Quincke-Ödem – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Quincke-Ödems (Angioödem) dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie Personen, die unter rezidivierenden Schwellungen leiden?

Soziale Anamnese

  • Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen oder Belastungen auf Grund Ihrer familiären Situation?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Sind Ihnen Schwellungen aufgefallen?
  • Wenn ja, wo befinden sich diese Schwellungen?
    • Gesicht
    • Hände
    • Arme
    • Füße
    • Beine
  • Wann treten die Schwellungen auf?
  • Wie lange dauert die Attacke an?
  • Leiden Sie unter Atemnot*? Wenn ja, dann Notfall!
  • Haben Sie weitere Beschwerden?
    • Übelkeit/Erbrechen?
    • Durchfall?
    • Bauchschmerzen/kolikartige Schmerzen?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Infektionen)
  • Operationen
  • Allergien
  • Schwangerschaften

Medikamentenanamnese

  • ACE-Hemmer (Antihypertensiva) [> 50 % der Fälle mit einem schweren Angioödem]
  • Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Antagonisten (ARNI) – duale Wirkstoffkombination: Sacubitril/Valsartan
  • AT1-Antagonisten (Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1-Antagonisten, AT1-Rezeptorantagonisten, AT1-Blocker, Angiotensin-Rezeptorblocker, „Sartane“) (selten) 
  • Hormonersatztherapie (HET)
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) [1]
  • Östrogenhaltige Kontrazeptiva – diese können die Anfälle häufen lassen
  • Röntgenkontrastmittel (als Sofortreaktion)

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Literatur

  1. Camus P. The Drug-Induced Respiratory Disease Website. www.​pneumotox.​com.(zugegriffen: 6. 11. 2018)