Quincke-Ödem – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf das Quincke-Ödem (Angioödem) hinweisen:

Mögliche Prodromi (uncharakteristische Vorzeichen oder auch Frühsymptome einer Erkrankung)

  • Müdigkeit
  • Fieber, Frösteln
  • Arthralgien (Gelenkschmerzen)
  • flüchtige, nicht juckende, figurierte Erytheme (Hautrötung), wie z. B. ein Erythema marginatum (scharf begrenzter, stammbetonter, nicht-juckender, rosaroter Hautausschlag, der zu den Erythemen gehört)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Quincke-Ödem und werden oft zuerst bemerkt:

  • Rezidivierende Ödeme (wiederkehrende Wassereinlagerung/Hautschwellung): Insbesondere an den Lippen, Augenlidern, Zunge, Gesicht, Larynx (Kehlkopf), Extremitäten und Genitalien. Diese Schwellungen können starke Spannung in den betroffenen Hautpartien verursachen.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Quincke-Ödems:

  • Pruritus (Juckreiz): Die Schwellungen sind oft von einem intensiven Spannungsgefühl begleitet, das auch Juckreiz verursachen kann.
  • Schmerzhafte Bauchbeschwerden: Bei 25-50 % der Patienten mit einem hereditären Angioödem können auch Bauchkrämpfe, Nausea (Übelkeit), Emesis (Erbrechen) und Diarrhoe (Durchfall) auftreten, wenn die Schwellungen den Verdauungstrakt betreffen.
    • Hinweis: Bauchschmerzen können durch einen Mangel oder eine verminderte Aktivität des C1-Esterase-Inhibitors (C1-INH) verursacht werden, besonders bei einem hereditären Angioödem.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Dysphagie (Schluckstörungen) und Dysphonie (Heiserkeit): Wenn die Schwellungen die Atemwege betreffen, können Schluckstörungen und Heiserkeit auftreten.
  • Dyspnoe (Atemnot): Bei einer Schwellung des Kehlkopfs kann es zu Atemnot kommen, was einen medizinischen Notfall darstellt. Etwa 1-3 % der Patienten mit Angioödem sind davon betroffen und benötigen sofortige Hilfe → Notfall!

Weitere Hinweise

  • Im Regelfall handelt es sich bei einem Angioödem um ein Histamin-vermitteltes Angioödem (Mastzell-vermittelt) oder um idiopathische Fälle.
  • Bradykinin-vermittelte Angioödeme manifestieren sich im gesamten Körper, häufig an den Extremitäten und im Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt).
    • Rezidivierende abdominale Koliken unklarer Ursache + akuter Aszites → denken an: hereditäres Angioödem (HAE) 
      Hinweis: Charakteristisch sind episodische Haut- und Schleimhautschwellungen, die im Gesicht sowie häufig an den Extremitäten und im Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) auftreten können; des Weiteren rezidivierende (wiederkehrende) abdominale Koliken, akuter Aszites (Bauchwassersucht) und Ödeme (Wassereinlagerungen), die bis zu zweimal wöchentlich auftreten und unbehandelt ca. 3-5 Tage lang anhalten.

Hereditäres (erbliches) Angioödem mit C1-Inhibitor-Mutation

Prodromalsymptome (Vorläufersymptome von Krankheiten):

  • Abgeschlagenheit
  • Gereiztheit
  • Müdigkeit
  • Verstärktes Durstgefühl
  • Erythema marginatum – scharf begrenzter, stammbetonter, nicht-juckender, rosaroter Hautausschlag, der zu den Erythemen (flächenhaften Hautrötungen) gehört

Folgende Symptome und Beschwerden können auf das heriditäres Angioödem hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein hereditäres Angioödem und werden oft zuerst bemerkt:

  • Rezidivierende Ödeme* (wiederkehrende Schwellungen) ohne Juckreiz oder Rötung: Die Hautschwellungen treten häufig an verschiedenen Körperstellen auf, einschließlich Gesicht, Extremitäten und Genitalbereich. Diese Schwellungen sind schmerzhaft, aber ohne Juckreiz oder Hautrötung.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines hereditären Angioödems:

  • Rezidivierende Bauchschmerzen: Etwa 70-90 % der Patienten leiden an wiederkehrenden Bauchschmerzen, die oft mit Emesis (Erbrechen) oder Diarrhoe (Durchfall) einhergehen. Diese Attacken können intensiv und stark belastend sein.
  • Wiederkehrender Aszites: In seltenen Fällen kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schwellungen der oberen Atemwege: Wiederkehrende Ödeme im Bereich der Atemwege können zu Atemproblemen führen und stellen einen Notfall dar. Diese lebensbedrohliche Schwellung tritt bei etwa 20-30 % der Patienten auf.

Weitere Hinweise

  • *Die Ödeme sind in der Regel nicht eindrückbar!
  • Kein Auftreten von Quaddeln
  • Restitutio ad integrum (Abheilung einer Erkrankung ohne bleibende Schäden)
  • Dauer der unbehandelten Angioödeme: 3-5 Tage (in seltenen Fällen Stunden bis zu 7 Tagen)
  • Beachte: Kein Ansprechen auf Antihistaminika (Arzneimittel, welche die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abschwächt oder aufhebt) und/oder Glucocorticoide