondere durch humane Herpesviren (HHV-6 und HHV-7), vermutet. Andere mögliche Auslöser sind Immunreaktionen auf Medikamente oder Umweltfaktoren. Es gibt jedoch keinen definitiven Nachweis, dass ein spezifischer Erreger die Erkrankung verursacht.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Häufigkeitsgipfel:
 Die Erkrankung tritt meist in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter auf, typischerweise zwischen dem 10. und 35. Lebensjahr.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): In Deutschland liegt die Prävalenz bei etwa 0,13 %.

Saisonale Häufung:
 Die Röschenflechte zeigt eine gehäufte Auftretensrate im Frühjahr und Herbst.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Die Erkrankung beginnt typischerweise mit einem Primärmedaillon, gefolgt von einem generalisierten, symmetrischen Ausschlag, der sich meist am Rumpf und an den proximalen Extremitäten entwickelt.
  • In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung asymptomatisch, das heißt ohne Symptome, oder mit leichtem Juckreiz.
  • Die Hautläsionen heilen meistens innerhalb von sechs bis acht Wochen spontan ab.

Prognose

  • Pityriasis rosea heilt in der Regel ohne Narbenbildung ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden.
  • Die Rezidivrate ist gering, liegt bei etwa 2 %, und Rückfälle verlaufen in der Regel milder als die Ersterkrankung.